Nach Untersuchungsbericht

Namensänderung bei Ravi Zacharias International Ministries

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Sarah Davis, CEO von RZIM (Bild: RZIM)
Nachdem die Vorwürfe zu sexuellem Missbrauch gegenüber dem bereits verstorbenen Ravi Zacharias bestätigt wurden, ziehen diverse Institute weltweit Konsequenzen aus den Geschehnissen.

Ein Untersuchungsbericht einer unabhängigen Firma bestätigte im Februar 2021 alle Vorwürfe gegenüber dem bereits verstorbenen Apologeten Ravi Zacharias. Demnach habe er über Jahre hinweg diverse Frauen sexuell belästigt, manipuliert und mit teuren Geschenken überhäuft. Um die Geschenke zu bezahlen, bediente er sich aus den Konten des Instituts.

Konkrete Schritte

Seine Tochter Sarah Davis, die aktuell das Ravi Zacharias International Minstries (RZIM) leitet, erklärte kurz darauf, dass sie «weiter trauere um die Opfer, die in einer Art behandelt wurden, die völlig anti-ethisch gegenüber dem Evangelium» sei. Sie glaube sowohl den Aussagen der Frauen, die in dem Bericht zu Wort kommen, als auch den vielen, die nicht befragt werden konnten.

Nun sollen konkrete Schritte eingeleitet werden, um dieser schwierigen Situation zu begegnen. «Wir befinden uns im Prozess, Ravis Inhalte von unserer Webseite und den sozialen Medien zu löschen, das beinhaltet Veröffentlichungen, Videos und alle anderen Inhalte. Und wir versuchen, den Namen der Organisation zu ändern. Ab sofort wird auch die Marke 'The Zacharias Institute' nicht weitergeführt.» Der Prozess dauere jedoch mehrere Monate. «Unsere höchste Priorität ist jetzt der Prozess der Fürsorge, Gerechtigkeit und Entschädigung für diejenigen, die durch Ravis Missbrauch zu Opfern wurden», so Davis.

Änderungen bei internationalen Organisationen

Diese Änderungen betreffen natürlich auch die Zweige der Organisation in anderen Ländern. So erklärte bereits  RZIM UK, das bisher den Namen «The Zacharias Trust» innehielt, dass es nicht nur den Namen ändern, sondern auch alle Bindungen zur globalen Organisation lösen und eine neue Organisation gründen werde.

Auch das Zacharias Institut, das im gesamten deutschsprachigen Europa arbeitet, veröffentlichte nach der unabhängigen Untersuchung eine Stellungnahme. Man verurteile die Taten Zacharias' aufs Schärfste und es tue der Leitung leid, dass die Erklärungen, die zu den bereits 2017 erhobenen Anschuldigungen gemacht wurden, nicht kritischer hinterfragt worden seien. Man unternehme Schritte, um die Geschehnisse zu reflektieren, um zuzuhören und sich weiterzubilden. «Ausserdem sind wir dabei, Inhalte unserer Kanäle neu zu sortieren, unsere Organisationsstrukturen zu überprüfen und die Vereine in Deutschland, Österreich und der Schweiz umzubenennen», heisst es auf der Webseite.

Am Auftrag festhalten

Trotz allem, was geschehen sei, sieht es das Zacharias Institut weiterhin als seine Berufung, in Deutschland, Österreich und der Schweiz «Brücken zwischen Wissenschaft, Kultur und Glaube zu schlagen und die Person Jesu Christi auf respektvolle Art und Weise in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten ins Gespräch zu bringen». Man sei ermutigt durch die vielen offenen Türen und die vielfältige positive Resonanz auf diesen Ansatz. Deshalb wolle man am Auftrag festhalten, «auch wenn erst die kommenden Monate zeigen werden, in welchem Rahmen die Ressourcen dafür vorhanden sein werden».

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Datum: 14.03.2021
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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