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«Jeffrey Epstein: Stinkreich» auf Netflix
Wöchentlich stellt Livenet Filme oder Serien vor und bewertet sie. Heute wird die Dokumentation «Jeffrey Epstein: Stinkreich» behandelt, die Einblick in das Leben und die Machenschaften dieses einflussreichen Mannes und seiner Opfer gibt. Filme und Serien sind das tägliche Brot vieler Menschen in unserer Gesellschaft. Wir informieren regelmässig über Neuheiten, unabhängig von ihrem ethischen oder «christlichen» Gehalt. Unsere Bewertungen sind dabei nicht notwendigerweise Empfehlungen.
Allgemeine Infos
Altersfreigabe: Ab 16 Jahren
Laufzeit: 2020
Anzahl Staffeln: 1 Staffel mit 4 Episoden
Genre: Dokumentation
Schwerpunkt-Themen: Vergewaltigung, Menschenhandel, Reichtum, Macht
Um was geht es?
Jeffrey Epstein war einer der reichsten und einflussreichsten Männer der Welt, bis er 2019 in New York City aufgrund sexueller Übergriffe und Sexhandel von Minderjährigen verhaftet wurde.
Die Dokumentation «Jeffrey Epstein: Stinkreich» erzählt die Geschichte vom Aufstieg von Jeffrey Epstein zu einem einflussreichen Investmentbanker, der mit vielen reichen und berühmten Personen befreundet war.
Doch hinter der Fassade des reichen Geschäftsmannes war ein Mann, der über Jahrzehnte Mädchen und junge Frauen vergewaltigte, zur Prostitution gezwungen und einen internationalen Sexhandel betrieben hatte. In der Dokumentation erzählen viele Frauen von ihren Erfahrungen; wie sie in die Fänge von Jeffrey Epstein geraten sind und zum Teil nicht nur Opfer, sondern auch Gehilfen von ihm wurden.
Die Dokumentation endet mit dem mutmasslichen Freitod von Epstein in Untersuchungshaft.
Bewertung
Die Dokumentation «Jeffrey Epstein: Stinkreich» ist ein erschreckender Einblick in die Welt und das Leben dieses superreichen Investmentbankers.
Die Doku-Serie beginnt mit der Geschichte von zwei der ersten Opfer, die sich schon 1996 bei der Polizei gemeldet haben. Doch ausser, dass die Opfer nach der Tat noch zusätzlich von Epstein und seiner damaligen Freundin Ghislaine Maxwell gemobbt und bedroht wurden, hatte ihre Aussage keine Auswirkungen. Ähnlich geht es weiter mit Mädchen und Frauen, die er in seine Villa in Palm Beach (Florida) und auf seine Privatinsel Little St. James auf den amerikanischen Jungferninseln eingeladen hat.
Die Doku-Serie ist nicht leicht zu schauen. Man schwankt zwischen Mitleid für die vielen Frauen, deren Leben durch Epstein zerstört wurde, und Unverständnis und Wut gegenüber der Schwerfälligkeit und auch der Bestechlichkeit der Justiz. Denn Epstein wurde nicht erst 2019 angeklagt. Bereits 1996 folgte eine erste Anzeige, dann ab 2004 folgten weitere Untersuchungen, die zu einer Einigung zwischen Epstein und dem damaligen Staatsanwalt von Florida führte. Bis zu seiner Gefangennahme 2019 konnte Epstein sich jedoch durch seine Beziehungen und seinen Reichtum immer wieder freikaufen.
Trotzdem ist es eine empfehlenswerte Doku-Serie: Durch sie erhalten einige der Opfer die Möglichkeit, ihre Geschichte zu erzählen und sorgen so dafür, dass diese schrecklichen Geschehnisse nicht einfach unter den Teppich gewischt werden. Und es ist wichtig, dass wir den Opfern zuhören, damit wir etwas aus diesen schrecklichen Ereignissen lernen können.
«Jeffrey Epstein: Stinkreich» ist eine sehr gut gemachte Dokumentation, die aufzeigt was sich gewisse Menschen mit genug Geld und Macht leisten können. Es werden nicht alle Fragen beantwortet und einiges wird offengelassen. Doch hoffentlich sind es nicht die offenen Fragen, die nach dem Schauen zurückbleiben. Vielmehr sollte diese Dokumentation in uns den Wunsch wecken, gegen solches Verhalten und Ungerechtigkeit vorzugehen.
Der Trailer zur Serie (Englisch):
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Autor: Manuela Gutknecht
Quelle: Livenet