Blinde Schwimmerin
«Ich schwimme im Glauben, nicht im Sehen»
Statt des klaren, blauen Wassers sieht Paralympics-Schwimmerin McClain Hermes nur völlige Dunkelheit, mit einem kleinen, blauen Kreis in der Mitte – so beschreibt die junge Sportlerin, was sie im Pool sieht. Dennoch spricht sie von einem Gott gegebenen Schwimmtalent. Und sie steht mit einem Schuh-Projekt, das sie mit ihrem Vater gegründet hat, Obdachlosen bei.
Einsatz für Obdachlose
Wenn die junge Sportlerin nicht trainiert oder an einem Wettkampf startet, setzt sie sich unter anderem für Obdachlose ein. Bereits mehreren tausend Menschen hat sie durch ihre Organisation «Schuhe für die Seelen» Schuhpaare abgegeben.
Zusammen mit ihrem Vater arbeitet sie hart dafür, dass diese wirtschaftlich benachteiligten Menschen im Winter Schuhe haben. «Mein Vater Matt Hermes und ich gründeten 'Shoes for the Souls' im Jahr 2009. Das Werk gibt die Schuhe an die 'Atlanta Mission'. Seit wir unsere Organisation gegründet haben, konnten wir mehr als 15'000 Schuhpaare abgeben.»
«Nicht unterkriegen lassen»
Als sie noch ein Kind war, erlitt McClain eine seltene Netzhaut-Erkrankung, was zu mehreren Notoperationen führte. «Eine Operation ist fehlgeschlagen und nun sehe ich auf meinem rechten Auge nichts mehr und auf dem Linken nur noch wie durch einen Strohhalm.» Die Ärzte gehen davon aus, dass sie auch auf dem linken Augen komplett erblinden wird.
Doch ihre Entschlossenheit ist bewundernswert. «Ich habe meine Behinderung in eine Stärke verwandelt», sagt McClain. «Schlechtes ist mir wiederfahren, doch man muss sich dadurch nicht unterkriegen lassen, wenn man etwas hat, das man liebt.»Andere inspirieren
Sobald sie jeweils eine Länge im Schwimmbecken erreicht hat, wird sie mit einem verlängerten Stab berührt, so dass sie merkt, dass sie wenden muss; dies tun die Eltern oder der Coach. Manchmal werden im Training auch Sprinkler eingesetzt; sobald die Schwimmer das Ende des Pools erreichen, spüren sie das herabfallende Wasser.
«Es bedeutet mir sehr viel, dass ich mein Land als das jüngste Mitglied des US-Teams in Rio vertreten darf. Ich hoffe, dass ich damit andere Kids inspirieren kann.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch