Weitverbreitete Frage
Ist Glauben langweilig?
Glauben? Das klingt nach Regeln, die man unbedingt einhalten muss; nach einer Sache für Langeweiler und spiessige Leute. Für inititiave und visionäre Leute ist da kein Platz – oder?
So denken viele Menschen und schreiben den Glauben ab, bevor sie ihn kennengelernt haben. – Nun, auf Jesus zumindest würde die obengenannte Umschreibung ganz und gar nicht zutreffen. Mit heftigen Attacken begegnete er damals den jüdischen Religionsführern. Und das waren ja gerade diejenigen, die sich peinlich genau an die Gebote hielten, weil sie rechthaberisch waren und es ihnen nur um sich selbst ging.
Zu ihnen sagte er: «Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer! Ihr seid wie die gepflegten Grabstätten: von aussen sauber und geschmückt, aber innen ist alles voll stinkender Verwesung.» (Die Bibel, Matthäus-Evangelium, Kapitel 23, Vers 27)
Entscheidend sind nur zwei Gebote
Gläubige Juden hatten damals Hunderte von Regeln und Geboten einzuhalten. Jesus hat damit Schluss gemacht und alle Gebote in zwei entscheidende zusammengefasst: die Liebe zu Gott und die Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst.
Zweifellos hat die Bibel, das niedergeschriebene Wort, für Christen eine überragende Bedeutung. Aber: Jesus sagt, dass er selbst die Wahrheit und das Wort ist. Im Letzten ist der christliche Glaube also keine «Buchreligion». Entscheidend ist nicht, das ein Christ alles aus der Bibel weiss und es peinlich genau befolgt. Sondern es kommt darauf an, dass er Jesus kennt und unter seiner Leitung lebt.
Es ist eben nicht so, dass Menschen, die Christ werden nach einem bestimmten, für alle gleichen Schema zu leben hätten. Diese Meinung ginge völlig an dem vorbei, was Jesus selber wollte.
Oft lief es doch anders
Dennoch standen und stehen vielen Menschen Christen und Kirchen oft für Unbeweglichkeit. Das liegt aber nicht am christlichen Glauben, sondern an einer allgemeinen menschlichen Trägheit, an einem Hang zum Erstarren. Veränderungen treten eher durch Krisen ein als durch freiwillige gegangene Schritte. So ist die Natur der meisten Menschen.
Vielen mögen Kirche und Glaube unbeweglich und leblos vorkommen. Aber entscheidend ist, wie beides ursprünglich gedacht war und nach diesem Original gelebt werden kann. Denn zur Zeit von Jesus und danach waren es die Christen, die das bestehende religiöse System aufmischten und es durch ihre Lebensweise radikal veränderten.
Fromme tun sich schwer mit dem Gottes Geist
Menschen – auch christliche Gewohnheitstiere – tun sich darum meist schwer mit diesem Geist von damals, dem Geist Gottes. Denn dieser Geist, der jedem Christen zugesprochen wird, der ist Leben. Und wo dieser Geist wirkt, kommt es zu Bewegung, Veränderung und Freiheit.
Jesus ermahnte die Menschen, die ihm vor 2000 Jahren folgten, sie sollten sein Leben nicht einfach kopieren oder ein neues Regelwerk schaffen, sondern sich von seinem Geist führen lassen.
Er sagte: «Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen Helfer gibt, der für immer bei euch bleibt. Dies ist der Geist der Wahrheit. Die Welt kann ihn nicht aufnehmen, denn sie ist blind für ihn und erkennt ihn deshalb nicht … Der Heilige Geist, den euch der Vater an meiner Stelle als Helfer senden wird, er wird euch an all das erinnern, was ich euch gesagt habe, und euch meine Worte erklären.» (Die Bibel, Johannes-Evangelium, Kapitel 14, Verse 16,17 und 2)
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch