«Schwerverbrechen»
Abtreiben von Embryonen mit Trisomie 21 ist jetzt in Ohio eine Straftat
Ein weiterer Staat der USA hat den Schwangerschaftsabbruch im Fall von vermutetem Down-Syndrom strafbar gemacht: Ohios Ärzte können ab sofort mit bis zu 18 Monaten Haft rechnen, sollten sie das neue Gesetz missachten.
Wenn ein Arzt dennoch ein Ungeborenes abtreibt, da Trisomie 21 festgestellt wurde, und dies vor Gericht kommt, kann er mit bis zu 18 Monaten Haftstrafe rechnen. Mütter, welche eine Abtreibung vornehmen lassen, sind von keiner Strafe betroffen. Das Gesetz wurde mit 63 zu 30 Gegenstimmen verabschiedet.
9 von 10 Embryonen abgetrieben
«Individuen mit Down-Syndrom sind Menschen», erklärte Derek Merrin, der das Gesetz in Ohio mit vorantrieb. «Ihre Kondition macht sie nicht weniger menschlich als andere Individuen. Jeder Mensch hat medizinische Einschränkungen, die im Laufe seines Lebens auftreten.»
Nach einer Befragung aus dem Jahr 2012 liegt in den USA die Entscheidung einer Frau, ihr Kind abzutreiben, nachdem sie erfahren hat, dass ihr Kind höchstwahrscheinlich das Down-Syndrom hat, bei 50 bis 85 Prozent. Auch im deutschsprachigen Europa liegen die Statistiken ähnlich, in der Schweiz und in Deutschland werden neun von zehn Embryonen mit Trisomie 21 abgetrieben.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / cleveland.com