Advent
Gott kommt zu mir
Advent ist die ach so besinnliche Zeit, die jedes Jahr in Stress ausartet. Adventskalender, Adventskranz, Plätzchen, Glühwein und kitschige Weihnachtsmusik lullen einen einmal mehr in den frostigen Dezember ein. Dass der Advent aber ein einschneidender Wendepunkt unseres Schicksals ist, wird oft vergessen.
«Advent» (lat.) bedeutet «Ankunft». Gott selbst kommt zu uns, wird Mensch, lebt unter uns. Es ist ihm nicht egal, dass Menschen in Einsamkeit leben, sich selbst zugrunde richten und das Schlechte überhandnimmt. Gott greift ganz konkret in unsere Welt ein und kommt selbst. Nicht als politischer Machthaber. Er kommt als Seelenfreund, der aus Liebe sein Leben gibt. Für mich.
Nette Geschichte, lange her
Das «Märchen» vom armen, kleinen Jesuskind in der Krippe rührt die Gemüter. Dass Gott aber tatsächlich existiert und Menschen über und über liebt, das können viele nicht glauben. Sie erwarten von Gott – sollte es ihn geben –, dass er Leid und Armut bekämpft und alles gut werden lässt. Sie sehen ihn als eine Art Verwalter, der mal ordentlich aufräumen sollte. Doch Gott fegt nicht einfach arrogant von oben herab und über unsere Köpfe hinweg.
Persönliche Begegnung.
Er ist auch kein ferner unbekannter alter Sachbearbeiter. Gott begibt sich auf unsere Ebene. Er möchte dem einzelnen Menschen innig nahe sein, von Herz zu Herz – als Vater, als Freund, als Tröster. Er möchte unser Herz berühren, genau dort, wo wir Mangel empfinden, und möchte uns heilen. Seitdem Jesus als Kind zu uns kam, als Mensch unter uns lebte und schliesslich am Kreuz für unser Versagen und unsere Fehler starb, dürfen wir täglich damit rechnen, dass Gott uns ganz persönlich anrührt und in unser Leben eingreift – wenn wir ihm es erlauben.
Was erwarte ich von Gott?
Kaum einer rechnet damit, dass Gott auch heute noch zu ihm kommt. Viele Menschen erwarten überhaupt nichts mehr von Gott, weil sie von ihm enttäuscht sind. Manche fühlen sich vielleicht sogar von Gott im Stich gelassen. Aber Gott hat nie versprochen, alle unsere Wünsche zu erfüllen. Eines hat er jedoch sicher zugesagt: Uns persönlich nahe zu sein und sich finden zu lassen, wenn wir ihn suchen. Treu zu uns zu stehen, wenn wir bereit sind, ihn in unserem Leben wirken zu lassen.
Bereit für Gott?
Wenn Gott kommt, passiert das nicht in Wut, voller Vorwürfe oder Verachtung. Gott kommt sanft und in Liebe, wie damals das Kind in der Krippe. Er wartet darauf, dass wir auf ihn reagieren. Bin ich bereit, mich auf ihn einzulassen?
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch