Mode und Glaube

Die Zeitschrift «Magnify» erreicht eine vernachlässigte Zielgruppe

Auch Karrierefrauen stellen sich die grossen Fragen des Lebens nach Sinn und Ewigkeit, beobachtete die Britin Yimika Awogbade. Für diese Zielgruppe kreierte sie das Mode- und Hintergrund-Magazin «Magnify» sowie eine Webseite. Das Magazin mit Tiefgang kommt an, so bestellte zum Beispiel eine Gynäkologin gleich zwanzig Exemplare, weil sie die kitschigen Klatschhefte in ihrem Wartezimmer satthatte.

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Ruth Yimika Awogbade
Junge Christen sollten Ärzt, Krankenschwestern oder – noch besser – Pastoren oder Missionare werden. Was nützt es geistig gesehen, wenn sie Mode kreieren? Dieser Ansicht begegnete Ruth Yimika Awogbade oft, als sie aufwuchs, und sie rebellierte dagegen.

Als regelmässige Gemeindebesucherin stellte sie ihren Glauben nicht in Frage. Sie wuchs auf einer Mädchenschule auf, in welcher nur beste Noten erwartet wurde, und sie sah keinen Grund, warum sie nicht auch in dem, was sie liebte, gross hervor kommen sollte.

«Magnify» gegründet

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Cover der Zeischrift «Magnify»
Seit nun zehn Jahren ist sie Herausgeberin von «Magnify», einer Website und Zeitschrift für Frauen, die «angetrieben und leidenschaftlich im Unternehmens- oder Kreativsektor oder im öffentlichen Sektor tätig sind und sich intensiv mit dem Leben beschäftigen». Diese Frauen sind erfolgreich und mögen gute Kleidung und das gute Leben.

Und sie sind auch offen für die grossen Fragen nach Leben, Bedeutung und Ewigkeit. Die Website und das jährliche Magazin, eine aufwendig produzierte Sammlung von Reportagen, Interviews und Meinungsbeiträgen sowie Mode, sind Möglichkeiten, um diese Frauen zum Nachdenken zu bringen über den Glauben.

Dieser Wunsch, einer vernachlässigten Zielgruppe den Glauben zu vermitteln, ist es, der Awogbade seit zehn Jahren antreibt.

Selbst Glaubenskrise erlebt

Sei selbst hätte dem christlichen Glauben beinahe den Rücken zugekehrt in der Zeit, in der sie die «Durham University» besuchte. «Ich erlebte drei Trauerfälle in schockierend schneller Folge», erinnert sie sich. «Es ging so schnell, dass ich meinen Glauben in Frage stellte.»

Deshalb zog sie sich glaubensmässig zurück: «Ich ging nur zwei Wochen nach dem Tod meines Onkels zur Universität und drängte Gott aus meinem Leben. Ich hatte keine Möglichkeit, das Geschehene zu verarbeiten.»

«Persönliche Beziehung»

Als sie eines Tages jedoch nach Hause kam, «war es, als ob in meinem Kopf ein Licht brannte. Ich hatte die Art von Glauben, die darauf beruhte, dass alles gut lief. Aber ich hatte die individuelle Beziehung meiner Eltern zu Gott erlebt und plötzlich erkannte ich, dass mir das zur Verfügung stand.»

Mit ihrem wiederbelebten Glauben kehrte sie zurück an die Universität – und aus dieser Erfahrung heraus wurde «Magnify» geboren.

Die Vision

«Meine Vision von Anfang an war, dass sie Frauen die Möglichkeit geben würde, das Christentum in jedem Bereich ihres Lebens zu erleben. Es war sehr stark von meiner Zeit in Durham geprägt. Ich wollte, dass die Menschen verstehen, wie eine persönliche Beziehung zu Jesus für sie etwas bewirken kann.»

Awogbade will Geschichten von Menschen erzählen – denn vielleicht sind die Leserinnen mit dem, was diese Menschen glauben, nicht einverstanden, aber sie können die Erfahrung nicht leugnen.

Glaube drucklos erforschen

Yimika Awogbade will Frauen die Möglichkeit zu geben, den christlichen Glauben auf eine drucklose, engagierte und kreative Weise zu erforschen. «Unser Hauptziel ist es, viel mehr zu sein als ein Printmagazin, sondern ein Kollektiv von gleichgesinnten und fortschrittlichen Menschen.»

Sie arbeitet mit mehr als 160 Mitwirkenden – Stylisten, Fotografen, Designern, Schriftstellern – pro Ausgabe zusammen: «Ich liebe es, mit den Kreativen arbeiten zu können und sie mit ihren von Gott gegebenen Gaben zu sehen, auch wenn sie nicht wissen, dass ihre Gaben ihnen von Gott gegeben wurden.»

Und der teure, professionelle Look zahlt sich aus, denn durch die Verkäufe wird das Unternehmen finanziert. «Es gibt eine Gynäkologin, die die kitschigen Zeitschriften in ihrer Praxis satthatte und 20 Exemplare gekauft hat.»

Christen kennen Antworten

Yimika erinnert sich an ein weiteres Beispiel: «Es gibt einen Mann, der viele Arbeitskolleginnen hat. Über den Glauben in Grossbritannien zu sprechen, kann sehr aufdringlich wirken und sehr persönlich sein. Er sagte, es sei ziemlich schwer, mit weiblichen Kollegen über den Glauben zu sprechen, ohne seltsam zu wirken, aber er nahm etwa 20 Kopien für sein Büro mit.»

Sie habe Freunde, «die sich für Meditation und für Buddhismus interessieren, die nach etwas suchen, das die Lücke füllt». Offensichtlich, so Yimika, haben Christen die Antworten für Menschen, die über das Leben nachdenken.

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Datum: 20.09.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Today

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