Über das Reden mit Gott
«Gebet kommt auf fast jeder Seite der Bibel vor»
Gott ist an unseren kleinen Dingen genau gleich interessiert wie an den grossen, sagt Pete Greig, Gründer der globalen 24-Stunden-Gebetsbewegung. Er beobachtet: «Manchmal wollen wir einfach über die kleinen Sachen sprechen. Tue das regelmässig, dann entwickelt sich eine wachsende Intimität.»
«Ich denke, der Grund dafür ist, dass wir alle unsere Herausforderungen mit dem Gebet haben. Und das schliesst die Pastoren mit ein. Das kann durch eigene Enttäuschungen geschehen oder wegen der Theologie oder wir fragen uns, warum wir Gebet überhaupt brauchen oder vertrauen mehr in Programme und Produkte als ins Gebet.»
«Gebet war essentiell für Jesus»
Doch «Gebet war essentiell für Jesus, er lehrte darüber und es war wichtig für die frühe Gemeinde. Gebet ist sehr wichtig.» Das Gebet treibe einen «weg von den eigenen heiligen Orten», um uns um «schmutzige Leute und Orte» zu kümmern, «um jene die gebrochen sind und es scheinbar verbockt haben. So wie es Jesus tat.»
Das Wachstum der Gebetsräume rund um den Globus gehe einher damit, dass Gott gebrochene Leben und Beziehungen wiederherstelle, dem Bösen widerstehe, Gemeinschaften verändere und Gemeinden wieder belebe.
Intimität wächst
All das habe nichts zu tun mit einer Marke oder einem Modell. «Es ist Gott, der sich in den Gebetsräumen zeigt, Gott, der Gebet mobilisiert und Gott, der auf diese Gebete antwortet.»
Jenen, die sich mit dem Beten schwer tun, gibt Pete Greig folgenden Rat: «Das ändert sich, wenn wir uns daran erinnern, dass Gebet ein Austausch ist: Wenn wir beten, führen wir ein Gespräch mit dem lebendigen Gott.»
«Wir können mit ihm über die grossen Dinge reden, doch manchmal wollen wir einfach über die kleinen Sachen sprechen. Tue das regelmässig, dann entwickelt sich eine wachsende Intimität.»
«Gebetsleben braucht Disziplin»
Hilfreich sei auch, eine Gebetsdisziplin zu entwickeln. «Meine Frau und ich sind seit 22 Jahren verheiratet. In den ersten Tagen unserer Beziehung wollten wir einfach viel Zeit miteinander verbringen. Nun brauchen wir mehr Disziplin, um Zeit zusammen zu verbringen. Ohne Disziplin wird das Wohlgefallen verschwendet.» So müsse man es auch im Gebetsleben machen.
Ehrlichkeit ist ein weiterer Punkt, den Pete Greig anspricht. «Wichtig ist ebenfalls, dass wir so beten, wie Gott uns gemacht hat. Ich denke nicht, dass es nur einen richtigen Weg gibt, aber es geht darum, dass es aufrichtig ist – und die Bibel ist sehr aufrichtig. Die Hälfte der Psalmen besteht aus Klagen.»
Auf Gott hören
Pete Greig empfiehlt, so zu beten, wie es einem Freude macht. Man könne beispielsweise den Tag mit Gott im Gebet durchgehen. «Das Gute wie das Schlechte und Langweilige. Erfreue dich und bereue Dinge dort, wo du siehst, dass es nötig ist. Erhalte Gottes Gunst und löse die Dinge beim nächsten Mal anders.»
Greig nennt ein Beispiel aus den Familienferien: «Im Gebet realisierte ich, dass mein Temperament gegenüber einem Fahrer mit mir durchgegangen war. Gott zeigte mir auf, dass das nicht richtig gewesen war. Und so erklärte ich meinen Kindern, dass ich nicht richtig gehandelt hatte und entschuldigte mich bei ihnen. Wenn wir nicht alles vor den Herrn bringen, wird unser Leben zu einer Ansammlung von solchen Fehlern.»
«Und wir müssen auch auf den Herrn hören. Es ist gut, wenn wir still werden, Raum schaffen und reflektieren. Wichtig ist auch, Gottes Wort aufzuschlagen und offen zu halten. Die Bibel ist Gottes Hälfte der Konversation. Höre auf Gott während des Lesens.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Inspire Magazine