Über ein lohnendes Leben
Livenet-Talk: Den Glauben mit Freunden teilen
Einige Christen brennen dafür, ihren Glauben zu teilen, während andere sich dieses Feuer nur wünschen. Im Gespräch mit Livenet erzählen Madeleine Häsler, Harry Pepelnar und Jürg Schaufelberger von ihren Erfahrungen.«Ich bin nicht der typische Evangelist, der irgendwelche Menschen auf der Strasse anspricht», bekennt Harry Pepelnar. Trotzdem brennt er dafür, dass Menschen Jesus nahekommen. «In Köniz versuchen wir, eine Gemeinde zu bauen, wo Menschen sich wohl fühlen.» Besonders wenn säkulare Leute angesprochen werden wollen, sei dies eine Herausforderung. «Es macht Spass zu erleben, wenn Leute sein können, wie sie sind.»
Sich selbst sein können
Sich selbst zu sein, gilt aber auch für Christen, die den Glauben teilen wollen. Darüber spricht Madeleine Häsler, welche gemeinsam mit Ehemann Gabriel das Netzwerk Schweiz leitet. Sie entdeckte einen neuen Weg, um christliche Impulse weiterzugeben. «Das Handy ist für uns fast schon zu einem Körperteil geworden», beginnt sie ihre Geschichte. Als Konsequenz begann sie, christliche Inhalte über soziale Medien zu teilen und erzählt von der Begegnung mit einer Person, die von ihren Posts berührt wurde. In diesem Zusammenhang spricht Jürg Schaufelberger, Leiter von MyFriends, von einem erwachsenen, christlichen Lebensstil. Damit meint er, im Verhalten nicht von anderen Christen abhängig zu sein, sondern sich selbst sein und sich vom Heiligen Geist leiten lassen zu können.Es geht um echte Freundschaften
Alle Gesprächspartner sind sich einig, dass Freundschaften nicht überbetont werden können und zwar nicht nur als Mittel zum Zweck. Letztlich geht es um eine persönliche Freundschaft mit Jesus, doch auch zwischenmenschliche Freundschaften sind von grossem Wert. «MyFriends steht dafür, dass wir Beziehungen wahrnehmen und unseren Glauben leben», erklärt Jürg Schaufelberger. Beziehungen und Freundschaften gehen weit über evangelistische Kampagnen hinaus.
Über konkrete Einladung, Entscheidungen und Bekehrung
Harry Pepelnar erzählt von seinen frühen Erfahrungen als Christ. «Ich machte damals eine klare Unterteilung von Christ und Nicht-Christ. Als Christ sah ich mich anderen irgendwie überlegen und die Nicht-Christen waren potentielle Bekehrungsopfer. Das war nicht wertschätzend.» Heute lebt er Beziehungen anders.«Menschen sollen einfach dahin begleitet werden, Jesus als Freund zu erleben zu können», sagt Jürg Schaufelberger. Er spricht von einzelnen Entscheidungen und Einladungen auf diesem Weg. Madeleine Häsler stimmt zu, ergänzt aber, dass Menschen einmal eine klare Entscheidung für Jesus treffen müssen.
Darf ich für dich beten?
Jürg Schaufelberger plädiert, konkrete Fragen zu stellen. Zum Beispiel: «Darf ich beten, dass du Jesus erlebst?» Es sind Fragen und Einladungen, die sich aus dem Miteinander ergeben. Madeleine Häsler nimmt das Stichwort, für Mitmenschen zu beten, auf. «Gebet geht zu Herzen», ist sie überzeugt. «Sobald jemand unsere angebotenen Gebete annimmt, verlassen wir die Ebene von argumentativem Diskutieren und es wird eine Herzenssache. Wenn jemand erlebt, wie vertraut wir mit Jesus sprechen, weckt dies Interesse.» Sie habe kaum je Ablehnung bei angebotenen Gebeten erlebt. Und dann folgen Beispiele aus der Runde, wie Menschen Gebetserhörungen erlebt haben.
Angst, Unsicherheit und mangelnde Beziehungen
Viele Christen haben Angst vor Ablehnung oder sind unsicher, wie sie ihren Glauben teilen sollen. «Einfach sich selbst sein», lautet der Tenor. Und: «Menschen am eigenen Leben teilhaben lassen.» Dies gerade auch dort, wo wir es nicht im Griff haben. «Was ich mit Jesus erlebe, kann ich mit Freunden teilen», erklärt es Madeleine Häsler. «Wenn wir uns mit Bibelworten, Inputs und Lobpreis füllen, werden wir automatisch etwas zu erzählen haben.» Und sie verweist auf den Bibelvers. «Wovon das Herz voll ist, davon redet der Mund.» (Lukas Kapitel 6, Vers 45)
Schliesslich kommt noch das altbekannte Problem zur Sprache, dass Christen zu wenig Freundschaften mit Menschen pflegen, die Jesus noch nicht kennen. «Wir brauchen ein Bewusstsein, dass sich solche Beziehungen lohnen.» Es bringt unsere Freunde näher zu Jesus und hilft auch uns, um nicht in einem Ghetto-Christentum zu versinken.
Der Auftrag ist klar
Die Gruppe ist sich einig, dass es keine «richtige» Form gibt, wie der Glaube geteilt werden muss. Es lohnt sich aber, nach authentischen Wegen zu suchen. «Dann müssen wir uns immer mal einen Ruck geben und es auch tun», sagt Madeleine Häsler. Sie selbst müsse sich diesen Ruck zuweilen geben. Harry Pepelnar ergänzt: «Wir sind verschieden und haben unterschiedliche Funktionen. Trotzdem gilt der Auftrag, unseren Glauben zu teilen.»«Wir müssen säen!», ist Jürg Schaufelberger überzeugt – gerade auch im Blick auf unsere zunehmend säkulare Gesellschaft. «Ich träume davon, dass Tausende von Christen in der Schweiz das Evangelium verbreiten.» Dabei werden auch Widerstände aufkommen. Harry Pepelnar ermutigt, nicht zurückzuweichen, sondern dran zu bleiben. Es lohnt sich!
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet