Ostern ist heute
Inszenierte Kreuzigung in Langenthal polarisiert
Es ist ruhig in der Langenthaler Marktgasse, als Jesus ans Kreuz geschlagen und dieses aufgerichtet wird. Ein Sprecher lädt die Zuschauer ein, sich heute mit Jesus zu beschäftigen und ihn ins eigene Leben einzuladen.
Der Strassenverkehr verlangsamt sich, die Gäste der Langenthaler Strassenkaffees schauen verwundert unter den Bäumen hervor. Trommelschläge hallen durch die Marktgasse. Vorne trägt Jesus das Kreuz, dann und wann bricht er zusammen und bleibt zuletzt auf dem Klopfsteinpflaster liegen. Römische Soldaten flankieren ihn. Trauerfrauen beweinen das Geschehen.Schliesslich wird Jesus, begleitet von Requiem-Musik ans Kreuz geschlagen, dann wird dieses aufgerichtet. Betroffen schiessen Passanten Handy-Fotos. Auf einer Tafel ist beschrieben, dass hier die Ostergeschichte wiedergegeben wird.
Einladung für jeden
Einen Moment lang ist es totenstill. Betroffenheit füllt den Platz vor dem «Choufhüsi». Organisator René Hefti berichtet in einer Mitteilung: «'Das geht unter die Haut', bezeugt eine Passantin, ein Passant hingegen meint 'das geht mir zu weit'.»Der Passionsanlass am Gründonnerstag wurde von rund hundert Personen mitverfolgt. Zum sechsten Mal organisierten die Gemeinden der evangelischen Allianz Langenthal (EAL) die Darstellung.
Ein Sprecher erklärt das Geschehen und führt dieses in die Gegenwart hinein: «Der Tod von Jesus ist noch heute aktuell. Mit guten Werken kann man nicht vor Gott kommen. Es braucht die Vergebung der Schuld durch Jesus Christus.» Der Sprecher lädt die Umstehenden ein, sich auf Christus einzulassen. Dadurch erhalte man Zugang zu Gott und zum ewigen Leben in seinem Reich.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet