Kuhn, Bigger und Maag im Talk

Herz für Jüngerschaft, unterschiedliche Strategien

«Jünger zu machen» ist der Auftrag von Jesus an seine Gemeinde. Im Livenet-Talk erzählen Christian Kuhn, Susanna Bigger und Stephan Maag, was dies für sie konkret bedeutet.

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Livenet-Talk mit Florian Wüthrich, Christian Kuhn, Stephan Maag und Susanna Bigger
«Machet alle Nationen zu Jüngern!» so lautet der Auftrag von Jesus an seine Jünger. Ein Auftrag, der heute noch gilt und von vielen Gemeinden zentral betont wird. Leider bleibt es oft beim guten Willen. Es bleibt die Frage: «Wie machen wir eigentlich Jünger?»

Unterschiedliche Herangehensweisen

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Christian Kuhn
«Der Glaube soll im Alltag gelebt werden», ist Christian Kuhn überzeugt. Er ist Leiter der Jüngerschafts- und Gemeindegründungsbewegung NC2P (National Church Planting Process), die vor knapp 20 Jahren in der Westschweiz begann. Zeiten, in denen die Christen zusammenkommen, sind für ihn wichtig und er betont die Bereicherung unterschiedlicher Gruppengrössen. Den Glauben im Alltag zu leben, soll aber im Fokus bleiben.

Susanne Bigger leitet zusammen mit Ehemann Leo das ICF Zürich – eine Gemeinde mit Tausenden von Gottesdienstbesuchern. «Meine Leidenschaft und mein Anliegen ist, anderen weiterzugeben, was ich selbst gelernt habe.» Sie selbst schätzte es immer, von anderen Christen einfach mitgenommen zu werden und so zu lernen. Im ICF Zürich werden kleine Gruppen, die sogenannten Small Groups, als geeignetes Gefäss betrachtet, um in Jüngerschaft zu wachsen.

Der Bergbauer und kreative Evangelist Stephan Maag brennt dafür, Menschen mit Jesus bekannt zu machen. Für ihn liegt der Fokus darauf, jungen Gläubigen zu zeigen, wie sie den Glauben weitergeben können. Und dann kommen alle drei Gesprächspartner zum selben Schluss: Jüngerschaft hat letztlich immer mit echten und verbindlichen Beziehungen zu tun.

Jüngerschaft ist ein ständiges Lernen

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Susanna Bigger (Bild: zVg)
Susanna Bigger ist dankbar für zahlreiche gute Tools, die ihren Small Groups zur Verfügung gestellt werden können. «Wir haben Material zu Themen wie 'Wie geben ich den Glauben weiter?' und viele mehr.» Sie erzählt, wie sie als Gemeinde einiges ausprobiert und dadurch wertvolle Erfahrungen gesammelt und viel gelernt haben. «Gerade dadurch, dass wir Dinge probiert haben, die mässig funktionierten, lernten wir sehr viel.» Stephan Maag erklärt sich zu Beginn des Gesprächs als Lernender, der sich freue, von seinen Gesprächspartnern zu lernen. Es ist klar, dass Jüngerschaft nur mit einer Haltung des Lernens funktioniert. Qualitativ gute Beziehungen sind nötig und erfolgreiche Jüngerschaftsprozesse können nur beschränkt geplant und organisiert werden. Es geht um Charakter und Leidenschaft.

«Ich kann nichts weitergeben, was nicht in mir ist»

Bei Jüngerschaft geht es ums Teilen – von Mensch zu Mensch. «Ich kann nichts weitergeben, was nicht in mir selbst ist», bringt es Stephan Maag auf den Punkt. «Wenn ich selbst nicht von Jesus begeistert bin, fällt es mir schwer, über ihn zu reden.» Er spricht auch von der Gefahr, selbst auszubrennen, wenn das Feuer für Jesus nicht ständig genährt wird.

Christian Kuhn kann da nur zustimmen. «Es gab eine Zeit, wo ich und meine Frau 37 Personen coachten. Das war viel zu viel und wir blieben fast nur an der Oberfläche.» Er betont, dass ein Gegründet-Sein in der Gnade Gottes Grundlage der Jüngerschaft sein muss. «Wenn wir leistungsorientiert sind, werden wir uns früher oder später kaputt machen.»

Im Gespräch wird immer wieder Freiheit und Freiwilligkeit angesprochen. Die Erfahrung ist, dass Jüngerschaftsprozesse nur dann fruchtbar sind, wenn die Beteiligten von innerem Antrieb und nicht durch äusseren Druck bewegt werden.

Das Wesentliche nicht aus den Augen verlieren

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Stephan Maag, Gründer von «Fingerprint»
Menschen zu Jüngern zu machen, bedeutet den Glauben mit ihnen zu teilen, sie für Jesus zu begeistern, Zeit mit ihnen zu verbringen und ihnen zu helfen, ihren Glauben zu leben – in allen Lebensbereichen. Als Evangelist drängt es Stephan Maag zu Menschen, die noch keine Beziehung mit Jesus haben. «Die Menschen sehnen sich nach Freundschaft und danach, ihre Lebensfragen geklärt zu haben.»

Susanna Bigger betont wiederholt, dass mit einer Bekehrung längst nicht alles geklärt ist und Menschen weitere Unterstützung brauchen. Christian Kuhn erzählt von der Freude, zu sehen, wie junge Gläubige Fortschritte machen und selbst Menschen zu Jesus führen.

Auch hier haben die drei Gesprächspartner unterschiedliche Schwerpunkte. Grundsätzlich stimmen sie aber überein: Der jüngerschaftliche Prozess beginnt mit der Bekehrung, beinhaltet einen Reifeprozess und ein Lernen, selbst andere Menschen zu Jünger zu machen.

Christian Kuhn und Stephan Maag betonen mit Nachdruck, wie wichtig es ist, das Wesentliche nicht aus den Augen zu verlieren. «Es geht darum, einer verlorenen Welt zu begegnen, Menschen zu Jesus zu führen und sie zu Jüngern zu machen, die ihrerseits wieder Menschen zu Jünger machen.» Wird dieser Fokus verloren, verpasst die Gemeinde ihre Bestimmung.

Den Talk in voller Länge anschauen:


Zum Thema:
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Datum: 02.07.2020
Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet

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