Sänger Joel Goldenberger
In stürmischem Wasser den Blick auf den Leuchtturm richten
Seine Songs wecken Hoffnung und Freude über das irdische Leben hinaus. Im Interview mit Livenet erklärt der Musiker Joel Goldenberger, jeder Mensch brauche einen Leuchtturm, auf den er schauen kann. Für ihn persönlich sei das Jesus.Livenet: Joel Goldenberger, Sie publizierten einen Song und ein Video namens «When We Meet Again». Was
sind die zentralen Inhalte?
Joel
Goldenberger: Der Song handelt von der Vorfreude, eine Person wiederzusehen, wenn sie
einen verlassen hat. Wie alle meiner Songs kann man auch diesen auf zwei Arten
verstehen: Einerseits weltlich, andererseits aber auch im Bezug auf den christlichen Glauben. In diesem Fall wäre die «christliche» Bedeutung, dass die Person verstorben ist und man sich nun auf ein Wiedersehen im
Himmel freuen kann. Im Video wollten wir genau
diese Vorfreude darstellen. Am Grab wird gezeigt, dass der Interpret jemanden
verloren hat und danach bedrückt durch die Strassen geht. Mit der Zeit wird er
aber von der Freude der Tänzer/innen angesteckt, bis er selbst mittanzt: «How
glad I'll be when we meet again» (Wie glücklich werde ich sein, wenn wir uns wiedersehen).
Sie haben ein ganzes Album produziert. Können Sie uns dieses etwas näher vorstellen?
Es sind sehr unterschiedliche
Songs darauf. Ich wollte auf keinen Fall, dass der Hörer bei jedem neuen Track
den Eindruck hat, diesen schon einmal auf derselben Scheibe gehört zu haben.
Grundsätzlich gehören alle Songs dem Genre Pop/Rock an, sie erstrecken sich
aber von der ruhigen Ohrwurm-Ballade bis hin zur groovigen Uptempo-Nummer.
Können Sie ein, zwei weitere
Songs ihres Albums vorstellen?
Gerne: Da wäre einerseits
«Lighthouse»: Im Songtext geht es darum, dass jeder in seinem Bötchen durch die
stürmischen Wasser des Lebens rudert. Ich möchte die Hörer ermutigen, ihren
Blick auf den Leuchtturm zu richten, da dieser ihnen den Weg zeigt. Ob eine
christliche Message dahinter steckt, darf jeder selbst beurteilen. Mein
persönlicher Leuchtturm ist definitiv Jesus. Da ein solcher Leuchtturm für mich
eine romantische Vorstellung ist, sollte aus dem Text eine Ballade werden. Die
Bridge musste aber trotzdem etwas «schütteln»...
Andererseits wäre da der Titelsong «Come Back Home» – der einzige Track, der Streicher enthält. Die Aufnahmen tätigten wir in Südafrika mit dem «Odyssey Orchestra». Diesen Song habe ich für einen guten Freund geschrieben, der jahrelang unter Depressionen und Ängsten litt. Ich bat ihn, «nach Hause zu kommen». Damit meine ich wieder zurück ans Vaterherz, wo er sich bestimmt wohl fühlt. Der Text spricht Selbstzweifel an, die wohl jeder Mensch in irgendeiner Form kennt.
Was ist Ihr Herzensanliegen?
Ich möchte den Menschen
helfen, mit ihren Selbstzweifeln besser umgehen oder sie gar beseitigen zu können. Es
bringt nichts, sich selber anzuklagen, ausser dass es einem das Leben zur Hölle
macht. Ich persönlich zweifle auch oft an mir oder habe manchmal Mühe,
mich so anzunehmen wie ich bin. Durch die Songs kann ich das aber verarbeiten
und ich hoffe, so auch anderen helfen zu können.
Was haben andere durch Ihre
Songs erlebt?
Einmal erhielt ich eine
Nachricht von einer Frau, die sich bei mir für das Lied «Come Back Home»
bedankt hat. Der Song habe sie «krass bewegt» und sie konnte nach langer Zeit wieder
mal weinen. Sie hat mir dann von ihrer Geschichte erzählt; von Mobbing bis zu
einem gescheiterten Selbstmordversuch hatte sie alles erlebt. Es war sehr schön
zu erfahren, dass Gott durch meine Lieder Wunder tut.
Woran arbeiten Sie nun als
nächstes?
Tatsächlich bin ich bereits
wieder daran, neue Songs zu schreiben. Scheinbar ist das normal, dass man nach
dem ersten Projekt sofort wieder für ein neues zu planen beginnt... Mein
nächstes Vorhaben wird aber sehr wahrscheinlich nicht in Album-Form erscheinen,
sondern in drei aufeinanderfolgenden EP's.
Hier das Musikvideo «When We Meet Again» von Joel Goldenberger ansehen:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet