Wenn Männer am Ende sind
Hoffnungsbuch: «MännerMutMacher»
Der Untertitel des Buches ist: «Hoffnungsvolle, emotionale Erlebnisse von Männern mit Ecken und Kanten». Über 60 kommen darin zu Wort. Haben sie auch etwas zu sagen? Und macht das Buch tatsächlich Mut?
Wenn sich ein Fachmann für Selbstverteidigung und ein Grafiker zusammentun, dann kann alles Mögliche passieren. Dass dabei ein Buch herauskommt, ist wohl nicht so häufig. Aber das Herz von Michael Stahl und Rainer Zilly schlägt nicht nur für Gott, sondern auch für seinen Plan mit Männern. So fungieren die beiden als Herausgeber und bieten insgesamt 62 Männern eine Plattform, um jeweils auf wenigen Seiten ein Mut machendes Erlebnis von sich und Gott zu erzählen.
Wie sieht's denn aus?
Das Buch kommt als Paperback mit gut 200 Seiten daher. Ob es am Cover liegt oder am grautonigen Umweltschutzpapier: Es wirkt ein bisschen wie aus den 1980er-Jahren. Auch innen ist es erst einmal nicht so einladend. Ein grauer Rand lässt die Seiten sehr voll erscheinen. Sie sehen auch relativ unruhig aus, weil hier munter mit allem betont wurde, was die Typografie so hergibt: überall Fett- und Kursivdruck gemischt mit Wörtern in Grossbuchstaben. Weniger wäre hier mehr gewesen.Wer kommt drin vor?
Auf der Rückseite des Buchs ist eine lange Liste mit allen 62 Autoren. Dabei sind Promis wie der Politiker Frank Heinrich, der Autor Harry Voss («Der Schlunz») und der Inspirationstrainer David Kadel («Fussball-Gott»), aber genauso unbekanntere oder gänzlich unbekannte Männer. Alle Altersklassen sind vertreten und auf den Fotos schauen einen Bildhauer, Sozialpädagogen, Kanalsanierer, IT'ler, Theologen und sonstige Normalos an. Alles normale Männer? Ja, aber mit besonderen Erfahrungen. Und die breite Auswahl sorgt dafür, dass jeder Leser jemanden findet, bei dem er «andocken» kann.
Und worum geht's?
In kurzen Kapiteln packen diese Männer aus. Sie erzählen von Sucht und Scheidung, von schwerer Krankheit und Leistungsdenken, von finanziellen und persönlichen Pleiten. Die Zwischentöne fehlen hierbei etwas – ganz normale Probleme mit einem Kollegen am Arbeitsplatz kommen nicht vor, dafür mehrfach lebensgefährliche Erkrankungen –, aber das Ganze wirkt trotzdem authentisch. Manche erzählen, wie sie als Christen durch Schwierigkeiten hindurchgekommen sind, andere, wie sie Jesus dadurch erst kennengelernt haben.
Es wird erfrischend wenig gepredigt in diesem Buch. Die meisten Männer berichten wirklich nur ihre Geschichte. Je mehr dieser Kapitel man liest, desto mehr fragt man sich allerdings auch, ob es – ausser einem selbst – noch Männer gibt, die nicht nach relativ kurzer Zeit alle Schwierigkeiten von sich abschütteln können und geheilt, stark und selbstbewusst weiter durchs Leben gehen. So etwas wie eine bleibende Depression hat offensichtlich keinen Platz im Buch.
Hab ich was davon?
Das ist bestimmt Typsache. Auf jeden Fall begegnet man beim Lesen einer ganzen Menge echter Jesusnachfolger, die mit ihrem Gott durch dick und dünn gehen. Und auch wenn Zwischentöne oder bleibende Zweifel in diesem Buch kaum vorkommen, ist es doch Mut machend. Von Seite zu Seite unterstreicht es, was der Diakon Martin Heubach für sich festhält: «Bei Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle!»
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Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet