Handbuch als Starthilfe
Deutschkurse für Migranten und Flüchtlinge
Für die Integration sind Deutschkurse unerlässlich. Viele Christen sind bereits aktiv und beteiligen sich an entsprechenden Kursen. Doch wie bietet man ein qualitativ hochstehendes Angebot an? Ein Handbuch hilft weiter.
Flüchtlingen unter die Arme zu greifen ist Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Unabhängig ihrer politischen Gesinnung werden viele Christen in der Schweiz von Jesu Liebe für ausländische Mitmenschen erfasst. Zahlreiche Gemeinden sind bereits seit Jahren aktiv und bieten Deutschkurse und auch andere Angebote an. Aber wie kann ein Deutschkurs für Fremdsprachige gestartet werden? Inzwischen gibt es bereits etliches an Erfahrung und gute Ressourcen.Ein Buch erleichtert den Einstieg
Małgorzata Stanek, Mitarbeiterin von MEOS Interkulturelle Dienste, leistet mit ihrer Publikation einen Beitrag für einen gelingenden Start von Deutschkursen. Die aufgeführten Checklisten können gerade in der Startphase von grossem Wert sein. Das Handbuch «Deutschkurse leicht gemacht» beinhaltet eine Übersicht hilfreicher Erfahrungsberichte, Unterrichtsformen und Materialien. Gutes Lehrmaterial steht beispielsweise von Wycliffe kostenlos zur Verfügung.Kathrin Pope (Wycliffe Schweiz), die bereits jahrelange Erfahrung im Bereich des Erlernens von Sprachen hat, schreibt über das Buch: «Das Handbuch geht zunächst auf die Frage ein, warum es überhaupt Deutschkurse braucht, dann folgen zahlreiche Hinweise auf die vielen Dinge, die man bedenken und organisieren sollte – bevor man anfängt, wie auch während des Kurses.»
Der Not vor der Haustür begegnen
«Deutschkurse leicht gemacht» ist sowohl Motivation als auch Hilfestellung. Es soll Christen ermutigen, in diese wertvolle Arbeit der Integration einzusteigen und ihnen gleichzeitig die nötigen Informationen liefern. Die Arbeit mit fremden Menschen ist grundsätzlich sehr bereichernd. Sie ist eine hervorragende Möglichkeit, der Not vor unserer Haustür zu begegnen, Beziehungen zu Menschen aufzubauen und ihnen tatkräftig zur Seite zu stehen. Gleichzeitig wird der eigene Horizont erweitert und ein tieferes Verständnis für Flüchtlinge geschaffen. Beziehungen mit Migranten werden immer eine grosse Bereicherung sein.
Transparenz
Immer wieder wird christlichen Gemeinden vorgeworfen, die Deutschkurse seien getarnte Missionskampagnen. Daher ist es wichtig, transparent zu sein und Beweggründe offenzulegen. Kurse mit christlichen Inhalten, wie interkulturelles Bibellesen, sollten als solche deklariert und als freiwilliges Angebot offeriert werden. Wie man unberechtigter Kritik begegnen kann, zeigt Malgorzata Stanek anhand von Beispielen vergangener Kritik in den Medien (im Abschnitt «Weitere Tipps»). Zudem bietet MEOS Coaching und Partnerschaft an für Einzelpersonen und Gruppen, die sich über das Handbuch hinaus individuelle Beratung wünschen.
Respektvolles Miteinander
Die Schweizerische Evangelische Allianz formulierte einen Verhaltenskodex für MigrationsbegleiterInnen. Dieser Kodex beinhaltet die wichtigsten Punkte, welche für die Arbeit mit Flüchtlingen zu beachten sind. Dadurch wird ein Rahmen beschrieben, dem Andersgläubigen Respekt entgegenzubringen, keinen Druck auszuüben und trotzdem den eigenen Glauben bekennen zu können.
Das Engagement freikirchlicher Gemeinden für Ausländer nimmt stark zu. In einer Zeit, wo Verunsicherung und leider auch Rassismus zunehmen, brauchen Flüchtlinge ein Gegenüber, das sich ihrer annimmt und sich für sie interessiert. Politiker mögen (zu Recht) um Sicherheit bemüht sein, die Gemeinde Jesu hingegen ist berufen, Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar werden zu lassen. Es gibt viele Wege, wie diese Liebe Gestalt annehmen kann – die Durchführung von Deutschkursen ist auf jeden Fall einer davon.
Zum Buch:
Deutschkurse leicht gemacht
Zur Webseite:
MEOS Medien
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet