Jetzt erst recht
In der Krise mit Zorn und Wut umgehen
Es ist gut möglich, dass wir alle in dieser besonderen Zeit ein neues «Zorn-Management» lernen müssen. Wie gehen wir mit negativen Gefühlen um, wenn wir unter Druck stehen?
An vielen Orten der Welt werden die Corona-Schrauben wieder angezogen: Quarantäne, wirtschaftliche Probleme und empfundene Ungerechtigkeit beherrschen das Leben von vielen. Das erzeugt Spannungen, die sich leicht in Zorn und Wut ausdrücken – und das kann hörbar durch die besten Masken dringen.
Aber Wut und Frust muss nicht gewinnen. Es ist interessant, wie praktizierter Glaube helfen kann, dass wir von Zorn nicht überwältigt werden. Rick Warren, Pastor einer der einflussreichsten Gemeinden in den USA, zeigt auf, wie es möglich ist, dass Wut und Zorn ihre destruktive Kraft verlieren.
1. Wut und Zorn zerstören
Werden wir uns bewusst, was Wut und Zorn uns kosten können. Das uralte Weisheitsbuch der Sprüche zeigt einige der Folgen auf: «Eine zornige Person richtet Ärger an» (Sprüche, Kapitel 29, Vers 22) – wir haben das alle schon erlebt. Weiter: Zorn führt zu Fehlern (Sprüche, Kapitel 14, Vers 29), zu dummen Handlungen (Sprüche, Kapitel 14, Vers 17) und zu zerbrochenen Beziehungen (Sprüche, Kapitel 11, Vers 29). Werden wir uns bewusst: Für unkontrollierten Zorn bezahlen wir einen hohen Preis. Ist es das wert?
2. Der Entschluss, Zorn unter Kontrolle zu halten
Wir müssen uns entscheiden: Wollen wir wirklich, dass Wut und Zorn uns und andere verletzen? Hören Sie auf, sich zu belügen, dass Sie Ihren Zorn nicht kontrollieren könnten. Gott kann helfen, dass Wut nicht zur destruktiven Kraft werden muss: «Narren toben sich im Zorn aus, aber ein weiser Mensch kommt zur Ruhe» (Sprüche, Kapitel 29, Vers 11). Ein «weiser Mensch» ist hier ein Mensch, der sich von Gott leiten lässt.
Wir müssen uns vorbereiten, wie wir in Situationen reagieren, die uns zornig machen und nicht einfach warten, bis die nächste Gelegenheit kommt. Wir haben kein «Recht» darauf, Zorn auf destruktive Art auszudrücken.
3. Nachdenken, bevor man reagiert
«Vor Inbetriebnahme des Mundes das Gehirn einschalten» – das gilt besonders für Situationen, die Zorn-Potential haben. Das Buch Jakobus im Neuen Testament ist voll tiefer Psychologie, und es gibt den Rat: «Jedermann/-frau soll schnell sein zum Hören, langsam zum Reden und langsam zum Zorn, denn der Zorn des Menschen handelt in der Regel nicht recht vor Gott» (Jakobus, Kapitel 1, Vers 19).
Mehr hören als reden. Wenn man Menschen zuhört, deeskaliert das bei Frust und Verletzungen. Wutkontrolle ist in Wirklichkeit Mundkontrolle.
4. Den Zorn angemessen ausdrücken
Zorn selbst ist nicht das Problem, und er ist auch nicht per se Sünde oder böse. «Wenn ihr zornig werdet, sündigt nicht» ist eine interessante Anweisung der Bibel (Brief an die Epheser, Kapitel 4, Vers 26). Sünde heisst «das Ziel verfehlen» – und wenn wir unseren Zorn unkontrolliert ausdrücken, erreichen wir unser Ziel in der Regel nicht.
Wie können wir also am besten mit Zorn umgehen? Unkontrolliert rauslassen ist nicht gut, unterdrücken genau so wenig. Auch Sarkasmus hilft nicht viel. Stattdessen bekennen Sie, dass Sie verletzt sind. Geben Sie eine Ich-Botschaft. Und wenn die Wut ganz gross ist, versuchen Sie mal, Gott einzuschalten. Ein kurzes Gebet wirkt oft Wunder. Gott weiss, wie mit Zorn umzugehen ist – er muss schliesslich seine Gefühle über das viele Böse in der Welt ständig unter Kontrolle halten.
5. Unser Denken verändern
Unser Denken bestimmt unsere Gefühle, und die Gefühle bestimmen oft unser Handeln. Zorn hat Wurzeln in unserem Denken. Die gute Nachricht: Negatives Denken ist kein Schicksal. Eine Begegnung und Beziehung mit Gott hat eine tief reinigende Wirkung auf unsere Gedanken und Werte. «Lasst Gott die Art, wie ihr denkt, verändern», rät Paulus seinen Mit-Christen (Römerbrief Kapitel 12, Vers 2).
Gottes ultimative Art, uns von zornigen zu Menschen des Friedens zu machen, ist die Erfahrung seiner Liebe. «Liebe wird nicht schnell zornig» (1. Brief an die Korinther, Kapitek 13, Vers 5). Wenn wir von Gottes Liebe erfüllt sind, wird Zorn uns nicht beherrschen.
Es war bisher schon ein hartes Jahr für viele. Lassen wir zu, dass Gott durch so mühsame Zeiten unseren Charakter formt? Wenn Zorn und Wut um uns herum zunehmen, können Sie sich für einen anderen Weg entscheiden.
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Autor: Reinhold Scharnowski / Rick Warren
Quelle: Jesus.ch / Charisma News