Gesetz bleibt
Es gibt über 180 weitere Asia Bibis
Während sich die westliche Welt über den Freispruch und die Ausreise von Asia Bibi freut, mahnt der pakistanische Priester Emmanuel Yousaf, dass das harsche Gesetz weiterhin besteht. Laut einer Schätzung von «Kirche in Not» sind weiterhin über 180 Christen wegen den Blasphemie-Artikeln inhaftiert.Es dauerte rund zehn Jahre, bis Asia Bibi freigesprochen wurde; dies trotz internationaler Beachtung und zahlreicher prominenter Fürsprecher.
Weiterhin 180 Christen hinter Gittern
Das Blasphemie-Gesetz in Pakistan wird weiterhin missbraucht, sagte der pakistanische Priester Emmanuel Yousaf, der Asia Bibi betreute. Während ihr Fall für internationalen Druck und Empörung sorgte, sitzen nach wie vor mehr als 180 Christen wegen ähnlichen «Vergehen» in den Kerkern des Landes. Darüber berichtet das Werk «Kirche in Not», das sich für verfolgte Christen einsetzt.
Florian Ripka, Geschäftsführer von «Kirche in Not» Deutschland, sagte gegenüber der «Tagespost», dass es nun gelte, «die zahlreichen weiteren Christen und Angehörigen anderer Religionen nicht zu vergessen, die in Pakistan wegen angeblicher Blasphemie angeklagt sind.»
Diplomatischer Stillstand
Gegenwärtig wird der britischen Regierung im Nachgang zur Befreiung von Asia Bibi vorgeworfen, der christlichen Mutter kein Asyl gewährt zu haben. Auch wird den Briten vorgeworfen, während der achtjährigen Gefangenschaft der Christin die Missstände zu wenig klar angesprochen zu haben. Man habe in den diplomatischen Beziehungen mit dem Hochkommissariat Pakistans zu wenig Druck aufgesetzt, findet Luke de Pulford, Direktor der «Arise Foundation». Seit dem Freispruch sei die Regierung dann plötzlich aktiv geworden, um Kredit zu gewinnen, sagte er zur «Sunday Times». Zuvor sei die Regierung fast ein Jahrzehnt lang nicht bereit gewesen, sich zu bewegen.
Das Aussenministerium liess als Reaktion darauf verlauten: «Wir haben den Fall Asia Bibi seit einigen Jahren bei der pakistanischen Regierung zur Sprache gebracht.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post / Bild / Kirche in Not