Leben nach dem Tod (II)
Was Jesus uns über den Himmel verrät
Auch wenn er gleichzeitig Gottes Sohn war, war Jesus Christus auch der erste Mensch, der im Totenreich war und zurückgekehrt ist. Durch ihn erfahren wir etwas darüber, wie das Leben im Himmel sein wird. Im Neuen Testament finden wir in den vier Evangelien weitere Hinweise von ihm über das Leben nach dem Tod:
Nicht nur Jesu eigene Erfahrungen verraten uns Details. Bereits vor seinem Tod spricht Jesus oft von «Gottes neuer Welt» (Gute Nachricht Bibel). Allein diese Bezeichnung zeigt, dass der Himmel nicht einfach nur ein geistiges Konstrukt ist, sondern unserer Welt ähnlich ist. Da Gott seine ursprüngliche Schöpfung nach eigener Aussage zu Beginn der Bibel «sehr gut» fand, wird auch seine neue Welt Ähnlichkeiten mit unserer jetzigen aufweisen – nur ohne die Folgen des Sündenfalls, der Trennung von Gott und den Menschen.
In den Seligpreisungen (Die Bibel, Matthäus-Evangelium 5,3-12) sagt Jesus, dass sich alle freuen dürfen, die nur noch von Gott etwas erwarten, denn «mit Gott werden sie leben in seiner neuen Welt». Das Leben wird geprägt sein von Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Frieden. Wir erfahren in diesem Bibelabschnitt, dass es im Himmel kein Leid mehr geben wird und dass Gott den Unterdrückten «Erde zum Besitz geben» wird. Es wird also Land und fruchtbaren Boden und Grundbesitz im Himmel geben.
Jesus sagt im ersten Evangelium auch: «Viele werden kommen, aus Ost und West, und zusammen mit Abraham, Isaak und Jakob in Gottes neuer Welt zu Tisch sitzen» (Matthäus 8,11). Daraus können wir schliessen, dass der Himmel multikulturell sein wird. Regionale und kulturelle Unterschiede werden durch Gott miteinander verbunden, anstatt sich fremd zu sein. Wir erfahren auch, dass Menschen aus den verschiedensten Epochen und Zeiten zusammensitzen werden. Stellen Sie sich das vor: Sie gemeinsam mit Gott und Abraham, Isaak und Jakob beim Essen.
Neue Welt, neue Verhältnisse
Im Himmel werden die Machtverhältnisse umgekehrt. In Matthäus 19,23 und 24 fragt ein junger Reicher, wie er in den Himmel kommen kann. Aber es fällt ihm schwer, seinen Besitz dafür aufzugeben. Jesus erklärt daraufhin: «Ich versichere euch: Ein Reicher wird nur schwer in die neue Welt Gottes kommen. Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in Gottes neue Welt. Viele, die jetzt vorn sind, werden dann am Schluss stehen, und viele, die jetzt die Letzten sind, werden schliesslich die Ersten sein.»
Werte, die uns jetzt hier auf der Erde wichtig sind, gelten im Himmel nichts mehr. Das macht Jesus nochmals in Matthäus 18,1–5 deutlich. Die Jünger fragen dort Jesus, wer im Himmel der Größte sein wird. Jesus stellt daraufhin ein Kind in die Mitte und sagt: «Ich versichere euch: Wenn ihr euch nicht ändert und den Kindern gleich werdet, dann könnt ihr in Gottes neue Welt überhaupt nicht hineinkommen. Wer es auf sich nimmt, vor den Menschen so klein und unbedeutend dazustehen wie dieses Kind, ist in der neuen Welt Gottes der Grösste. Und wer einen solchen Menschen in meinem Namen aufnimmt, nimmt mich auf.»
Der Himmel? Geschenkt!
Schon zu seinen Zeiten auf der Erde waren Jesus die Menschen wichtig, die von der Welt als klein und unbeachtet betrachtet und deshalb auch schnell benutzt, ausgebeutet und unterdrückt werden. Im Himmel wird sich das umkehren. In Markus 10,13–15 können wir nachlesen, dass einige Leute ihre Kinder zu Jesus bringen wollten, aber seine Jünger fuhren sie an und wollten sie wegschicken. Als Jesus es bemerkte, wurde er zornig und sagte zu den Jüngern: «Lasst die Kinder doch zu mir kommen und hindert sie nicht daran; denn für Menschen wie sie steht Gottes neue Welt offen. Ich versichere euch: Wer sich Gottes neue Welt nicht schenken lässt wie ein Kind, wird niemals hineinkommen.»
