Roland Thiemes «Lebensrezept»:

Stets den Blick nach oben gerichtet

Schon als kleiner Junge ist Roland Thieme aus Sachsen fasziniert vom Glauben und möchte Christ sein. Heute ist der bald 71-Jährige immer noch gläubig und sagt: «Gott hat mich mein Leben lang getragen!»

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Roland Thieme
Ich bin der Jüngste von fünf Brüdern. Unsere Mutter nahm ihr Christsein sehr ernst. Als ich neun Jahre alt war, löcherte ich sie mit der Frage, wie man Christ werden kann.

Eines Tages kam sie aus einer Bibelstunde nach Hause und meinte, sie habe gehört, wenn man den Römerbrief in der Bibel lese, würde man ein Christ. Ich wusste, wo sich der Römerbrief in meiner Kinderbibel befand. Also schlug ich ihn auf und las, aber nichts geschah. Da betete ich zu Jesus: «Ich möchte auch gern Christ werden.»

Gott ist real

Wie lange es dauerte, bis ich etwas davon merkte, weiss ich nicht. Einmal morgens, ich lag noch im Bett, hörte ich jemanden meinen Namen rufen. War es meine Mutter gewesen oder jemand anderes? Es erschien vor meinen geschlossenen Augen ein Lichtfleck, wie wenn man in die Sonne sieht und dann die Augen schliesst. In dem Lichtfleck stand mein Name. Man könnte sagen, dass ich mir das nur eingebildet habe. Ich aber glaubte, dass ich jetzt zu Gott gehöre. Ich wurde zwar kein anderer Junge, aber irgendwie habe ich die Geschichten um Jesus und Gott immer lieber gewonnen.

Anders als die anderen

Da ich in der DDR aufwuchs, hat mich mein Glaube oft in Auseinandersetzungen geführt. Oft stritt ich für Gott mit meinen Schulkameraden. Ich wollte beweisen, dass es ihn gibt und man an ihn glauben muss. Je mehr Gegenwind ich bekam, umso mehr glaubte ich und das machte mich froh.

Obwohl ich nur wenige Freunde hatte, die an Gott und Jesus glaubten, hielt mich das nicht von meinem Glauben ab. Durch christliche Radiosendungen vertiefte sich mein Wissen und damit auch meine Beziehung zu Gott. Mein Vater konnte nicht verstehen, dass ich selbst im Erwachsenwerden noch daran festhalten wollte und auch gegenüber anderen Verwandten war es nicht leicht, zu meinem Glauben zu stehen.

Und doch wuchs in mir durch den Kindergottesdienst, später die Jugendstunden und den Posaunenchor eine immer stärkere Beziehung zu Gott, meinem Herrn.

Gott war immer da

Ich erlebte viel Führung von Gott in meinem Leben: Beruf, Bibelschule, Bausoldat, das Finden meiner Ehefrau, Familie, Arbeitsstellenwechsel. Über alles kann ich im Nachhinein nur staunen und Gott dafür danken, wie mein Leben ablief. Es war oft voller Spannungen und Herausforderungen.

Als ich 1984 meine letzte Arbeitsstelle fand, erlebte ich ein besonderes Geschenk von Gott. Mit meiner bisherigen Stelle hatte ich einen Aufhebungsvertrag gemacht, weil ich mithelfen wollte, ein Gemeindehaus zu bauen. Doch als wir fertig waren, nahm mich mein Betrieb nicht mehr. Mein Christsein war im Weg. So war ich zu DDR-Zeiten arbeitslos! Offiziell gab es das ja nicht...

In dieser Zeit besuchte mich der Leiter eines christlichen Epilepsie-Zentrums in unserer Nähe und warb mich als Tischler. Das war für uns ein wahnsinniges Geschenk von unserem Gott.

Bis heute erlebe ich immer wieder die Führung von Gott. Ja, mein Gott hat mich wunderbar durchs Leben getragen und geführt. Täglich erfahre ich, dass er real ist, auch wenn es immer wieder viele Herausforderungen gibt, die mich aber näher zu Jesus Christus führen. Dafür bin ich jeden Tag neu dankbar. Weil Gott erfahrbar ist, lade ich dich ein, dich auch auf das Wagnis einzulassen, an Gott zu glauben und ihm nachzufolgen.

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Datum: 24.05.2015
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / mystory.me

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