«Land in Sicht»

Neues Solo-Album von Lothar Kosse

Lobpreisleiter Lothar Kosse hat sein viertes Solo-Album am Start. «Land in Sicht» heisst die CD, die im September erscheint. Es ist Musik über das Leben – auf der Erde und im Himmel. Die Songs sind dicht, lyrisch, fantasievoll. Wie er selbst sagt: «Geschenke, die Gott mir gibt – gerade in Zeiten, in denen ich am wenigsten damit gerechnet habe». Lothar Kosse im Interview:
Livenet: Das Album ist im Kasten – und jetzt?

Lothar Kosse:
Ja, ich habe grade die Aufnahmen für meine neue CD abgeschlossen und freue mich jetzt auf ein wenig Ruhe. Wir gehen mit der Familie für ein paar Tage auf einen Reiterhof. Bis auf meine Frau kann keiner von uns reiten, das wird bestimmt sehr lustig...
 
Was geht in dir vor, wenn Du Lieder schreibst?

Mmmh, das ist interessant. Es gibt etwas, was mich immer wieder dazu antreibt, Lieder zu schreiben. So – als ob etwas von innen nach draussen müsste. Manchmal ist es ganz leicht und es geht ganz schnell, manchmal braucht es viel Zeit und Nachdenken, bis man die Spur gefunden hat und erkennt, welche ganze Geschichte hinter der ersten Inspiration steht.
 
Aber aufhören werde ich wohl nie damit, weil ich es liebe, neue Songs zu machen und zu spielen. Und weil es anscheinend noch so viele Songs da draussen gibt, die geschrieben werden wollen.
 
Was muss ein Song haben, damit er auf dein Album kommt?

Er muss mich erst mal selbst berühren. Wenn ich emotional nichts empfinde, kann der Song noch so gut sein, er kommt nicht aufs Album. Dann muss er zu mir als Typ passen, zu meinem Stil und meiner Art, mich musikalisch auszudrücken. Manchmal entstehen Songs, die sind eher für andere, dann gebe ich sie auch gerne weiter.
 
Jemand hat mal gesagt: «Wer Gott anbeten möchte, braucht sein Leben dafür.»

Das klingt sehr schön, wenn auch ein wenig pathetisch. Trotzdem glaube ich, dass es wirklich so ist. Wenn du dich diesem Gott mit deiner Musik und allem was in dir steckt näherst, dann lässt es dich nicht mehr los, weil es so gross ist und so tief gehen kann. Das ist schon eine Lebensaufgabe.
 
Was fasziniert dich daran, für Gott Lieder zu schreiben?

Man kann ja über alles Mögliche Lieder schreiben. Aber eigentlich möchte man doch der Sache auf den Grund gehen. Dem Leben auf den Grund gehen. Der Absicht und dem grösseren Bild hinter allem Offensichtlichen nachspüren und dabei ein wenig Ewiges und Wirkliches entdecken.
 
Das machen doch eigentlich alle ernsthaften Songwriter und wenn du mal wirklich genau hinschaust, geht es am Ende eigentlich immer um Gott. Einfach weil man gar nicht an Gott vorbeikommt, wenn man das Leben in seiner ganzen Schönheit und Freiheit entdecken will. Der Weg muss da lang gehen, davon bin ich zutiefst überzeugt, sonst würde ich diese Lieder nicht schreiben...
 

Zoom
Lothar Kosse
Deine Texte wirken noch dichter, noch lyrischer und komplexer.

Ich finde, ein guter Song erzählt immer eine Geschichte. Und Geschichten faszinieren uns alle. Deshalb hören wir der Mama und dem Papa abends zu, wenn wir noch klein sind, oder lesen ein Buch oder schauen uns einen guten Film an, wenn wir älter sind. Jesus hat übrigens auch immer Geschichten erzählt, wenn er zu den Menschen gesprochen hat.
 
Es kann sein, dass meine Songs jetzt mehr Geschichten erzählen als früher, einfach weil ich selber gerne Geschichten höre. Zudem lerne ich die Schönheit der deutschen Sprache immer mehr schätzen, das lässt mich über Worte und das Gefühl, das Worte und Sätze entstehen lassen, behutsamer nachdenken.
 
Allerdings finde ich Lyrik um der Lyrik willen ziemlich langweilig. Genauso wie Musik um der Musik willen sehr langweilig werden kann. Das ist nicht anmassend gemeint, aber bei aller Perfektion und Schönheit gibt es da etwas, was fehlt. Lyrik und Musik, die mit Gott kommuniziert, ob sie nun vordergründig christlich ist oder nicht, finde ich extrem spannend! Einfach weil sie in Regionen vordringt, die man ohne Gott nie erreichen kann. Das hält mich wach.
 
Was wünschst du deinen Zuhörern?

Ich wünschte, dass wir einmal mehr entdecken könnten, wie befreiend es ist, wenn wir Gott wirklich über den Weg laufen. Gott ist so real, so unmittelbar freundschaftlich, überhaupt nicht so weit weg, wie wir immer glauben. Das wird sich auch auf die Musik auswirken, weil sie dann auch viel echter und leidenschaftlicher wird.
 
Du warst mit den Liedern auch in ganz normalen Clubs unterwegs.

Das war eine sehr interessante Erfahrung und hat einmal mehr gezeigt, dass diese Orte fest zu unserem Terrain dazugehören. Die schönsten Reaktionen kamen von den Clubmanagern und Barkeepern, die so etwas noch nicht gehört hatten und oftmals sehr bewegt reagiert haben. Es hat sich im guten Sinne sehr normal angefühlt, dort zu spielen.
 
Wie sieht das aus, wenn ihr die Songs für ein Album einspielt?

Das ist jedes Mal ein Riesenspass, weil wir uns schon sehr lange kennen. Ich hab meistens die Arrangements vorbereitet und auch schon kleine Demos zum Reinhören gemacht, sodass man sich den Song vorstellen kann, was nicht heisst, dass wir nicht auch mal alles umschmeissen und ihn ganz anders spielen.
 
Diesmal waren wir bei Markus Born in Sandhausen. Owohl wir nur zu dritt (Daniel Jakobi Schlagzeug, Sebastian Roth Bass und ich Gitarren) gespielt haben, klang alles schon von Anfang an sehr fett. Wir haben 3 Tage gespielt und hatten dann 13 Songs im Kasten.
 
Später habe ich in meinem Studio den Gesang aufgenommen und noch ein paar Gitarrenspuren hinzugefügt, Florian Sitzmann hat noch Flügel und Keyboards gespielt, Michael Schlierf ebenfalls ein schönes Klaviersolo, Joe Falk, Dania König und meine Frau Margarete haben noch Backings gesungen und mein Sohn Jonathan (9) hat bei einem Song zum ersten Mal Cello gespielt. Jetzt mischen wir die Sachen mit Sebastian Roth, der die meisten meiner Produktionen gemischt hat, und freuen uns auf die fertige CD.
 
Was wünschst du dir konkret für die neuen Songs, die im September das Licht der Welt erblicken?

Die Songs sollen Freude und Hoffnung verbreiten, wie kleine Leuchtpunkte, die den Weg markieren. Das wäre schon genug.
 
Wettbewerb: Livenet verlost 3 CDs «Land in Sicht»
«Land in Sicht» ist ab 9. September 2011  im Handel.
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Datum: 02.08.2011
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet.ch / Gerth.de

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