Starker Glaube, starke Häuser
Bauteams errichten in Mali Gebäude und erreichen Herzen
Manche Häuser in Mali fallen nach wenigen Regenzeiten zusammen. Mit einem Bauteam werden nun solidere und dennoch preiswerte Steine hergestellt. Damit werden stabilere Gebäude errichtet – und Herzen erreicht.
In Mali wird entweder mit Zement gebaut oder mit Lehm-Ziegeln, also aus Dreck. Jürg Gugger, Leiter von ReachAcross Schweiz: «Zement kann sich fast niemand leisten und Lehm-Häuser stürzen nach zwei, drei Regenzeiten zusammen – das gibt immer wieder schlimme Unfälle.» Wenn eine Regenzeit lange dauert, macht dies den Gebäuden, die aus Erdmaterial errichtet wurden, besonders zu schaffen. Die Feuchtigkeit schadet der Festigkeit der Mauern.
ReachAcross arbeitet nun mit einer anderen Methode. «Bei dieser wird dem Lehm zehn Prozent Beton zugemischt und mit einer simplen Hydraulik-Presse von Hand gepresst. Dann werden diese Steine zwei Wochen lang getrocknet. Sie sind enorm stabil.»
Ein ReachAcross-Mitarbeiter stellte ein Bauteam zusammen. «Die Häuser sind viel günstiger und stabil. Nun gibt es ein zweites Bauteam mit einer zweiten Presse.» Ein Einheimischer wurde Leiter des zweiten Bauteam. «Er war unterdessen Christ geworden und um ihn herum ist eine Gruppe von Gläubigen entstanden – es ist der erste Zusammenschluss von Gläubigen aus dem Soninke-Volk.»
Zweite Steinpresse in Aktion
Vor ein paar Jahren hat ein ReachAcross-Mitarbeiter in einem Nachbarland gelernt, wie man die für die Bausteinproduktion nötige Presse herstellt. Weil das Bauen mit solchen Bausteinen in Mali nicht bekannt war, entschied er sich, mit der Steinpresse ein Musterhaus zu bauen. Ein zuerst eher skeptischer lokaler Maurer lernte schnell, die Steine herzustellen und dann auch damit zu bauen.
Weil Erwin (Name geändert) zu diesem Zeitpunkt immer mehr vom Potenzial der verstärkten Erdbausteine überzeugt war, entschloss er sich, daraus ein Projekt zu machen. «Rund um den lokalen Maurer wurde ein Bauteam gebildet und die Produktion von Bausteinen aufgenommen. Als nächstes konnte Erwin als gelernter Mechaniker eine weitere Steinpresse selbst herstellen. Der Wunsch war nun, ein zweites Bauteam zu bilden. Als er sich fragte, wem er die Verantwortung dafür übertragen könnte, begegnete er Daniel. Dieser entpuppte sich nicht nur als geeigneter Leiter, sondern auch als sehr interessiert, besser Lesen zu lernen. Daniel und Erwin vereinbarten, sich regelmässig zu treffen, um zusammen Gottes Wort zu lesen. Daraus ist eine tiefe Freundschaft und Jüngerschaftsbeziehung entstanden.»
Nachfrage wächst
Am vergangenen Karfreitag bestätigte Daniel seinen Glauben an Jesus dadurch, dass er und seine Frau sich taufen liessen. Die beiden haben somit auch ihr Leben auf ewigen, soliden Grund gestellt.
«Die beiden Bauteams haben in den letzten drei Jahren ein gutes Dutzend Häuser, dazu Kochhäuschen und WCs bauen können. Nicht nur sind auf diese Weise arme Familien zu nachhaltigem, günstigem Wohnraum gekommen, sondern diese Art der Gebäude hat auch grosses, allgemeines Interesse geweckt an den verwendeten Bausteinen. Es gibt mehr Anfragen, als bewältigt werden können.»
Versteppung und Verwüstung wachsen
In einem ostafrikanischen Land (Name der Redaktion bekannt, aus Sicherheitsgründen entfallen nähere Angaben) kämpft ein Mitarbeiter von ReachAcross gegen die Wasserknappheit.
Eine verheerende immer schneller drehende Abwärtsspirale der Verwüstung betrifft das ganze Land. Wegen rückläufiger Regenfälle der letzten Jahrzehnte haben die Böden stark an Fruchtbarkeit verloren. Darunter leiden die Viehherden.
«Um aber das gleiche Einkommen für die saisonalen Nomaden zu generieren, müssen die Herden wachsen. Dies wiederum führt zu einer fatalen Übergrasung der Steppen, die in kurzer Zeit zu Wüstensteppen verkommen.» Dadurch leidet die Biodiversität.
Neuer Wasserkreislauf verändert Leben
«Das Land leidet unter Dürre und Klimaveränderung. Zunehmend versiegt das Grundwasser – und bei Regen ereignen sich Überschwemmungen.»
Jürg Gugger: «Unser Mitarbeiter versucht nun, das Wasser mit Sickergruben und kleinen Mäuerchen in den Wasserkreislauf zurückzubringen. Bei den Bäumen werden kleine Gruben ausgehoben. Die Leute vor Ort haben absolut keine Idee vom Wasserkreislauf.»
Durch Schulungen, in denen auch biblische Elemente und der Schöpfungsbericht vorkommet, wird erläutert, wie man Sorge zur Schöpfung tragen kann und wie man sie bewahrt.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet