Gegen Kulturrelativismus

«Wir sollten unbequeme Wahrheiten des Evangeliums ansprechen»

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John Cooper mit seinem neuen Buch (Bild: Instagram)
«Skillet»-Frontmann John Cooper warnt davor, Gottes Wort in das Bild der heutigen Kultur anpassen zu wollen, nur um ihm mehr Relevanz zu verleihen. «Christen können nicht an Relativismus glauben, wenn doch Jesus der einzige Weg ist und bleibt.»

John Cooper veröffentlichte soeben das Buch «Awake and Alive to Truth: Finding Truth in the Chaos of a Relativistic World», was übersetzt etwa so viel heisst, wie «Wach und lebendig für die Wahrheit: Die Wahrheit im Chaos einer relativistischen Welt finden»; «Awake and Alive» heisst auch einer der grössten Hits der Band. «Wir sind so ängstlich geworden, wahre Dinge zu sagen, dass daraus eine Krise entstanden ist», sagt der Sänger. «Die Menschen glauben, dass sie gut sind und dass sie die Ewigkeit bei Gott ohne die Hilfe von Jesus erreichen können.»

Vermehrt äusserte sich Cooper in den letzten Jahren zu diesen Themen, nachdem er feststellte, wie Freunde um ihn herum mit ihrem Glauben kämpften und Kommentare machten, die nicht mit der biblischen Wahrheit übereinstimmten.

Verwirrung und Verwässerung

Als einige seiner christlichen Freunde anfingen zu sagen: «Ich glaube nicht, dass Jesus der einzige Weg ist» oder andere unbiblische Behauptungen aufstellten, dachte Cooper, dass es an der Zeit ist, gegen die Verwässerung des Glaubens aufzustehen und anderen zu helfen, sich in den Wirren einer zunehmend chaotischen Kultur zurechtzufinden. «Wir sollten auch die unbequemen Wahrheiten des Evangeliums unbedingt weiterhin ansprechen.»

Er sagt, dass es einen beunruhigenden Trend gibt, in dem zu viele Menschen zu glauben beginnen, dass nichts in der Welt absolut 100 Prozent wahr sei. «Doch wenn Sie Ihr Leben einfach in der Wahrheit Christi gründen, können Sie all diesem Chaos entkommen», ermutigt Cooper.

«Christen können nicht an Relativismus glauben»

«Relativismus ist etwas, das Christen nicht glauben können», erläutert John Cooper weiter. Aber es gebe viele Menschen innerhalb der Kirchen, welche diese Realität nicht ganz erkennen. «Wir befinden uns in einem Krieg, in dem die Kirche innerhalb der Kirche so viel an Boden verliert ... die Kirche sieht nicht mehr wie das Christentum aus.»

Cooper weiss, dass es ein Risiko ist, diese Themen anzusprechen – aber er glaubt, dass die Einsätze zu hoch sind, um einen Rückzieher zu machen. «Was wir verlieren, ist so gross. Selbst wenn es mich Fans kostet, wir müssen versuchen, so viele wie möglich zu retten.»

«Wir ringen»

Nicht zum ersten Mal äussert sich John Cooper zu vergleichbaren Themen. Als im vergangenen Jahr zwei ehemalige Leiter dem Christentum den Rücken zukehrten, nahm Cooper den Faden auf: «Ich habe heute gerade in der Aussage eines bekannten Lobpreisleiters gelesen: 'Wie kann ein Gott der Liebe Menschen in die Hölle schicken? Niemand spricht darüber.' Als ob er der Erste wäre, der das fragt. Bruder, du bist damit nicht so allein. Die Kirche kämpft seit 1'500 Jahren damit. Buchstäblich. Alle reden darüber.»

Und weiter führte er aus: «In der Sonntagsschule sprechen die Kinder darüber. Es gibt etwa eine Milliarde Bücher, die zu diesem Thema geschrieben wurden. Nur weil du nicht die Antwort bekommst, die du willst, bedeutet das nicht, dass wir nicht bereit sind, mit dieser Frage umzugehen. Wir ringen mit der Schrift, bis wir durch die Erneuerung unseres Geistes verwandelt werden.»

Wahrheit kommt vor Gefühlen und Emotionen

Es sei wichtig, auf dem Wort zu gründen. «Wir müssen Wahrheit über Gefühle und Emotionen stellen. Die Kirche hat Influencer hervorgebracht, die die Wahrheit nicht überaus schätzen und die eine Generation geführt haben, die auch nicht an die Überlegenheit der Wahrheit glaubt.»

Weiter mahnte er in Liebe, an Gott festzuhalten und bat Pastoren und Leiter: «Ich flehe dich an, bitte finde bei deiner Suche nach Relevanz für das Evangelium NICHT kreative Wege, um Gottes Wort in das Bild unserer Kultur zu formen, indem wir unbequeme Wahrheiten ersticken. Aber lasst uns lieber noch fester am Anker des lebendigen Wortes Gottes festhalten. Denn er ändert sich NICHT.»

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Datum: 29.12.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Breaking Christian News / Faithwire / Facebook

Kommentare

Interessant, ausgerechnet ein Musiker macht auf das langjährige Desaster des kulturellen Relativismus in den christlichen Kirchen aufmerksam, obwohl dies doch eigentlich die Aufgabe der Pastoren und Theologen sein sollte. Von denen passen leider viele die Aussagen der Bibel mit hermeneutischen Tricks dem Wunschdenken ihrer Zuhörer an, um angeblich kulturrelevant zu sein und die Menschen in der Kirche zu behalten. Das Gegenteil wird passieren: Das Evangelium wird verwässert und verliert seine Kraft, die Menschen werden enttäuscht die Kirche verlassen. Es wird Zeit, dass wir denen Gehör schenken, die ihre Stimme dagegen erheben und Gottes Wahrheit respektieren.

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