Blinder Musiker Blessing Offor

«Ich lebe meinen Traum und wache jeden Tag dankbar auf»

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Blessing Offor
Der christliche Singer-Songwriter Blessing Offor lässt sich von seiner Blindheit nicht aufhalten. Der in Nigeria geborene Künstler sagt, dass er sein Talent mit der Welt teilen möchte, um den Zuhörern die Hoffnung auf bessere Tage zu geben.

Blessing Offor hat im vergangenen Monat seine Debüt-EP «Brighter Days» veröffentlicht. Diese enthält sieben Lieder, in denen er seine Lebenserfahrungen verarbeitet hat und mit denen er das Publikum inspirieren möchte.

Offer wurde mit einem blinden Auge geboren. Er wanderte mit seinen Eltern und einem Onkel in die Vereinigten Staaten aus, als er sechs Jahre alt war. Seine Eltern hofften, dass ihr Sohn in den USA, wo er Zugang zu modernster medizinischer Technologie und einer besseren Gesundheitsversorgung haben würde, sein Sehvermögen wiedererlangen könnte. Doch im Alter von zehn Jahren verlor er das Augenlicht auf beiden Augen. Er liess sich aber nicht entmutigen.

Bevor er auf beiden Augen erblindete, hatte Offor bereits gelernt, Klavier zu spielen. Und ähnlich wie die Musiklegenden Stevie Wonder und Sam Cook komponiert er alle seine Lieder auf dem Klavier.

Grundeinstellung: Dankbarkeit!

«Unsere Grundeinstellung sollte Dankbarkeit sein», sagt Offor. «Ich will kein Klischee erzählen – aber wir alle sind heute aufgewacht. Das ist nicht selbstverständlich. Das Leben im grossen Zusammenhang sollte einen nur dankbar machen.»
Weiter betont er: «Ich habe als Kind einen Teil meines Sehvermögens verloren. Aber ich bin hier, richtig? Ich kann meinen Lebensunterhalt mit Musik verdienen. Ich lebe meinen  Traum.» Millionen von Menschen hätten Grund, dankbar zu sein.

Seine dankbare Haltung hat sein Leben verändert und er schreibt es seiner Familie und deren Erziehung zu, dass er lernen konnte, eine positive Lebensperspektive zu kultivieren. «Ich will kein anderes Leben als meines. So finden wir uns alle genau dort wieder, wo Gott uns haben will, und wir sind für die Dinge gerüstet, die er von uns erwartet.»

Besondere Schönheit und Demut

Sein Vater ging ein grosses Risiko ein, als er als erster in seiner muslimischen Familie zum Christentum konvertierte. Blessing Offor fand im College-Alter selbst zu einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus.

«Das Christentum gedeiht unter Druck», erklärt Blessing Offor (Anm. d. Red.: Es ist festzustellen, dass sich das Christentum in Ländern mit Christenverfolgung stark verbreitet.) Blessing Offor zum Thema Druck: «Es ist eine Art von Schönheit, eine zusätzliche Art von Demut, mit der man herumläuft, wenn man in einer Situation ist, in der man machtlos ist. Es erinnert einen daran, dass irdische Macht nicht das Ziel ist. Im Neuen Testament war die Gemeinde nie an der Macht, aber trotzdem ist sie gewachsen.»

Nicht in Kontroversen hineinziehen lassen

«Wenn man sich das Neue Testament anschaut, wurden diese Leute sehr stark verfolgt. In Nigeria wissen Christen auch, was Verfolgung bedeutet.» Er ermutigt die Christen, sich nicht in die Kontroversen der Zeit hineinziehen zu lassen. Stattdessen sollen die Gläubigen ein Licht in der Finsternis sein. Es gehe darum, «nicht auszuflippen, wenn die Welt verrücktspielt, weil die Welt verrückt ist».

Weiter hält Blessing Offor fest: «Ich wollte eine Platte machen, die voll von menschlichen Emotionen ist. Denn Christ zu sein bedeutet immer noch, ein Mensch zu sein. Ich versuche, diese Kluft zu überbrücken.»

Weiter fordert er Christen auf, ausserhalb der kulturellen Normen zu denken. «Ich glaube, wir bleiben manchmal in unserer eigenen Blase stecken. Beim Aufwachsen habe ich damit gerungen.» Es gehe darum, sich selbst zu sein. «Das ist es, was die EP ausmacht: Blessing Offor versucht, ehrlich über Blessing Offor zu sein.» Die EP «Brighter Days» wurde von Chris Tomlins Label «Bowyer & Bow» produziert.

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Datum: 18.03.2022
Autor: Jeannie Ortega Law / Daniel Gerber
Quelle: Christian Post / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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