Beten im Unispital Basel
Fürbitter stehen für den Arbeitsplatz ein
An vielen Orten gibt es stille und treue Beter. Während viele den Nutzen einer Gebetsgruppe am Arbeitsplatz nicht erkennen, beten andere unbeirrt weiter.
Im zweiten Bildungsweg begann Marco Pavan (*1970) im Jahr 1993 die Ausbildung zum Pflegefachmann im Unispital Basel. Nach wenigen Jahren auf seinem Beruf wurde er 1999 angefragt, in die Diabetesberatung einzusteigen. «Seit dem Abschluss der höheren Fachschule in Zürich arbeitete ich jetzt als Diabetesfachberater.» Marco ist also noch immer im Universitätsspital Basel, einem Krankenhaus, das ihm ans Herz gewachsen ist.
«Du bist mein Nachfolger»
Kurz nach Beginn seiner Tätigkeit als Diabetesberater sagte Grety, eine frisch pensionierte Frau aus Marcos Gemeinde, zu ihm: «Du bist mein Nachfolger als Diabetesberater.» Das wusste er gar nicht. Interessant war auch, als sie ihm von ihrem langjährigen Engagement als Leiterin der Gebetsgruppe (oder Gebetskreis, wie er bezeichnet wird) erzählte. «Wäre das nichts für dich?», fragte sie und bat ihn, nicht nur als Diabetesberater, sondern auch als Gebetsleiter ihre Nachfolge zu übernehmen. Sie drückte ihm eine Liste der Personen, die an diesen Treffen teilgenommen hatten, in die Hände. Es sollte aber noch ein paar Monate dauern, bis er sich aufmachte und die Beter von der Liste kontaktierte.
Gebet hat Wirkung
Während der Zeit, als Grety die Gruppe leitete, war es ein grosses Anliegen, einen überzeugten Christen als neuen Spitaldirektor zu haben. Der Gebetskreis löste sich dann auf, ohne die Erhörung dieses Gebetes gesehen zu haben. Grety betete aber weiter – und andere auch. Und dann geschah es tatsächlich: Der neue Direktor glaubte an Jesus. Er kam in der Zeit, als der Gebetskreis «pausierte». Das ist nur ein Beispiel, welches die Kraft des Gebets bezeugt.
Die Gebetsgruppe startet wieder
«Von den Spitalpfarrern erhielten wir die Erlaubnis, die neu aktivierten Gebetstreffen in der Kapelle durchzuführen.» Damit war das Treffen wieder aufgelegt und Marco schickte Termin und Einladung an die Personen auf der Liste. Fünf Menschen trafen in der Spitalkapelle ein. «Bei den 7'200 Angestellten des Krankenhauses hatte ich schon etwas mehr als fünf Teilnehmer erwartet», berichtet Marco von seiner damaligen Enttäuschung. Einmal wurde versucht, mit einer grösseren Aktion neue Fürbitter zu gewinnen. «Anfänglich wuchs die Gruppe auf sechzehn Teilnehmer an, schrumpfte dann aber schnell wieder.» In unserer Zeit der vollen Agenden sind nur wenige bereit für zusätzliche, verbindliche Termine.Heute betet eine kleine Gruppe alle zwei Wochen für das Krankenhaus und auch persönliche Anliegen. Grety ist als pensionierte Beterin nach wie vor Teil der Gruppe. Immer wieder kommen auch neue Beter dazu. «Es freut mich immer, die Beter irgendwo im Krankenhaus anzutreffen.» Der Zusammenhalt ist gut.
Wie und wofür beten?
Es wird für Probleme unterschiedlichster Art gebetet. «Bei zwischenmenschlichen Konflikten und anderen heiklen Angelegenheiten verzichten wir darauf, Namen oder sensible Details zu nennen.» Der Gebetskreis darf auf keinen Fall zu einer Tratsch-Runde verkommen. Es gilt auch, unangenehme Situationen zu vermeiden.
«In manchen Fragen kennen wir Gottes konkreten Willen nicht, können aber eine Situation einfach vor Gott bringen. Er weiss, was das Beste ist.» Und tatsächlich erleben sie immer wieder, wie schwierige Situationen sich plötzlich verändern und Probleme sich lösen.
Eine Frage des Glaubens
Marco schätzt es, am Arbeitsplatz mit anderen Christen verbunden zu sein. Gebetsanliegen miteinander teilen zu können und ermutigende Leute im Rücken zu haben, ist wertvoll. Letztlich bleibt das Gebet aber eine Sache des Glaubens. Sind wir überzeugt, mit unseren Gebeten den besten Beitrag für unser Krankenhaus oder den Arbeitsplatz leisten zu können? Menschen wie Grety oder Marco drücken durch ihr Engagement diesen Glauben aus. Und sie können bezeugen, dass es sich lohnt.
Wer Teil des Gebetskreises des Unispitals Basel werden möchte, darf sich gerne unter gebetskreis@usb.ch melden. In vielen Krankenhäusern gibt es ebenfalls Gebetsgruppen und auch andere Unternehmen sind auf Gebete angewiesen.
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet