Referendum steht
Rund 60'000 Unterschriften gegen das FMedG eingereicht
Das überparteiliche Komitee «NEIN zu diesem Fortpflanzungsmedizingesetz» hat heute zusammen mit weiteren Komitees rund 60'000 Unterschriften gegen das neue Fortpflanzungsmedizingesetz (FMedG) fristgerecht bei der Bundeskanzlei deponiert.
Umsetzung der PID geht zu weit
Das überparteiliche Komitee «NEIN zu diesem Fortpflanzungsmedizingesetz» respektiert den Volksentscheid vom 14. Juni für die Einführung der PID in der Schweiz, wie es in der Pressemitteilung heisst. Das vorgelegte Umsetzungsgesetz gehe jedoch vielen Parlamentsmitgliedern, Parteien, Kirchen, Ärztinnen und Ärzten, Behindertenverbänden und Lebensrechtsorganisationen sowie weiteren zivilgesellschaftlichen Institutionen deutlich zu weit.Der Bundesrat hatte in seinem ursprünglichen Entwurf die Präimplantationsdiagnostik lediglich für Paare mit Verdacht auf schwere Erbkrankheiten zulassen wollen. Das Parlament ging viel weiter: Mit dem neuen Gesetz wäre es nun möglich, alle ausserhalb des Mutterleibes erzeugten Embryonen mit allen technisch zur Verfügung stehenden Gentests auf alle möglichen Gen-Defekte hin zu untersuchen und zu selektionieren (Chromosomen-Screening). Embryonen mit Down-Syndrom (Trisomie 21) beispielsweise würden damit künftig vor der Verpflanzung in den Mutterleib ausgesondert und vernichtet.
Das revidierte Gesetz sieht zudem vor, dass pro Behandlungszyklus neu zwölf statt bisher drei Embryonen entwickelt werden dürfen. Dadurch entstünden eine immense Anzahl sogenannter «überzähliger» menschlicher Embryonen. Diese dürfen neu anschliessend tiefgefroren werden (Kryokonservierung). Nach dem Gesetz müssen diese menschlichen Embryonen nach maximal zehn Jahren vernichtet werden oder können der Forschung zur Verfügung gestellt werden.
Chance für eine breite Debatte über die Fortpflanzungsmedizin
Das Komitee hält fest, dass die bevorstehende Abstimmungskampagne die Chance für eine vertiefte ethische Auseinandersetzung über die weitere Entwicklung der Fortpflanzungsmedizin in der Schweiz biete und darüber, wie deren Möglichkeiten zum Einsatz kommen sollen. Die Initianten erwarten im Fall einer Ablehnung durch das Stimmvolk, dass das Fortpflanzungsmedizingesetz mit engen Grenzen für die Umsetzung der PID neu ausgearbeitet wird.
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Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet.ch