Celya aus Frankreich

Frage nach Terroranschlägen: «Was glaube ich eigentlich?»

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Celya (Bild: Screenshot Youtube)
Als Muslimin hielt Celya den Ramadan ein und ass kein Schweinefleisch – doch wirklich überzeugt war sie von ihrer Religion nicht. Als Paris 2015 von Terrorschlägen erschüttert wurde, merkte sie plötzlich: Sie musste wissen, an was sie glaubt. Und so machte sie sich auf die Suche nach einem Sinn in ihrem Leben.

Celya wurde in Frankreich geboren. Ihre muslimische Familie kommt ursprünglich aus der Kabylei in Algerien. Ihre Familie war aber nicht sehr strengläubig, schickte die Tochter sogar an eine katholische Privatschule. Dort hörte sie, dass Jesus für sie am Kreuz gestorben sei. «Ich sagte mir: 'Wenn Gott wirklich fähig ist, das für die Menschen zu machen – das ist einfach unglaublich, zu schön um wahr zu sein! Wenn Christsein das bedeutet, dann möchte ich Christ werden, glücklich und voller Liebe sein.' Denn für mich war Gott ein Gott der Liebe, dem ich vertrauen konnte; das gab es im Islam nicht.»

Trotzdem hielt sie weiterhin die islamischen Vorschriften ein, etwa den Fastenmonat Ramadan, und sie ass kein Schweinefleisch. Doch das machte sie vor allem aus Gewohnheit: «Für mich war das nichts Greifbares, es war nichts dahinter…» Trotzdem hielt sie sich an die Regeln, denn die Angst, es nicht zu tun, war grösser.

Eine dringend nötige Entscheidung

Das änderte sich 2015: Die islamistisch motivierten Terroranschläge am 13. November gegen diverse Restaurants und das Bataclan-Theater veränderten die Situation für Muslime in Frankreich. Mit einem Mal musste auch Celya Verantwortung für ihren Glauben übernehmen. «Ich kam in eine Phase meines Lebens, in der ich nicht sagen wollte, dass ich Muslimin bin. Ich wollte nicht über einen Glauben sprechen, an den ich ja eigentlich gar nicht glaubte, auch nicht meine Meinung abgeben über das, was geschehen war.» Celya merkte, dass sie sich bewusst entscheiden musste. «Ich beschloss, mir Zeit zu nehmen, um einen Sinn in meinem Leben zu finden. Das war dringend nötig. Und ich begann, die Bibel zu lesen.»

Das erste Gebet

Irgendetwas an der Bibel faszinierte sie ungemein. «Heute glaube ich, dass es die Liebe Gottes war. Und eines Tages betete ich zum ersten Mal zu Jesus. Ich sagte: 'Wenn du wirklich Gott bist, könntest du mir Christen über den Weg schicken, die mir von ihrem Glauben und von ihrer Begegnung mit dir erzählen?'»

Nur zwei Monate später traf sie am Ausgang ihrer Universität Evangelisten, die das Gespräch mit den Studenten suchten. Sie begann, sich mit ihnen zu unterhalten und es war, als ob sie endlich die Tür zwischen sich und Jesus öffnen konnte. «Ich glaube, dass Gott schon immer da war – man muss ihn nur rufen.»

Keine Angst mehr

Trotzdem war sie noch von Angst erfüllt. Das änderte sich nach ihrer Taufe an Ostern 2019. «Nach der Taufe verschwanden viele persönliche Probleme. Früher war ich ständig gestresst: Ich hatte Angst vor der Vergangenheit, vor der Zukunft und der Gegenwart. Das war ein echtes Handikap für mein Leben. Heute ist mein Leben von einer Gelassenheit erfüllt, durch die sich vieles verändert hat, vor allem meine Beziehung mit anderen. (…) Heute habe ich keine Angst mehr vor Gott, sondern vertraue ihm. Das war eine grosse Veränderung. Ich denke jetzt nicht mehr an all die Regeln, die mich früher zerfrassen. Heute denke ich nur noch an den Gott der Liebe – er ist der Fels meines Lebens.»

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Datum: 24.01.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / religionenlibertad.com / Découvrir Dieu

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