Glaube und Fashion

Mode-Label erhöht Preise zu Ostern um 200 Prozent

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Daniel Stettler (Bild: zVg)
Vor Ostern erhöht das Mode-Label «Homerun» die Preise um 200 Prozent, um auf Jesus Christus und den Preis der Erlösung hinzuweisen. «Wenn wir das selbst bezahlen müssten, wäre es so teuer, dass wir es uns nicht leisten könnten», erklärt Daniel Stettler, Gründer von «Homerun», im Interview mit Livenet.

Daniel Stettler, «Homerun» erhöht über Ostern die Preise aller Produkte um 200 Prozent, was steht dahinter?
Daniel Stettler:
Es ist bald Ostern, und wir denken als Christen darüber nach, welchen Wert der Tod von Jesus für uns hat. Wir bei Homerun überlegten uns, wie wir das Thema der Mode-Szene näherbringen könnten. Die Idee: Wir wollen unsere Fans dazu bringen, über das Verhältnis von Wert und Preis nachzudenken – nicht alles, was mehr kostet, ist mehr wert, und nicht alles, was wenig kostet, ist billig. Wir machen also einen «Sale», bei dem unsere Kleider für erhöhte, statt für vergünstigte Preise angeboten werden.

Was wollen Sie damit ausdrücken?
Wir können ewiges Leben bekommen, einfach so, ohne etwas dafür zu bezahlen. Aber deswegen ist es nicht ohne Kosten: Jesus hat mit seinem Leben dafür bezahlt! Es ist also unglaublich wertvoll, obwohl wir es gratis bekommen können. Wenn wir es selbst bezahlen müssten, wäre es so teuer, dass wir es uns nicht leisten könnten. Also lasst uns trotz des niedrigen Preises immer an den unendlich hohen Wert denken! Und für die Artikel, die wir zu diesen Preisen verkaufen, geht der gesteigerte Preisanteil an Open Doors, eine Organisation, die sich für Christen einsetzt, die einen hohen Preis für ihren Glauben bezahlen müssen. Es ist also trotz der humorvollen Formulierung der Botschaft auch etwas Ernstes dabei: Die Entscheidung für Jesus ist längst nicht für alle Christen so einfach wie für uns, und wir dürfen sie nicht vergessen.

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Mode der Marke Homerun
Was macht «Homerun» sonst alles?
Homerun ist eine christliche Modemarke. Wir haben das Ziel, allen christlichen Modegurus und Fashionistas da draussen die Tools zu geben, mit Freude und Überzeugung über ihren Glauben zu reden. Wir alle kennen das beklemmende Gefühl, wenn das Gespräch mit Nichtchristen auf den Glauben kommt. Lieber reden wir über belanglosere Themen, zum Beispiel unser neues Outfit. Warum also nicht die Botschaft in das Outfit integrieren?

Homerun schlägt die Brücke zwischen dem, über was die Gesellschaft redet, und dem, was sie unbedingt hören muss. Wir möchten mit allem, was die Marke macht, vermitteln: Christen sind Teil dieser Gesellschaft. Wir haben die gleichen Fragen wie jeder andere Mensch, aber wir haben auch Antworten. Das gibt modebewussten Christen das Selbstbewusstsein, für den Glauben aufzustehen. Unsere Slogans und Grafiken machen gezielte Anspielungen, überlassen es aber dem Träger, über die Botschaft zu reden. Denn schlussendlich ist es das persönliche Zeugnis, dass Power hat. Wir hören immer wieder von unseren Fans, wie sie so durch unsere Kleidung herausgefordert werden. Ich persönlich erlebe es auch oft, dass ich auf meine Homerun-Sachen angesprochen werde, und sich daraus gute Gespräche entwickeln.

