Auf den Hund gekommen

Warum viele Schweizer so hundevernarrt sind

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Massenweise sieht man Hunde mit ihren Herrchen und Damschaften herumstreifen, oder umgekehrt… Rund eine halbe Million «Bellos» und «Wuffis» promenieren so in der Schweiz umher. Das gesellschaftliche Massenphänomen ist topaktuell, doch was steckt dahinter und weshalb hat es eine solche Anziehungskraft?

Anita Gamma ist eine echte «Hunde-Flüsterin» und oft in Begleitung ihres weiss-schwarzgefleckten Chihuahuas unterwegs. Sie erlebt nicht nur selber hautnah eine Tier-Beziehung, sondern kennt viele andere Tierhalter. Als sie bei einer Hunde-Züchterin wohnte, konnte sie auch davon einige wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Livenet gegenüber erwähnte sie sogar Parallelen zur Beziehung mit dem Schöpfer-Gott.

Hund - und zuerst Katz

Die grosse Konkurrenz des Hundes ist die Hauskatze. Wer hätte schon gedacht, dass dreimal so viele Katzen wie Hunde in der Schweiz herumschleichen, rund 1,6 Millionen Mietzen an der Zahl. Man stelle sich vor, wenn die Katzenhalter auch alle mit Leine am Spazieren wären… Und so ist das Auslauf-Verhalten wohl der Hauptgrund, weshalb das Hunde-Leben präsenter ist.

Der Schweizer Hunde-Freund ist auch ein Geselliger. Vor allem hausen die Vierbeiner bei Familien mit Teenagern (klare Spitze mit 60%) in Wohngemeinschaften (23%), und bei älteren Singles (15%). Dass also hauptsächlich einsame Einzelpersonen einen Partner-Ersatz suchen, stimmt nicht wirklich.

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Anita Gamma
Livenet traf die Tier-Freundin Anita Gamma mit dem Chihuahua «Aurora» auf dem Sitzplatz, wo schon bald «Zippo» der Kater und Chef vom Quartier auftauchte.

Livenet: Weshalb sind so viele Hunde mit Menschen unterwegs?
Anita Gamma:
Der Vierbeiner ist ein Partner, der nicht dreinredet. Obwohl meine Aurora hat schon einen Weg gefunden (sie lacht). Er kann auch eine Kinderersatz sein; der Hund bleibt gefühlte 2-3-Jährig, ein niedliches Wesen zum Betreuen, das Kind wächst und wird anstrengender.

Auch für therapeutische Zwecken kann ein Hund nützlich sein. Auch in Altersheimen kommen bereits Therapie-Hunde zum Einsatz. Im Gegensatz zum Menschen bleiben Hunde treu, sogar bei schlechter Behandlung. Es ist ein Herz auf vier Beinen!

Wo sehen Sie Grenzen bei Vermenschlichung, Vergötterung und andererseits schlechter Behandlung, Misshandlung?
Ich versteh es, wenn beispielsweise Hunde verkleidet werden. Weil meiner auch ein Niedlicher, bisschen ein Bäbeli ist. Aber der Hund zeigt, ob ihm etwas passt oder nicht. Einmal hatte jemand meiner «Ischoja» was angezogen, die freute sich und rannte rum wie wild, aber schlussendlich musste ich es schmutzig und zerrissen zurückgeben mit den Worten: «Sorry, das hat meinen Hund nicht überlebt!»

Klar gibt es Grenzen, wenn sie wie Kinder behandelt werden, man sie an den Tisch nimmt und Essen eingibt. Und das Gegenteil gibt’s, wenn sie als Prügelknaben herhalten müssen. Beim einen Hundehalter konnte ich die Hunde nicht allein bei ihm lassen; sobald ihm was nicht passte, kriegte der Vierbeiner einen Tritt verpasst.

Verwahrlosung auf den Bauernhöfen oder illegale Züchtungen sind weitere Themen. Ich hatte mal von einer solchen Zucht mitgekriegt. Die Hunde dort hatten mit ganz wenigen Ausnahmen alle Verhaltensstörungen.

Wie kamen Sie auf den Hund?
Im Kanton Uri zog ich in ein Haus mit grossem Umschwung, wo ich mir einen Wachhund wünschte. Da war dieser wunderschöne Welpe, ein schwarzweisser Border Collie, aber noch mit Braunflecken. Irgendwie war er eher würfelmässig; also gleich lang, wie breit. Der hat sofort mein Herz erobert. Und hätte ich ihn nicht genommen, wäre er am nächsten Tag auf dem Bauernhof erschossen worden.

Welche Beziehung hat Gott zu Hunden?
Gute Frage… Hunde machen manchmal Sachen, da denkst du, der hat das so super gemacht. Wo hat er das gelernt? Das könnte so etwas sein.

Oder wenn es um Schutz oder Bewahrung geht. Ich bin Gott dankbar, dass mein Hund noch nie von einem Auto angefahren wurde.

…und Sie mit Gott?
Es ist ähnlich, wie mit dem Hund; er ist einfach da. Er begleitet mich immer. Gott existiert, Jesus gibt's und ich danke, dass er mein Retter ist. Ich habe einen starken Glauben, aber ich spüre nur wenig. Da er unsichtbar ist, ist es nicht nur einfach.

Ich habe auch Frieden. Ich hab Frieden, auch wenn die Umstände nicht toll sind, ich wenig Geld habe und so. Leute hatten auch schon Angst um mich, dass ich mir etwas antun könnte, aber ich versicherte ihnen, dass ich das nie machen werde. Wegen Jesus, ich hab SEINEN Frieden!

Gott hat auch Hunde erschaffen, woran erkennt man das?
Es gibt ja diesen Jö-Effekt, der die Menschen so berührt. Hunde sollen einen Muskel haben, welchen die Wölfe nicht haben. Scheinbar haben sich Hunde extra diesen Muskel für den Menschen antrainiert. Es ist ein Herz auf vier Beinen.

Zur Person
Wohnort: Bettlach (SO)
Alter: 57Jahre und 2 Wochen
Hobby: Aquarien mit Fischen und Wollbearbeitung (Stricken, Filzen etc.)

Diese Hunderassen und Hundenamen kommen schweizweit am häufigsten vor.


Rasse (Anzahl)

Name

1

Mischling

Luna

2

Labrador

Kira

3

Chihuahua

Rocky

4

Mischling mittel

Lucky

5

Jack Russell Terrier

Gina

6

Golden Retriever

Bella

7

Mischling klein

Leo

8

Deutscher Schäferhund

Sina

9

Französische Bulldogge

Chicco

10

Yorkshire Terrier

Lucy

Zur Beruhigung des Schweizer Lesers: Je nach Quelle schafft es der beliebte Berner Sennenhund auch in die TopTen.

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Datum: 31.07.2019
Autor: Roland Streit
Quelle: Livenet

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