«Lieber Gott, segne flott»
Wie Tischgebete wieder aufleben können
Das Gebet vor dem Essen ist eine alte Tradition, die immer mehr in Vergessenheit gerät. Dies möchte eine überkonfessionelle Initiative ändern: Das evangelische Online-Portal «Familienzeit» und die katholische Aktion «Tischgebet ist Tischkultur» bieten während der Fastenzeit Ideen, wie man kreativ das Tischgebet wieder aufnehmen und Teil des gemeinsamen Essens werden lassen kann.Neben der Möglichkeit, sich täglich neue Tischgebete per E-Mail zusenden zu lassen, bietet das Portal tischgebete.de Informationen zum Gebet, aber auch zum gemeinsamen Essen. So helfe einem eine gemeinsame Mahlzeit, den Alltagsstress zu vergessen, wenn man einander zuhört, was jeder einzelne am Tag erlebt hat.
Kinder lernen, scheinbar Selbstverständliches zu würdigen
Aber auch die Erziehung der Kinder profitiere davon. «Mit einem gemeinsamen Tischgebet vor dem Essen können Eltern ihren Kindern vermitteln: 'Nahrungsmittel sind kostbar. Und wir sind dankbar dafür, dass wir uns ums Essen keine Sorgen machen müssen.' Die Dankesgeste darf dabei ruhig auch auf andere Bereiche des Lebens ausgedehnt werden. So lernen schon die Kleinsten, scheinbar Selbstverständliches zu würdigen», heisst es auf der Webseite.
«Lass deinen Segen über unser Essen fegen!»
Während der gesamten Fastenzeit können auch eigene Gebetsvorschläge eingeschickt werden, unter allen Einsendern werden Kochbücher verlost. Eine zum Download bereitgestellte Liste zeigt über 100 Tischgebete, einige davon speziell für Kinder, die einen zum Schmunzeln bringen können, wie: «Lieber Gott, segne flott» oder «Lieber Gott, lass deinen Segen über unser Essen fegen!». Es gibt auch spezielle Fastengebete, Mittagsgebete und extra kurze Verse. Für die ganz Hungrigen ist auch etwas dabei: «Lieber Gott, ich hab' Hunger wie ein Bär, mein Magen knurrt und ist so leer. Darum wollen wir jetzt essen, und das Danken nicht vergessen.»
Und sollte das Tischgebet einmal in der Hektik des Tages in Vergessenheit geraten sein, ist das nicht schlimm, denn auch für nach dem Essen gibt es Gebete: «Heut hab' ich glatt vergessen, dir zu danken vor dem Essen. Magen voll und Teller leer, dann dank ich dir halt hinterher.»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet
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