Zum Tag des Sehens

Humanitäre Schweizer helfen «Grauen Star» bekämpfen

Die Hälfte aller Blinden weltweit haben aufgrund des heilbaren Grauen Stars ihre Sehkraft verloren. All diese Erblindeten leben unter ärmsten Verhältnissen in den Entwicklungsgebieten. Darauf macht die «Christoffel Blindenmission» am heutigen «Tag des Sehens» aufmerksam.

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In einer CBM-geförderten Augenklinik wurde der vierjährige Annuary aus Tansania vom angeborenen Grauen Star im rechten Auge befreit.
Eine Routine-Operation zu umgerechnet fünfzig Franken brächte das Augenlicht zurück. Darauf macht die «Christoffel Blindenmission» (CBM) am internationalen Tag des Sehens am 9. Oktober aufmerksam. Letztes Jahr ermöglichte sie weltweit rund 563'000 Star-Operationen, darunter 14'617 an Kindern.

Weltweit leben 39 Millionen Blinde, von denen 20 Millionen am heilbaren Grauen Star leiden. Er ist meist eine Alterserkrankung, die in den Ländern des Südens zehn bis fünfzehn Jahre früher eintritt. Ebenfalls auslösen können ihn Verletzungen wie Stiche oder Schläge. Gelegentlich ist er auch angeboren; vererbt oder verursacht durch Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft. Die Erblindeten sind im täglichen Überlebenskampf stark benachteiligt. Für die allermeisten Familien in den Entwicklungsgebieten ist eine Operation unerschwinglich. Oft übersteigt schon die Reise in eine Klinik die spärlichen Mittel.

Augenlicht für eine bessere Zukunft

Bei acht von zehn Blinden hätte die Blindheit vermieden werden können. Die CBM ermöglicht Spitälern vor Ort, mittellose Patienten rechtzeitig und umfassend zu behandeln. Um die Menschen in entlegenen Gebieten zu erreichen, führen die Klinikteams Ausseneinsätze durch. Diese Einsätze finden an gut erreichbaren, zentralen Orten statt. Angekündigt werden sie über Lokalradios und lokale Gesundheitshelfer. Die Patientinnen und Patienten werden untersucht, behandelt, wenn möglich vor Ort operiert oder in die Klinik überwiesen. Eine Operation am Grauen Star dauert etwa 15 Minuten. Dabei wird die trübe Augenlinse entfernt und durch eine künstliche Linse ersetzt. Danach können die Erblindeten wieder sehen und sind in der Lage, wieder selbst zum Lebensunterhalt beizutragen.

Ursachen von Blindheit in den Armutsgebieten

Neben dem Grauen Star erblinden Menschen in Entwicklungsländern auch an Trachom, einer akuten Entzündung der Bindehaut. Die Flussblindheit sowie der Grüne Star zählen zu den weiteren Ursachen von Blindheit. Der Grüne Star entwickelt sich zumeist schleichend und schmerzlos. Die Flüssigkeit im Auge kann nicht mehr genügend abfliessen, und der dadurch erhöhte Druck schädigt langsam den Sehnerv. Oft wird der schmerzlose Grüne Star erst bemerkt, wenn das Sehen bereits unheilbar beeinträchtigt ist. Frühzeitiges Erkennen und Handeln kann die Erblindung verhindern. Auch in der Schweiz sollte ab dem 40. Lebensjahr daher der Augendruck regelmässig vom Augenarzt kontrolliert werden.

Hingegen muss bei uns wegen des Grauen Stars niemand mehr erblinden. Sobald der Seheindruck neblig wird und zum Beispiel das klare Lesen von Verkehrstafeln nicht mehr gewährleistet, wird ambulant eine künstliche Linse implantiert.

Zur Webseite:
Christoffel Blindenmission Schweiz
Christoffel Blindenmission Deutschland
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Datum: 08.10.2014
Autor: Esther Albisser
Quelle: Livenet.ch / CBM

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