Leben retten

Zürcher Kantonsrat unterstützt Vorstoss für Babyklappe

Der Zürcher Kantonsrat hat die Regierung beauftragt, eine Babyklappe an einem Spital des Kantons Zürich zu unterstützen.

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Das «Babyfenster» in Einsiedeln gibt es seit zehn Jahren.
Immer wieder kommt es vor, dass Eltern durch die Geburt ihres Kindes in eine extreme Notsituation geraten, in der sie akut überfordert sind und das Kind möglicherweise töten. Aus diesem Grund haben drei EDU-Kantonsräte im Zürcher Parlament eine Motion eingebracht, welche die Einrichtung eines Babyfensters in einem der Zürcher Spitäler fordert.

«Babyfenster retten Leben», begründete EDU-Kantonsrat Erich Vontobel seinen Vorstoss. Es gebe solche bereits in Einsiedeln, Olten und Davos, und seit ihrer Einrichtung seien Kindstötungen in der Schweiz zurückgegangen. Um dem Vorstoss grössere Chancen einzuräumen, wandelte er die Motion in ein Postulat um. Dieses wurde von CVP, EVP und BDP unterstützt und mit 96:70 Stimmen angenommen. Auch SVP und FDP unterstützten den Vorstoss. Zwar halten sie gemäss ihrer Erklärung die Einrichtung eines Babyfensters nicht für die Aufgabe des Staates, sondern wollten die Regierung bloss auffordern, sich zum Problem ernsthaft Gedanken zu machen. «Welches Menschenrecht ist höher zu gewichten, das Recht auf Leben oder jenes auf Kenntnis der eigenen Abstammung?», sagte dazu BDP-Kantonsrat Rico Brazerol.

Gegen den Auftrag an die Regierung stimmten SP, Grüne und GLP, weil sie Babyklappen für ungesetzlich halten. Ein Kind habe Anrecht darauf, seine eigene Identität zu kennen. Die Linken setzen sich für die vertrauliche Geburt ein, die die Identität der Mutter unter Verschluss hält, bis das Kind das Erwachsenenalter erreicht hat.

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Datum: 24.09.2013
Quelle: Tagesanzeiger / Livenet

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