Leben mit «Herrn Parkinson»

Ottfried Fischer: Keine Angst vor dem Sterben

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Ottfried Fischer (Bild: Facebook)
Der Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer ist für seinen trockenen Humor bekannt. Den «Sinn des Lebens» habe er noch nicht gefunden, aber er sehe noch Chance dafür, gab er in einem Interview bekannt.

Ottfried Fischer (68) ist dafür bekannt, alles mit einem verschmitzten schiefen Lächeln und einem trockenen Spruch zu kommentieren. Das ist so etwas wie das Markenzeichen des bekannten niederbayrischen Schauspielers und Kabarettisten.

2008 gab er bekannt, an Parkinson erkrankt zu sein. 2013 zog er sich von der Bühne und aus dem Fernsehen zurück. 2020 heiratete er seine langjährige Lebensgefährtin Simone Brandlmeier und lebt mit ihr im Haus seiner Grosseltern in Passau.

Fromm sein als Rolle

In einem aktuellen Interview unterstrich Fischer laut Domradio, nichts «mit dem lieben Gott mit weissem Bart, der Weihnachtsgeschenke verteilt» anfangen zu können, ergänzte aber: «Der Glaube beinhaltet für mich jedenfalls die Chance, dass es danach weitergeht.»

Besondere Bekanntheit erlangte Fischer als streitbarer «Pfarrer Braun» in der gleichnamigen Fernsehserie. Begleitet von seiner resoluten Haushälterin, einem Kleinkriminellen und einem schrulligen Polizisten «kriminalisierte» der Fernsehgeistliche und löste seit 2003 in elf Jahren 22 Fälle. Dabei blieb sein Verhältnis zur (katholischen) Kirche ambivalent. Er fand vieles, das ihn störte, aber auch «immer wieder einen vom Bodenpersonal des Herrn, der mich überzeugt» (promisglauben). Schon damals meinte er: «Ich stelle nur fest, dass es etwas in mir gibt, was verschüttet ist. Da spüre ich: Das könnte der Glaube sein.»

Leben mit Parkinson

Als Ottfried Fischer 2008 seine Diagnose Parkinson bekanntgab, nahm er den betroffenen Reaktionen aus seinem Umfeld immer wieder die Schwere, indem er zum Beispiel beim Aschermittwoch der Kabarettisten kurz darauf mit der Aussage einstieg: «Keine Angst, i mach keine Schüttelreime!»

Inzwischen ist die unheilbare Krankheit deutlich fortgeschritten und Fischer begegnet «Herrn Parkinson» zum Beispiel mit Singen (siehe ausführlich im br-Beitrag «Lebenslinien»). Er ist «zu dem Schluss gekommen, mich durch die Krankheit nicht ins Bockshorn jagen zu lassen, sondern ihr mit der gebotenen nötigen Heiterkeit zu begegnen».

Dass das Leben nach dem Tod weitergehen könne, empfindet er als «tröstlich», auch den Gedanken, dass es laut Bibel viele Wohnungen im Hause seines Vaters gebe (Johannes, Kapitel 14, Vers 2). Einen Scherz kann er sich allerdings auch dazu nicht verkneifen: «Natürlich wäre es dann blöd, wenn man dort auf die ganzen Zeitgenossen trifft, die einem das Leben schwer gemacht haben.»

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Datum: 26.04.2022
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Jesus.ch

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