Aktion «Time Out»

Immer mehr Schulklassen machen mit

Nun ist die Grenze von 1000 Teilnehmern geknackt. Eine wachsende Zahl Schulklassen beteiligt sich am «Time out». Die 32. Ausgabe dieser Verzichtsaktion – von Süssigkeiten bis Soziale Medien, je nach Lust und Laune – wird vom 14. Februar bis 26. März 2016 durchgeführt.

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Hansruedi Seiler
Das «Time:out» ist eine Verzichtsaktion, die das «Blaue Kreuz» anno 1985 unter dem damaligen Namen «Aktion Lohnender Verzicht» ins Leben gerufen hatte. Es geht darum, in den sechs Wochen vor Ostern auf etwas zu verzichten, zum Beispiel Schokolade, Alkohol, Nikotin, Kaffee oder ein neues Medium, wie etwa Facebook, Youtube oder den TV, erklärt der langjährige Projektleiter Hansruedi Seiler im Gespräch mit «livenet.ch».

Livenet: Hansruedi Seiler, rechtzeitig auf die Playoffs im Schweizer Eishockey beginnt die Aktion «Time:out», hat das etwas mit Sport zu tun?
Hansruedi Seiler: Es ist nicht etwas völlig Anderes, es ist eine Verzichtsaktion, ein «Time:out» während der Fastenzeit. Dies bedeutet nicht nur verzichten, sondern innehalten, schauen, wo ich im Leben stehe, was sind Dinge, die mich belasten – und dann habe ich die Möglichkeit, auf etwas zu verzichten und mir etwas Gutes zu tun; eben, vielleicht auch etwas Sportliches.

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Der Time:out-Event in Basel statt wurde von Radio X begleitet.
Es scheint, als würde die Aktion immer weitere Kreise ziehen, da in den letzten Jahren zusehends Schulen mitmachen – stimmt dieser Eindruck?
Unser Zielpublikum sind Jugendliche, Kinder und Schüler der Oberstufen, wir bedienen die Schulen regelmässig. Es hängt damit zusammen, dass wir anraten, in Gruppen teilzunehmen und gemeinsam auf etwas zu verzichten – es muss nicht auf das gleiche sein – dann kann man sich austauschen und unterstützen. Dazu sind die Schulen ideal. Sie können auch ein, zwei Wochen mitmachen, es muss nicht während den ganzen sechs Wochen sein. Zum Beispiel bei den neuen Medien, vielleicht das Handy.

Auf den früheren Flyern war klassisch der Verzicht auf Alkohol und Nikotin vermerkt, Handys existierten damals noch nicht einmal. Wie sieht die Aktion diesbezüglich heute aus?
Die Aktion hat sich verändert. Was geblieben ist, dass mehr als die Hälfte auf Süssigkeiten verzichtet. Bei Jugendlichen stellen wir vermehrt fest, dass der Anteil zunimmt, der auf die neuen Medien – Internet, Handy und so weiter – verzichtet. Das zeigt auch eine gewisse Abhängigkeit da ist, das zeigt sich nun auch beim Verzicht.

Wie entwickelt sich die Teilnehmerzahl?
Wir sind wieder etwas gewachsen, in den letzten zwei Jahren erhielten wir noch mehr Anmeldungen. Das hat auch damit zu tun, dass wir eine Schlussverlosung durchführen. Im letzten Jahr hatten sich knapp über 1000 Personen angemeldet und wir gehen davon aus, dass durch die Schulen noch mehr dabei sind und auch in diesem Jahr die 1000er-Grenze überschritten wird.

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time:out event in basel 2014
Wie sieht es aus betreffend einer Expansion des «Time:out» in andere Länder?
Ursprünglich hatten wir die Aktion von Deutschland übernommen, sie hiess damals noch anders. Jetzt sind wir daran, die Aktion im deutschen Sprachraum auszudehnen, also nach Österreich und Deutschland, wo es die Aktion mittlerweile nicht mehr gibt. Zudem verlinken wir uns mit anderen Verzichtsaktionen.

Was ist bei der Aktion im laufenden Jahr anders als früher?
In diesem Jahr geben wir «Time:out»-Tattoos weiter. Es sind kleine Tattoos, die man zum Beispiel auf der Hand anbringen kann und das dann vier bis sechs Tage bleibt. Das ist praktisch für junge Leute als Erkennungszeichen und um weitere Teilnehmer zu gewinnen.

Verzichten Sie selbst ebenfalls auf etwas oder leben sie bereits während dem ganzen Jahr so «suchtfrei», dass es nicht nötig ist?
Jede Person hat eine kleinere oder grössere Sucht und ich werde versuchen, den Alltag wieder ganz bewusst zu bestreiten. Schokolade ist ein Thema und ich werde wieder auf Rolltreppen verzichten. Manchenorts ist das eine Herausforderung, weil es in einigen Gebäuden einfach Rolltreppen gibt und nichts anderes.

Zur Webseite:
Aktion «Time:out»
Blaues Kreuz

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Datum: 11.02.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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