Wie ist «Homerun» entstanden?
Christen sehen meistens entweder gut aus oder tragen Sachen mit einer guten Botschaft. Das hat mich schon immer gestört, und ich wollte beweisen, dass auch beides zusammen geht. Eines Abends, vielleicht vor vier Jahren, nachdem ich mit meiner Familie die Bibel gelesen hatte, kam mir die Idee: «Wäre es nicht cool, eine Modemarke namens Homerun zu machen? Die Bibel nennt unser Leben einen Lauf – einen 'Run' – und wir müssen uns auf das Ziel konzentrieren, was unser 'Home' im Himmel ist. Es ist also ein Homerun, und im Baseball ist das der beste Lauf, den du machen kannst!» Vier Jahre später ist Homerun eine eingetragene Marke mit mehr als einem Dutzend Fairtrade-Produkten, und über 2000 'Homerunner’ sind auf unseren Social Media mit dabei.

Faith und Fashion sind Ihre Leidenschaft, wie harmonieren diese beiden Komponenten?
Das sind Fragen, über die habe ich mir schon lange Gedanken gemacht: Gibt es einen Platz in Gottes Reich für Mode und Design? Oder schränkt der Glaube die Kreativität ein? Seit meinem Zwischenjahr in Yokohama und meinem Modemarketing-Studium in London bin ich mit vielen tollen kreativen Christen in Kontakt und lese Bücher zu diesem Thema. Ich erkannte, dass Gott unseren kulturellen Bedürfnissen nicht widerspricht, im Gegenteil: Er erfüllt ihren tiefsten Ursprung und ist so der Inspirator für Kultur schlechthin! Kreative Arbeit kann sehr wohl ein gutes Tool in Gottes Reich sein, am besten verknüpft mit Beziehung und sozialem Kontakt.

Gibt es neue Projekte, die bei «Homerun» anstehen?
Wir wollen besonders unter kreativen Leuten die christliche Community stärken. Wir haben in der Vergangenheit mit verschiedenen Künstlern, Rappern und Musikern zusammengearbeitet und wollen das in Zukunft noch mehr tun. Falls sich hier jemand angesprochen fühlt: Wir sind immer offen für künstlerischen Input! Und natürlich habe ich tausend Ideen für neue Produkte – im Sommer kommt ein neues T-Shirt, das «Orbit Tee», da freue ich mich schon drauf. Auch im Bereich Secondhand-Kleidung sind wir an einer Kollaboration, da kann ich aber noch nicht zu viel verraten...

Was bewegt Sie persönlich bei Ihrer Arbeit besonders?
Es beschäftigt mich, dass unser Glaube scheinbar so weit von unserer Kultur und der Gesellschaft entfernt ist, dass es fast keine Berührungspunkte mehr gibt. Warum ist es so schwer, über den Glauben ins Gespräch zu kommen? Haben wir Christen denn nichts mehr zu bieten? Traktate will keiner mehr, klassische Evangelisation scheint immer weniger zu funktionieren, die Leute wollen keine Infos oder Veranstaltungen, die ihre Zeit in Anspruch nehmen. Was den Leuten fehlt: echte Beziehungen mit Menschen, die ihnen zuhören. Das geben wir Christen unserem Umfeld ja schon, das Problem ist nur, dass wir den Glauben oft nicht einbringen, weil uns der gesellschaftliche Bezug fehlt. Und gerade unter kreativen, modebewussten Leuten gibt es sehr viele, die noch nie mit einem Christen über den Glauben gesprochen haben, und die aber sehr stark auf der Suche sind. Während meines Studiums habe ich das selbst oft erfahren. Nicht, weil es keine Christen in dieser Branche gäbe, sondern deswegen: Für kreative, visuell denkende Christen gibt es wenige Möglichkeiten, überhaupt über den Glauben ins Gespräch zu kommen, und wenig Material, um ihnen Rückhalt für ihre Überzeugungen zu geben. Dafür kann eine Marke die perfekte Lösung sein. Ganz nach dem Motto: den Juden ein Jude, den Griechen ein Grieche, den Style-Huntern eine Marke.

Zur Webseite:
Homerun

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Datum: 29.03.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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