«Kultur des Volkes verändern?»

Italien: Hunderttausende gehen für traditionelle Ehe auf die Strasse

Das italienische Parlament bereitet sich auf eine Abstimmung über «Zivilverträge» für Homosexuelle vor. Am 30. Januar haben in Rom einige hunderttausend Menschen für die traditionelle Familie und die Rechte der Kinder demonstriert.

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Italien: Hunderttausende gehen für traditionelle Ehe auf die Strasse
Der Protest mit Namen «Tag der Familie» wurde vom «Komitee zur Verteidigung unserer Kinder» organisiert und richtete sich gegen den Versuch der regierenden demokratischen Partei, homosexuellen Paaren legale Anerkennung zu gewähren und die Adoption ihrer «Stiefkinder», d.h. der Kinder ihrer Partner, zu ermöglichen.

Die Demonstranten drückten ihre Besorgnis aus, dass eine solche Massnahme es Homosexuellen ermöglicht, Verträge mit EispenderInnen abzuschliessen und so «synthetisch» Kinder zu erzeugen, die nie ihre Mütter kennen und denen das Recht auf eine natürliche Familie nicht gewährt wird. «Die Gebärmutter ist kein Labor, in dem ein Produkt handwerklich hergestellt wird», erklärte Hauptredner Massimo Gandolfini vor den Teilnehmern. Er nannte das vorgeschlagene Gesetz «destruktiv» und warnte, wenn es angenommen würde, werde es «eine enorme Verwirrung geben, in der die Familie nicht länger existiert, sondern nur noch verschiedene Modelle und Abarten der Familie; die Opfer werden unsere Kinder sein, denn das Gesetz hat die Kraft, die Kultur eines Volkes zu verändern.»

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Der Protest mit Namen «Tag der Familie» wurde vom «Komitee zur Verteidigung unserer Kinder» organisiert.

Keine Seitenhiebe auf homosexuelles Verhalten

Die Organisatoren vermieden kritische Kommentare zu homosexuellem Verhalten - einschliesslich der katholischen Bischöfe, angeführt von Kardinal Angelo Bagnasco, dem Erzbischof von Genua und Präsidenten der nationalen Bischofskonferenz. Die katholische Hierarchie hatte die offizielle Lehre, dass homosexuelle Akte unmoralisch sind, in den letzten Jahren zunehmend zurückhaltend erwähnt. Der Aufruf des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger im Jahre 2003, die Verbreitung der Homosexualität zu verhindern, war zwar von Papst Johannes Paul II. unterstützt worden, wurde aber in den letzten Jahren praktisch nicht erwähnt, wenn auch nicht widerrufen.

Die Familie: eine anthropologische Tatsache, keine ideologische

Bagnasco verteidigte vielmehr das traditionelle Verständnis der Familie und die Rechte der Kinder. «Das echte Wohl der Kinder muss in allem die oberste Priorität haben», forderte er. «Sie sind die Schwächsten und Verletzlichsten. Auf sie hat man kein Recht, denn sie sind kein Gegenstand, der produziert wird.» Bagnasco zitierte eine Feststellung von Papst Franziskus aus dem letzten Jahr, dass Kinder «das Recht haben, mit einem Vater und einer Mutter aufzuwachsen. Die Familie ist eine anthropologische Tatsache, keine ideologische». Der Papst hatte ebenfalls festgehalten, dass es «keine Vermischung zwischen der Familie, wie sie von Gott gewollt ist, und irgendeiner anderen Form der Gemeinschaft geben dürfe».

Stimme der Mehrheit

Eine vor kurzem durchgeführte Studie stellte fest, dass fast 75 Prozent der Italiener «zivile Verbindungen» von heterosexuellen Paaren bejahten, während nur eine Minderheit von 46 Prozent das Gleiche für homosexuelle Paare befürwortet. 40 Prozent lehnen eine solche zivile Verbindung rundweg ab, 14 Prozent haben keine Meinung. Eine deutliche Mehrheit von 55 Prozent ist gegen eine homosexuelle «Ehe», während nur 38 Prozent sie bejahen. 

Den stärksten Widerstand gegen die Homo-Lobby leisten die Italiener in der Frage der Adoption durch Homosexuelle: 85 Prozent der Bevölkerung sind dagegen und nur 15 Prozent sind dafür.

Zum Thema:
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Datum: 04.02.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch

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