Nacht des Glaubens
Die Kunstwelt blickt nach Basel
Bunte Nacht des Glaubens: Das Festival für Kunst und Kirche lädt zu mehr als 70 Veranstaltungen an 34 Schauplätzen in Basel. Mit dabei ist unter anderem Markus Maria Profitlich, Carlos Martinez und Nina Hagen.
Freitag, der 17. Mai, wird im positiven Sinne ein langer Abend. Um 17 Uhr öffnen die Kirchgemeinden in den Aussenquartieren für erste Frühveranstaltungen ihre Tore. Drei Stunden später folgt die Eröffnung auf dem Barfüsserplatz, auf dem wenig später Nina Hagen auf der Bühne steht, später folgt am gleichen Ort Lothar Kosse.
Beat Rink, Erfinder und Macher der «Nacht des Glaubens»: «Um 21 Uhr beginnen die Veranstaltungen, die an verschiedenen Orten stattfinden. Alles dauert jeweils 40 Minuten. So können die Besucher dann mit einem Hamburger bewaffnet in den folgenden 20 Minuten zur nächsten Veranstaltung gehen.» Die Nacht dauert bis 1:40 Uhr. «Wer genug Energie hat, kann sieben bis acht Veranstaltungen besuchen.»
Von den Freikirchen bis zu den Orthodoxen sind sämtliche christlichen Konfessionen dabei. Monika Hungerbühler von der römisch-katholischen Kirche: «Wir sind dabei, weil es gar nicht anders geht, wir sind in einem guten ökumenischen Dialog.»
«Bereits gelohnt»
Die Veranstalter rechnen mit bis zu 20‘000 Besuchern. «Der Erfolg ist aber bereits jetzt sichtbar», betont Beat Rink. «Es gibt nun Begegnungen, die vorher nicht stattfanden. Das ist ein schönes Erfolgserlebnis.» Auch unter den Künstlern gebe es schon im Vorfeld ein gutes Miteinander. «Es hat sich bereits gelohnt.»
Monika Hungerbühler würde als Erfolg bewerten, «wenn sichtbar wird, dass der christliche Glaube für die Gesellschaft relevant ist.» Rolf Stöcklin, Priester der katholischen Kirche St. Clara wünscht, dass sich Kunst und Kirche näherkommen: «Die Entfremdung zwischen Künstlern und Kirche hatte verschiedene Gründe. Eine Spannung entstand, weil die Kirche Auftraggeber war.» Die Nacht des Glaubens soll ein Dialog werden und bei der Sinnsuche der Menschen helfen. «Es wird nicht evangelisiert oder missioniert bei diesem Anlass, es geht darum, offene Fragen zu leben und verschiedene Antworten zu hören.»
Schweizweit einmalig
Christen bürgen für gute Qualität, hält Beat Rink fest. «Die Künstler sind professionell, die Auftritte nicht handgestrickt. Die meisten Künstler haben einen Glaubensbezug. Es ist legitim auch andere einzubeziehen.» Alle können sich auf den Weg zum Glauben machen.
Nina Hagen gestalte ihre Auftritte beispielsweise aus einem tiefen inneren Bezug zum Glauben, analysiert Rink. «Kirchen sollen auch auf uns zu kommen, wir möchten das Thema Kunst in unseren Kirchen thematisieren.» Er sei überrascht, dass die Nacht des Glaubens nun so gross geworden sei. Eine Kirche um die andere kam dazu. Durch die grossen Namen wie Nina Hagen werden auch die weniger bekannten Namen stärker wahrgenommen.
Eine Veranstaltung dieser Grösse ist schweizweit einmalig. Selbst Gruppen aus Wien, Estland und Ungarn meldeten sich an. Ein Hotelschiff wird den Rhein hochtuckern. Vertreten sind alle christlichen Konfessionen, von freikirchlich bis orthodox. Mit den Künstlern und freiwilligen Helfern wird die Nacht von rund 700 Personen gestaltet. Pressesprecherin Dorothea Gebauer bringt es auf den Punkt: «Es ist ein Brückenschlag zwischen Kunst und Kirchen.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch