In der Corona-Krise
Ein Dank an die vergessenen Helden
Im Januar äusserten sich verschiedene Leute im Livenet-Talk zum Thema «Mutig & frei». In einem letzten Gespräch soll an die vielen unscheinbaren Helden unserer Zeit gedacht werden.
Mutig und frei für Jesus leben – im Januar fragte Livenet unterschiedliche Menschen, was dies für sie konkret bedeutet. Zum Abschluss dieser Serie spricht Redaktionsleiter Florian Wüthrich mit seiner Mutter. Barbara Kleeb steht dabei stellvertretend für die unzähligen übersehenen Helden, die das tägliche Leben durch ihren Einsatz möglich machen.
Grossmutter und Volg-Filialleiterin
Barbara Kleeb hat zwei Kinder und neun Enkel. «Im ersten Lockdown war es für mich schlimm, von meinen Grosskindern getrennt zu sein.» Aufgrund ihrer Unsicherheit bezüglich Corona zog sie sich selbst zurück. «Doch dann merkte ich, dass ich keine Angst haben muss. Ich fühlte mich bei Jesus geborgen.» Natürlich achte sie weiterhin auf die gängigen Regeln, hüte jedoch ihre Grosskinder wieder – ohne Mundschutz.
Neben ihrer Aufgabe als Grossmutter führt Barbara die Filiale von Volg in Eriswil. «Ich arbeite gerne mit Leuten zusammen», sagt sie. Doch auch ruhige Momente sind ihr wichtig. «Wenn ich morgens aufstehe und unterwegs zum Geschäft bin, bete ich, dass Jesus mich durch den Tag begleitet.» Barbara steht morgens sehr früh auf – um fünf Uhr ist sie bereits unterwegs. Das ist eine gute Zeit der Ruhe. Manchmal müsse sie sich aber auch durch die Kälte und den Wind hindurchkämpfen. Zudem seien die Strassen – besonders aktuell – sehr eisig. «Wenn der Weg hart ist, hilft mir das Wissen, dass ich nicht alleine bin.» Das helfe ihr in allen Widrigkeiten des Lebens.
Wenn Corona alles durcheinanderbringt
Auch die Detailhandelsorganisation Volg erlebte wegen dem weltberüchtigten Virus ein turbulentes 2020. Barbara Kleeb war gefordert mit ihrem Team. «Wir lieferten Bestellungen zu den Leuten nach Hause», erzählt die Geschäftsführerin des Dorfladens. «Im Laden hatten wir viele Diskussionen, mussten dabei ruhig bleiben und den Menschen positiv zureden.» Viele Leute sind verunsichert, haben Angst und brauchen ein Gegenüber, um sich auszutauschen und etwas Motivierendes zu hören.
Manche Kunden seien dankbar für die Volg-Equipe, einige wollten sogar Geld geben. «Wir erhielten Briefe von Leuten, die ihre Dankbarkeit ausdrückten. Natürlich sei dies nur ein kleiner Teil der Kundschaft. Die 60-jährige Oberaargauerin stellt auch fest, wie Corona die Menschen verändert. «Die Leute im Laden sind distanzierter als früher», sagt sie. Die meisten kommen in den Laden, erledigen schnell ihren Einkauf und gehen wieder. «Gespräche gibt es weniger als zuvor.»
Ein Dank an die unerkannten Helden
An dieser Stelle spricht Flo Wüthrich im Video-Interview mit Barbara Kleeb einen Dank an alle aus, die das Leben unseres Landes am Laufen halten. Von Verkäufern über Postangestellte und LKW-Fahrer bis hin zum Personal des Gesundheitswesen. Und die Liste könnte beliebig erweitert werden. Es sind Leute, die ihrer Arbeit unter erschwerten Bedingungen treu nachkommen und immer ein Lächeln für ihre Kunden übrig haben – das sollte immer wieder ein Grund für ein «Danke» sein!
Ein Wort an die Allgemeinheit
Auf die Frage, was Barbara den Zuhörern des Livenet-Talks weitergeben möchte, berichtet sie, was ihr in den vergangenen Monaten bedeutend wurde. «Für mich ist wichtig, auf mich selbst zu achten und auch mal zu hinterfragen, was durch die Medien, das Handy und so weiter an mich herangetragen wird.» Sie achte mehr auf ihr Bauchgefühl, die innere Stimme. Und dann gelte es, mutig und frei weiterzugehen.
Sehen Sie hier das Video-Interview mit Barbara Kleeb:
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Autor: Markus Richner-Mai
Quelle: Livenet