Fussball-Trainer Colin Bell
Ob Sieg oder Niederlage: Gott liebt mich
Mit dem 1. FFC Frankfurt holte er vor wenigen Wochen den Titel der UEFA Women's Champions League. Fussball-Trainer Colin Bell über den Sieg, seinen Job und seinen Glauben an Gott.
Wenn er an das grosse Finale in Berlin denkt, strahlt der gebürtige Engländer Colin Bell immer noch über beide Ohren: «Das war überragend. Ein riesen Glücksgefühl. So etwas habe ich in meiner langen Trainer-Laufbahn noch nie erlebt.»Das Spiel gegen Paris St. Germain war ja auch spannend bis zum Schluss. «Ich hatte schon mit der Verlängerung gerechnet und bereits Gedanken gesammelt, was ich den Mädels sagen soll. Und dann schoss unsere eingewechselte Stürmerin Mandy Islacker in der 92. Minute Nachspielzeit das entscheidende Tor. Da war der Jubel natürlich gross», erinnert sich der Trainer der Frauen-Mannschaft. «Wir haben viel gearbeitet, viel geredet und jetzt den grössten Erfolg im Frauen-Fussball erreicht. Nach all dem was in den letzten Jahren passiert ist, war das eine grosse Freude – die Krönung.»
Sieg und Niederlage im Fussball
Doch Colin Bell hat in seiner Laufbahn als Trainer nicht nur Erfolge gefeiert. Da gab es auch herbe Niederlagen. Der Engländer erinnert sich: «Einmal musste ich nach einem verlorenen Spiel bei Dynamo Dresden von der Polizei beschützt werden. Weil die Fans auf mich gewartet haben. Das war sehr bitter.
Ein andermal, beim SC Preussen Münster, habe ich vor einem Spiel einen Hörsturz bekommen. Am nächsten Tag verloren wir 4:0. Noch im Krankenbett wurde ich gefeuert und war meinen Job los», erzählt Bell.
So schlimm beide Situationen waren, gab es da doch einen Unterschied: «In Dresden kannte ich Jesus noch nicht, ich war auf mich alleine gestellt, das war krass. Als das in Münster passierte, hatte ich schon eine Beziehung zu Jesus gefunden und spürte in dieser Lebensphase seine schützende Hand. Das hat mir unglaubliche Kraft gegeben. In dem Moment, in dem ich total schwach war, war Jesus stark», so der 54-Jährige.
Der Glaube an Jesus trägt im Alltag
Gott ist für den Fussball-Trainer mehr als Religion: «Eine persönliche Beziehung zu Jesus ist wichtig. Das verändert Menschen. Der Glaube bewahrt uns nicht vor Tiefschlägen. Wir erleben genauso Verlust, Trauer, Depression. Aber die Beziehung zu Jesus ist entscheidend. Mit Jesus ins Gespräch zu kommen, in der Bibel zu lesen, zu beten. Mit anderen Gläubigen zusammen zu sein. Man ist nicht befreit von schweren Phasen, aber man kann Gottes Gegenwart in diesen Situationen spüren, wenn man auf Empfang ist. Möglicherweise lässt Gott gewisse Situationen zu, dass man über ihn nachdenkt. Aber eins ist sicher: Gott lässt uns nie fallen.»
Gott hilft, ein guter Trainer zu sein
Der Glaube an Gott hat Bell auch beruflich verändert. «Bevor ich Christ geworden bin, ging's um mich, dass ich so schnell wie möglich nach oben komme. Dazu habe ich meine Spieler benutzt.
Nach meiner Bekehrung habe ich angefangen, 'Menschen zu dienen', auch wenn das jetzt fromm klingt. Aber jetzt möchte ich helfen, dass meine Mädels ihre Talente und ihre Gaben zum Vorschein bringen können. Dadurch kommt man auf eine ganz andere Qualität des Arbeitens. Es ist eine wunderbare Aufgabe, jungen Menschen zu helfen, sie zu unterstützen und selbst auch dazuzulernen. Ich möchte jungen Menschen helfen auf ihrem Weg als Sportler, aber ich möchte auch Impulse geben für ihre Persönlichkeit.»
Auf die Frage, wie es für Trainer Colin Bell weiter geht, lacht er: «Fest im Sattel sitzt man als Trainer nie, denn Fussball ist ein Ergebnissport. Aber auch hier kommt mein Glaube zum Tragen: Gott liebt mich, ob ich gewinne oder verliere. Und er hat immer einen guten Plan. Wenn eine Tür zu geht, dann wird eine neue aufgemacht. Aber im Moment macht es mir riesen Spass, in Frankfurt zu arbeiten und ich habe jetzt um zwei Jahre verlängert. Danach schauen wir, was Gott vorhat. Denn damit fahre ich am Besten.»
Zum Video:
Gott Sei Dank!-Sendung mit Colin Bell als Talk-Gast
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Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Jesus.ch / gottseidank.tv