Kreuzcredo

Darf ein «christliches» Shirt einen Totenkopf enthalten?

«Es ist ein Wunsch, ansprechende Motive zu bieten, die für Christen auch einen relevanten Bezug bieten», sagt M. Florian Walz. Er schafft Designs mit christlichen Inhalten. Er weiss: Viele Bibelstellen bewegen auch Nichtchristen. Livenet unterhielt sich mit dem Geschäftsleiter von Kreuzcredo.

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Kreuzcredo designt ansprechende Motive, die für Christen einen relevanten Bezug bieten.
Livenet: M. Florian Walz, sind Sie die christliche Antwort auf Karl Lagerfeld?
M.
Florian Walz: Das ist ein amüsanter Gedanke, zumindest könnte ich mir gut vorstellen, einen weissen Pferdeschwanz und eine übergrosse Sonnenbrille zu tragen. Aber mein Anspruch ist weniger, Mode an sich zu entwerfen, sondern vielmehr Mode mit ansprechenden Designs zu kombinieren. Diese Designs sollen Christen eine Möglichkeit geben, Kleidung zu tragen, die einen relevanten Bezug hat. Ich fand es immer wieder schade, dass es im Handel viele T-Shirts gibt, die zwar schön aussehen, aber deren Motive gar nichts mit meinem Leben zu tun haben. Daher ist es mein Wunsch, ansprechende Motive zu bieten, die für Christen auch einen relevanten Bezug bieten. 

Was alles tut Kreuzcredo?

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M. Florian Walz mit seiner Familie
Kreuzcredo bietet T-Shirts, Hoodies und andere Textilien an, die mit Motiven bedruckt werden, die allesamt einen biblischen Bezug haben. Das Sortiment wird beständig erweitert, seit kurzem sind auch Tassen im Angebot. Es gibt im Moment elf verschiedene sogenannte «Design Serien», jede dieser Serien baut auf einem bestimmten Bibelvers auf. Der Bibelvers dient dabei nicht als genaue Vorlage sondern als grundlegende Inspiration. Es geht also nicht um eine theologische Abhandlung, sondern darum, was die Bibelstelle in mir bewirkt, wie sie mein Herz bewegt oder was ich mit ihr verbinde. 

Auf der Vorderseite eines jeden Shirts ist das Hauptmotiv, auf der Rückseite steht jeweils klein der Bibelvers, auf den sich das Design bezieht. So wird immer auch eine visuelle und klar erkennbare Verbindung zum christlichen Glauben geschaffen.

Es gibt etliche themenbezogene Looks mit einem Bezug zur Bibel. Können Sie die ein oder andere Linie vorstellen?

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«Bedingungslos» – inspiriert von der Bibelstelle Johannes 3,16
Einerseits gibt es Design-Serien zu sehr bekannten Bibelversen, zum Beispiel die Serie «Glaube Liebe Hoffnung» zu 1. Korinther, Kapitel 13, Vers 13 oder die Serie «Bedingungslose Liebe» zu Johannes, Kapitel 3, Vers 16, vermutlich einer der verbreitetsten Bibelverse überhaupt. Hier geht es mir zum Beispiel darum, zu zeigen, dass Gott selbst Liebe ist. Seine Liebe ist unendlich, bedingungslos, er gab sogar seinen eigenen Sohn für uns.

Es gibt aber auch Design Serien, die mit weniger bekannten Bibelversen arbeiten. Eines der bisher am kontroversesten diskutierten Designs ist eines zu der Bibelstelle aus Offenbarung, Kapitel 1, Verse 17-18, wo steht «[…] Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.» So steht dieser Vers in der Lutherbibel 2017. Auf Basis dieser Bibelstelle habe ich ein Design gestaltet, auf dem gross die Worte «Fürchte Dich nicht!» stehen und darunter ein Totenkopf mit zwei gekreuzten Totenkopfschlüsseln.

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Totenkopfshirt mit der Aufschrift: «Fürchte dich nicht!»
Das wirft natürlich Fragen auf, unter anderem: Darf ein «christliches» Shirt überhaupt einen Totenkopf enthalten? Interessanterweise ist aber genau dieses Motiv bisher eines der gefragtesten. 

