Sinnvoll beten statt leiern

Liebergottmachmichfromm...

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Zufälligerweise geriet ich vor ein paar Jahren in eine musikalische Radiosendung, in der alle gespielten Titel Gebete waren. Bemerkenswert – und es war nicht einmal eine religiöse Sendung. Ist beten «in» oder «out»?

Was denkst du, was bringt das, beten? Klar, beten bringt nichts, ist höchstens wortreicher, leerer Quatsch, wenn es sich auf ein heruntergerasseltes Verslein oder ein oberflächliches Tischgebet beschränkt. Nichts gegen ein auswendig gelerntes Gebet, wenn es von Herzen gebetet wird. Trotzdem – was kann das schon nützen, Worte herunterzurasseln, ohne nur einen Gedanken daran zu verschwenden?

Beim Beten geht es darum, mit wem ich beim Beten rede, ob da wirklich einer ist, der zuhört!

Angenommen, da ist keiner: Dann hat es wahrlich keinen Wert zu beten, weder langsam noch schnell, weder gedankenlos noch von Herzen. Was aber, wenn da wirklich einer ist, der darauf wartet, dass du mit ihm redest? Was aber, wenn es Gott wirklich kümmert, wie es dir geht? Was aber, wenn Gott auf dein Beten wartet?

Irgendwie?

Wenn du denkst, dass es «irgendwie» einen Gott gibt, hätte ich da eine Frage: Warum nur «irgendwie»? Was hast du davon, wenn du es ahnst oder annimmst, dass es Gott «irgendwie» gibt? Das kommt auf das Gleiche heraus wie das «Liebergottmachmichfr...»-Gebet. Es kann ja nichts bringen. Es geht also darum, das «Irgendwie» loszuwerden, umzuschreiben, umzudenken in «wahrscheinlich», «ziemlich sicher» oder «ganz gewiss»!

Es gibt viele Menschen, die haben in ihrem Herzen eine tiefe Verbindung zu diesem Gott. Sie haben ihn persönlich kennengelernt – zwar nicht mit ihren menschlichen Augen, aber eben mit den Augen ihres Herzens. Gott hat es ihnen geschenkt, in täglicher innerer Verbindung mit ihm zu sein. Sie können ohne ihn nicht mehr leben. 

Wie soll das gehen?

Ist das Quatsch in deinen Augen? Oder fragst du dich mehr, wie das gehen soll?

Zugegeben, es ist kaum vorstellbar und doch ist es so: Gott wünscht sich Menschen als Freunde, und darum schenkt er seinerseits diese Freundschaft auch. Eigentlich unbegreiflich, unfassbar.

Möglich ist aber, es einfach auszuprobieren, mit Gott zu reden im ursprünglichen Sinn des Betens. Und darauf zu vertrauen, dass er redet mit der Stimme deines Herzens.

Zum Thema:
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Datum: 21.01.2013
Autor: Gertrud Trittibach
Quelle: wort+wärch

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