Dankbar für den Wecker?

Ein dankbares Herz ist ansteckend

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Dankbar leben gilt allgemein als Tugend – und doch scheint es im Alltag oft zu kurz zu kommen. Wer aber jeden Tag als Geschenk wahrnehmen kann, ist sogar dankbar für den Wecker, der morgens klingelt. Kann man diese Art von Dankbarkeit einüben?

Am Erntedankfest* hat mich der Satz: «Ein dankbares Herz ist ansteckend» besonders berührt. Lebe ich dankbar? Kann ich andere sogar damit anstecken? Wenn wir so farbiged Gartengemüse sehen, wie auf dem Bild rechts, fällt uns das Danken wohl nicht schwer.

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Gartengemüse

In der Bibel lesen wir viel zum Thema «Dank»: Dankopfer, Dankespsalmen, viele Ermutigungen zum Danken, weil danken uns und den anderen gut tut – und weil es Gott als den Geber ehrt. Wir haben ja nicht «automatisch» Anspruch auf alle guten Dinge, wie Besitz, Gesundheit, Familie, Freunde, Zeit und Fähigkeiten. Es sind Geschenke von Gott. Manchmal müssen wir Geschenke auch wieder loslassen. Nur Gottes Hand müssen wir auch in schwierigen Zeiten nicht loslassen. (Nach S. Young)

Im übertragenen Sinn gibt es aber so vieles, was uns, zumindest vordergründig, ganz und gar keinen Grund zum Danken geben will. Im Gegenteil: Wir würden wohl vielmehr Gründe finden, uns und die Welt zu beklagen. Katrin Kron aus Weil schreibt: «Es gibt ein Sprichwort: ‹Danken schützt vor Wanken. Loben zieht nach oben.› Da ist viel Wahres dran. Wer sich immer wieder auf das besinnt, wofür er danken kann, wofür er Gott loben kann, der lässt sich durch Schwierigkeiten nicht so leicht unterkriegen. Wer dankt, sieht alles aus einer anderen Perspektive.»

«Ich bin dankbar für …»

Herausfordernde Umstände in unserem Alltag können wir unterschiedlich betrachten. Hierzu einige Denkanstösse von Detlef Kranzmann. Er sagt:

  • Ich bin dankbar für Steuern, die ich bezahle, weil das bedeutet: Ich habe Arbeit und Einkommen.
  • Ich bin dankbar für die Hose, die zu eng sitzt, weil das bedeutet: Ich habe genug zu essen.
  • Ich bin dankbar, dass ich nach der Feier aufräumen muss, weil ich liebe Freunde um mich hatte.
  • Ich bin dankbar für den Rasen, der gemäht werden muss, weil es bedeutet: Ich habe ein Zuhause.
  • Ich bin dankbar für die laut geäusserten Beschwerden über die Regierung, weil das bedeutet: Wir leben in einem freien Land und haben das Recht auf freie Meinungsäusserung.
  • Ich bin dankbar für Wäsche und Bügelberg, weil das bedeutet, dass ich genug Kleider habe.
  • Ich bin dankbar für die Müdigkeit am Abend, weil das bedeutet: Ich bin fähig zu arbeiten.
  • Ich bin dankbar für den Wecker, der morgens klingelt, weil das bedeutet: Mir wird ein neuer Tag geschenkt.

Vielleicht «testen» Sie den einen oder anderen Tipp – und stecken andere damit an? Ein dankbares Herz haben heisst nicht nur Dankesworte aussprechen, vielmehr ist es eine Haltung, eine Herzenshaltung.

Wofür sind Sie dankbar?

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Ausschnitt vom Dankeportal «www.ich-danke-dir.ch»
Seit dem Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag vom 20. September 2015 läuft in der Schweiz offiziell das Jahr der Dankbarkeit, das von zahlreichen christlichen Werken und Verbänden getragen wird. Mit diesem Themenjahr soll in der Schweiz und Deutschland eine neue Kultur der Dankbarkeit gefördert werden.

Livenet ist Partner der Initiative Jahr der Dankbarkeit. Als Beitrag zum Themenjahr hat Livenet die Internetseite www.ich-danke-dir.ch als Plattform, auf der Dankbarkeit praktisch gelebt werden kann, erstellt. Auf dieser Plattform können Sie Ihren persönlichen Dank aussprechen – sei es in Form eines Dankgebetes an Gott oder als Dankeschön an Freunde/Familie oder eine Organisation/Institution/Behörde. Wofür sind Sie heute dankbar? Werden Sie aktiv und machen Sie mit Ihrem Dank auf der Internetseite www.ich-danke-dir.ch jemandem eine Freude.

* Zum Erntedankfest:

Als Dank für eine gute Ernte feiern Menschen seit Jahrhunderten das Erntedankfest. Grundsätzlich gibt es aufgrund der verschiedenen klimatischen Verhältnisse keinen einheitlichen Termin für das Erntedankfest. In Ländern rund um den Globus gibt es unterschiedliche Bräuche und Rituale dazu; bekannt ist vor allem der Thanksgiving-Feiertag in den USA. Schweizer Gemeinden begehen den Festtag mit der traditionellen Sichlete oder dem Chästeilet. In ländlichen Gebieten fällt Erntedank häufig mit dem Alpabzug zusammen.

In Deutschland wird Erntedank in den Kirchen in der Regel an einem Sonntag im Oktober gefeiert. Viele Gemeinden wählen dafür den ersten Oktobersonntag. Mit verschiedenen Ritualen und Bräuchen danken die Menschen für das Einbringen einer guten Ernte. Häufig runden Festumzüge mit Musik die Feierlichkeiten ab.

Mehr zum Thema können Sie in der neuen Jesus.ch-Print-Ausgabe zum Thema Dankbarkeit oder im Dossier zum Jahr der Dankbarkeit lesen. 

Zur Webseite:
Dankeportal: ich-danke-dir.ch
Webseite «Jahr der Dankbarkeit»
jesus.ch-Print-Spezialausgabe zum Thema Dankbarkeit

jesus.ch-Print bestellen

Zum Thema:
Dossier: Jahr der Dankbarkeit
Danken Sie mal wieder!: Dankbarkeit als Lebensstil
Lichtblick im Alltag: Danke sagen
Schwierigkeiten überwinden: Die positive Kraft des Dankens
Tabea Germann: «Ich bin dankbar für die dunklen Zeiten»

Datum: 24.10.2015
Autor: Florian Wüthrich / Helene Maurer
Quelle: Livenet / Sonntagsblatt Berner Oberländer

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