Im Blasphemie-Fall

Ehemaliger Gouverneur von Jakarta frühzeitig entlassen

Nachdem ein Antrag auf frühzeitige Freilassung im April 2018 von einem indonesischen Gericht abgelehnt wurde, wird der Christ Basuki «Ahok» Tjahaha Purnama nun doch knapp vier Monate vor offiziellem Strafende entlassen. Grund seien gute Führung und eine besondere Regelung Indonesiens.

Basuki Tjahaha Purnama, von seinen Anhängern «Ahok» genannt, war im Mai 2017 unter Blasphemie-Vorwürfen zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Christ war für seine Tätigkeit als Gouverneur in Jakarta sehr geschätzt worden, doch vor einer möglichen Wiederwahl wurde ein manipuliertes Video von ihm in den Umlauf gebracht, in dem er davor warnte, Koranverse zu politischen Zwecken zu missbrauchen.

Das «Weihnachts-Pardon»

Nun soll er aber schon am 24. Januar freigelassen werden aufgrund guter Führung. Das berichtet das Nachrichtenportal Asia News. Die 3,5-monatige Strafminderung hinge auch mit dem «Weihnachts-Pardon» zusammen. In Indonesien erhalten Gefangene, die sich gut benehmen, für jeden Feiertag ihrer Religion, den sie hinter Gittern verbringen, eine Strafminderung von 15 bis 60 Tagen. Im Falle von Ahok war dies Weihnachten.

Interessanterweise wurde auch Buni Yani, der Hauptkläger gegen Ahok, zu 18 Monaten Haft verurteilt, da er diskriminierende und diffamierende Bemerkungen über ihn verbreitet habe.

«Gott weiss darum…»

Vor seiner Verurteilung hatte Ahok noch seine Wiederwahl-Kampagne zu Ende geführt, bei der Wahl aber letztlich verloren (Livenet berichtete). Damals erklärte er: «Macht kommt von Gott und wird auch von Gott wieder weggenommen. Niemand kommt ohne Gottes Erlaubnis an die Macht. Seid nicht traurig! Gott weiss darum…»

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