In dieser Aussage erfahren wir noch ein wichtiges Detail über den Himmel: Es ist ein Geschenk, das man sich weder erkaufen noch erarbeiten kann. Das einzige, was wir tun müssen, ist wie Kinder vertrauensvoll zu Gott gehen. Dasselbe betont Jesus auch in Lukas 12,30–32: «Euer Vater weiß, was ihr braucht. Sorgt euch nur darum, dass ihr euch seiner Herrschaft unterstellt, dann wird er euch schon mit dem anderen versorgen. Sei ohne Angst, du kleine Herde! Euer Vater ist entschlossen, euch seine neue Welt zu schenken!» Daran erkennt man, wie sehr sich Gott den Ursprung wieder zurückwünscht, um mit den Menschen zusammenzuleben wie einst im Paradies.
Wie wir im Himmel leben werden
«Ich sage euch, forderte Jesus seine Jünger auf, nutzt das leidige Geld dazu, durch Wohltaten Freunde zu gewinnen. Wenn es mit euch und eurem Geld zu Ende geht, werden sie euch in der neuen Welt Gottes in ihre Wohnungen aufnehmen», heisst es in Lukas 16,9. Nochmals macht Jesus hier deutlich, wie wir bereits jetzt auf dieser Erde mit unseren Werten umgehen sollen – denn wie wir uns hier verhalten, wird Auswirkungen auf unser Leben im Himmel haben.
Wir erfahren anhand dieser Stelle aber auch, dass wir im Himmel unsere Freunde noch kennen und einander besuchen werden – und dass jeder von uns eine eigene Wohnung, einen Ort für sich allein haben wird. Das können wir auch in Johannes 14,1–7 nachlesen: «Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen, und ich gehe jetzt hin, um dort einen Platz für euch bereit zu machen. Sonst hätte ich euch doch nicht mit der Ankündigung beunruhigt, dass ich weggehe. Und wenn ich gegangen bin und euch den Platz bereitet habe, dann werde ich zurückkommen und euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.»
Unser Körper nach dem Tod
Im Neuen Testament finden wir mehrere Geschichten darüber, wie Jesus seinen Freunden nach seiner Auferstehung begegnet. Doch bereits vorher lässt sich erahnen, wie Menschen im Himmel aussehen werden: «Während er betete, veränderte sich sein Gesicht und seine Kleider wurden leuchtend weiss. Und dann standen auf einmal zwei Männer neben ihm und redeten mit ihm. Es waren Mose und Elija. Sie erschienen in himmlischem Glanz» (Lukas 9,28–32). Wir können nur mutmassen, was sich hinter dem Begriff «himmlischer Glanz» verbirgt – aber deutlich ist, dass es im Himmel weiterhin Männer und Frauen geben wird, die wir als diese erkennen können.
In Lukas 24, 36–43 wird berichtet, dass Jesus plötzlich unter seinen Freunden stand. Sie hielten ihn zunächst für einen Geist, doch dann zeigt er ihnen seine Hände und Füsse, lässt sich anfassen und isst mit ihnen gebratenen Fisch. Die vorherrschende Meinung, dass wir im Himmel nur Geistwesen sind, stimmt demnach nicht. Jesus macht sogar ganz deutlich: «Fasst mich an und überzeugt euch; ein Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen wie ich!» Unser himmlischer Körper wird also unserem jetzigen ähneln.
Und wir werden offensichtlich weiterhin essen und trinken. In Johannes 20,19–22 erfahren wir sogar, dass Jesus seine Freunde anhauchte. Wir werden also auch atmen. An dieser Stelle zeigt Jesus seinen Jüngern auch seine Hände und seine Seite, damit sie ihn an den Wunden erkennen, die ihm bei der Kreuzigung zugefügt wurden. Unsere Narben werden demnach wahrscheinlich bleiben, aber sie werden uns keine Schmerzen mehr verursachen. Im Gegenteil: Daran kann man uns erkennen, und wir werden uns auch an unser Leben vor dem Tod erinnern.
Fundgrube Bibel
Im Neuen Testament gibt es noch viel mehr Hinweise darauf, wie das Leben nach dem Tod aussehen wird. Lesen Sie dazu die Apostelgeschichte, die Briefe und vor allem die Offenbarung. Doch bereits vor Jesu Kommen auf die Erde wird schon im Alten Testament immer wieder auf das ewige Leben, das Jesus uns schenken möchte, hingewiesen. Zum Beispiel in den Psalmen und bei den Propheten wie Jesaja. Jesus lädt Sie ein auf eine weitere Entdeckungstour: Kommen auch Sie mit, um an seiner Seite den Himmel zu erforschen?
Zum Thema:
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Mit meinem Freund Jesus den Himmel erkunden
Autor: Nicole Schenderlein
Quelle: Jesus.ch