Was bewegt Sie bei Ihrer Arbeit besonders?
Ich möchte mit «Kreuzcredo» anderen Menschen die Möglichkeit geben, ihren Glauben sichtbar, modern, positiv und unaufdringlich zu tragen. Die Shirts sollen aber auch für Nichtchristen «tragbar» sein, denn viele Bibelstellen die es gibt, bewegen Nichtchristen auch.

Die Aussage «Fürchte Dich nicht!» spricht schliesslich nicht nur Christen an. Es freut mich jeweils sehr, wenn Nichtchristen ein Shirt von Kreuzcredo bestellen, weil sie die Aussage auf dem Shirt und das Design gut finden. In dem Moment setzen sie sich ja mit der Bibel auseinander, und das auf eine Art und Weise, wie es sonst vielleicht nicht möglich gewesen wäre.

Gibt es Geschichten, wie Menschen durch Ihre Mode-Linie verändert worden sind?
Im Moment ist das Projekt ja noch sehr jung. Die Website ging erst am 28. September 2018 online, es fühlt sich also im Moment eher so an, als würde ein Zug langsam Fahrt aufnehmen. Aber schon jetzt gibt es viele Rückmeldungen, die mich ermutigen. Menschen, die entweder sagen, dass sie bestimmte Designs toll finden. Oder aber auch Feedback von Kunden, die sagen, sie möchten durch die Shirts gerne gute Botschaften verbreiten. 

Die Webseite ist seit kurzem online. Welches sind Ihre nächsten Ziele?
Im Moment liegt der Fokus einerseits darauf, die bestehenden Kanäle zu optimieren. Kreuzcredo hat eine eigene Website, ist aber auch auf Facebook, Instagram und Twitter vertreten. Da ich das Projekt neben meiner normalen Tätigkeit als Grafikdesigner voranbringe, ist es natürlich eine Herausforderung, die nötige Zeit zu finden und die – recht begrenzten – Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Ein weiterer Fokus liegt darin, den Bekanntheitsgrad zu steigern. Das hängt natürlich mit den eben genannten Kanälen zusammen, geht aber auch ein Stück weit darüber hinaus in Richtung Marketing und Werbung.

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Auf der Rückseite steht jeweils klein der Bibelvers.
Welche neuen Projekte, respektive Designs stehen derzeit an?
Im Moment habe ich elf Design-Serien im Shop, 13 Design-Serien sind parallel in der Entstehung, von denen es erfahrungsgemäss drei oder vier dann tatsächlich in den Shop schaffen. An Ideen für neue Motive und Design Serien mangelt es nicht. Glücklicherweise bietet die Bibel ja auch eine quasi nicht endende Quelle an Inspiration. Und das ist das, wo sich das Projekt Kreuzcredo und mein Glaube auch wieder begegnen: So, wie ich in meinem Alltag in meine Beziehung zu Gott investiere, erfahre ich wiederum Inspiration und Weiterentwicklung meines Glaubens, meines Herzens. Wie schon in Philipper, Kapiel 1, Vers 6 steht: «Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.»

Für mich bedeutet das unter anderem, dass ich als Christ noch lange nicht «fertig» bin. Das, was Jesus für mich getan hat, ist vollbracht. Das, was Jesus in mir tut, ist noch nicht zu Ende, es ist ein Prozess. Er arbeitet an mir und verändert mich Tag für Tag. Diese Reise, diese Veränderung, diese Entwicklung möchte ich sichtbar leben in mir als Person und auch in Projekten wie Kreuzcredo.

M. Florian Walz, genannt «Flo» ist 35 Jahre alt, verheiratet mit seiner Frau Svenja, und stolzer Papa von drei Kindern (von denen eins noch «unterwegs» ist). Er lebt in Berlin, von wo aus er als freiberuflicher Designer für Kunden in der ganzen Welt arbeitet.

Zur Webseite:
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Datum: 22.10.2018
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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