Hollywood-Story geht weiter
Die Liebe zieht Vlada zurück in die Schweiz
Manchmal wusste Vlada nicht, wo er am nächsten Tag wohnen würde. Doch immer, so betont der Musiker, öffnete Gott spannende Türen. So spielen beispielsweise namhafte Lieblingsmusiker auf den Produktionen des Schweiz-Serben.
«Gott versorgt», berichtet Vladimir Tajsic fröhlich. Das habe er in den USA erlebt, wo er knapp drei Viertel der letzten fünf Jahre gelebt hatte. «Manchmal wusste ich nicht, wo ich am nächsten Tag schlafen würde. Dennoch musste ich in der ganzen Zeit nie Miete bezahlen.» Vlada musizierte in New York und Nashville. Er spielte überall, in Clubs, Bars, christlichen Kaffees, Jugendgruppen. Sein Arbeitsvisum erlaubte ihm, einzig mit Kunst Geld zu verdienen. «Dennoch musste ich nie auf der Strasse schlafen. In Nashville nahm mich eine Familie einfach auf, wie einen Adoptivsohn.» Sie teilte Vladas Vision, christliche Werte in der Musik zu transportieren. «Vieles fiel mir in den Schoss, ich durfte nicht zu stolz sein, es anzunehmen.»Manchmal habe er auf einer Matratze am Boden geschlafen, aber auch in Manhatten, an der vornehmen Upper East Side mit bestem Ausblick – kostenlos. Als Künstler zu leben sei kein einfacher Weg, «es ist ein Abenteuer. Aber wenn Gott ruft, versorgt er auch, wie Petrus, als er auf dem Wasser ging.»
Brücke
Nun führt ihn die Liebe zurück in die Schweiz, Vlada heiratet in den nächsten Monaten. «Die Brücken sind aber nicht abgebrannt. Das nächste Album wird in den USA aufgenommen.»
Seine Vision sei, auch an säkularen Orten aufzutreten. In der Schweiz sei dies ausschliesslich der Fall, in den USA spiele er in beiden Umfeldern. Gespielt wird vorwiegend die eigene Musik und noch der ein oder andere allgemein bekannte Hit. «Gerade die Musiker, die mit mir in Amerika tourten, liebten es, eigene Sachen zu spielen. Denn sonst 'müssen' sie dauernd Hits von grossen Stars spielen.»
Bei seinen Schweizer Konzerten spiele er nun Lieder, die auf dem neuen Album zu hören sein werden, sowie manche aus dem bestehenden Werk. Das neue Material befasst sich aufgrund der Lebenssituation mit dem Thema Liebe. Es wird aber auch Hoffnung vermittelt, dass Gott auch in schweren Zeiten eine Lösung schenkt.
Durch Gospel gefunden
Vlada wuchs in einem nicht-christlichen Haushalt auf. Auch wenn daheim nicht gebetet wurde und er die Bibel nicht kannte, habe er sich an Gott gewandt. «Ich begann im Alter von fünf Jahren zu beten. Es waren einfache, kindliche Gebete. Am Schluss des Gebets nannte ich noch meine Postadresse, damit Gott auch bestimmt weiss, woher das Gebet kommt.» Diesen Glauben habe er beibehalten. Als später Studenten sagten, dass es keinen Gott gibt, habe er argumentiert, dass es ihn gibt. «Damals habe ich noch nicht in der Bibel gelesen und Jesus noch nicht gekannt.»
Im Alter von 21 trat er dem Gospel-Chor «Awake» bei. «Ich bin dankbar, dass ich einsteigen durfte, auch wenn ich noch kein Christ war. Zum ersten Mal war ich in einer Gruppe von Menschen dabei, die zusammen betete. Und die Lieder handelten von Jesus.» Vlada begann selbst im Neuen Testament der Bibel zu lesen. «Ich begann zu verstehen, dass Jesus das ist, was ich die ganze Zeit suchte. Und so hatte ich mein daheim gefunden.»
Hollywood-Story
Die Entstehung seines ersten Albums wäre für Hollywood zu kitschig gewesen. Das erste Solo-Album des langjährigen Sängers und Direktors des Gospel-Chores «Awake» entstand unüblich: Abraham Laboriel trat einst in Rom auf; Laboriel, der auch für Michael Jackson und Stevie Wonder spielte. Ausnahmemusiker Laboriel hatte Sting-Drummer Vinnie Colaiuta mit an Bord, sowie Gitarrist Paul Jackson Jr. (unter anderem Whitney Housten, Michael Jackson) und Keyboarder Tom Brooks (Ron Kenoly und Produzent der «Hosanna! Music»-Serie).
Vlada, damals in einer Musikagentur tätig, berichtet: «Jean-Daniel von Lerber von 'Profile Productions' sagte dann, dass wir die auch in die Schweiz holen sollten.» Die Musiker sagten zu. «Produzent Matthias Heimlicher sagte dann: 'Wenn die in die Schweiz kommen, müssen wir etwas aufnehmen!' Ich fragte ihn, was wir aufnehmen sollten und Heimlicher sagte: 'Deine Solo-CD!' Und so buchten wir sie für drei Tage.» Geplant war, die Hälfte von Vladas Album einzuspielen und daneben ein anderes Projekt zu forcieren. Das andere fiel aber ins Wasser und plötzlich spielten die Musiker 13 Vlada-Songs ein. Vlada damals: «Das ist, wie wenn 'Manchester United' an dein Grümpelturnier kommt und du in ihrer Mannschaft mitspielen darfst.»
Auch beim nächsten Album stehen namhafte Musiker bereit: Unter anderem ist «Take 6» an Bord, Kirk Whalum (spielte für Barbara Streisand und Quincy Johnes) und Chops Horns.
Vlada live in der Schweiz
Freitag, 21.6.13, 21 Uhr, Bern, Mahogany Hall.
Sonntag, 23.6.13, 19 Uhr, Liestal, Guggenheim.
Mittwoch, 26.6.13, 20 Uhr, Zürich, Kaufleuten.
Webseite:
Vlada
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch