Musiker Lothar Kosse
«Wie schön wenn Menschen diese Songs zu ihren eigenen Liedern machen»
Der Musiker Lothar Kosse publiziert gleich zwei Alben-Serien: Die eine, das «Liederschatz-Projekt», bringt die Perlen des deutschsprachigen, christlichen Liedguts wieder zutage. Und die andere Reihe, «Gloria – Sing ein neues Lied», bringt neue Songs in die Gemeinden.
Die Stücke basieren auf biblischer Grundlage, «zum Beispiel 'Wenn du für uns bist' aus dem Römerbrief oder Worte von Jesaja, die aus Jesus hinweisen.» Darunter sind Songs, die in schwierige Lebensphasen mitgenommen werden können. «Ich begleitete einen Freund, der Krebs hatte. Wir sangen zusammen, doch irgendwann gingen uns die Lieder aus. Und so schrieb ich die Liederzeile 'Ich weiss, dass mein Erlöser lebt'.»
Viele verschiedene Musiker sind dabei, so etwa Marcus Watta, Jörn Schlüter, Thomas und Jonathan Enns, Daniel Jacobi und Marc Ebermann.
«Schöne Tradition»
Das «Liederschatz-Projekt» ist eine Ehrerbietung gegenüber den früheren Komponisten. «Albert Frey und ich haben uns zusammengetan, wir haben beide selbst einiges geschrieben und gesungen, wir stehen in einer Reihe von vielen in einer schönen Tradition aber wir sind nicht die Letzten. Wir sind auch nicht eine Randerscheinung.» Denn es gab viele Glaubenslieder, die die Nationen geprägt haben. «Wir wollen, dass die Länder wieder Hunger nach einer Begegnung mit Gott haben.»Dieses Projekt umfasst zunächst drei Folgen, «Glaube» hiess die erste, gerade erschienen ist die zweite namens «Hoffnung» und die dritte, «Liebe», folgt 2017. Dazu kommen weitere Alben zu Weihnachten sowie eine mit Morgen- und Abendliedern. «Wir stossen dabei auf den Tenor: 'Ach, endlich, kommen die alten Schätze wieder zutage.' Wir haben sie respektvoll neu vertont, aber nicht verändert oder verstellt, vieles ist unberührt gelassen.» Etwa im Lied «Eine feste Burg» spüre man Gottes Kraft. Früher seien Liedtexte nicht höfflich angepasst gewesen, sondern es gab klare Trennungslinien.
Nicht durch Leistung
Unter anderem findet sich auf dem Album «Welch ein Freund ist unser Jesus». «Dies ist ein übersetztes Lied aus der Erweckungszeit. Schlicht und einfach, mit Tiefe, es strahlt eine gewisse Demut aus, der Schreiber rückt in den Hintergrund. Gleichzeitig ist es nicht simpel und banal.» Ein anderes ist beispielsweise «So nimm denn meine Hände».
Ein Song auf dem «Gloria»-Album, «Diese Gnade» dreht sich darum, dass man die Gnade nicht verdienen kann. «Das geht nicht durch Leistung, man kann nicht sagen, dass es auf dem eigenen Konto verbucht werden kann.»
Die Reihe, bei der jeweils verschiedene Künstler mitwirken, soll ein Gefäss werden, das zeigt, welche Reichtümer im Boden versteckt sind und welche Früchte daraus spriessen. Es sei ein Segen, wenn neue Lieder ins Land kommen. «Nicht vergebens steht in den Psalmen, 'Singt ein neues Lied'. Es ist das Brot für diesen Tag.»
Zwei Serien – ein Ziel
Mit den beiden Serien gehe es darum, die alten Dinge zu umarmen und mit den neuen Liedern in die Zukunft zu gehen – dies mit etablierten wie mit neuen Musikern. «Es gibt viele junge, begabte Künstler, da hat sich unglaublich viel getan.» Früher habe man fast ein wenig neidisch in die Übersee geblickt, wo durch die US-Gospeltradition eine sehr hohe Qualität vorhanden war.
Sein grosser Wunsch sei, dass viele Leute die «Gloria»-Songs zu ihren eigenen Liedern machen können.
Zur Webseite:
Webseite Lothar Kosse
CD «Gloria – sing ein neues Lied»
Das Liederschatzprojekt
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet