ChristNetForum in Biel

Alles Fake? Wahrheit in Politik und Medien

Am Samstagvormittag des 11. November 2017 organisiert ChristNet ein Forum in Biel zum Thema «Wahrheit in Medien und Politik». Nationalrätin Marianne Streiff-Feller (EVP), Alt-Nationalrat Jean-Pierre Graber (SVP), Journalist Florian Wüthrich (Livenet) und andere Vertreter aus Theologie und Medien stellen sich der Frage, wie die Christen in einer Zeit der «alternativen Wahrheiten» Journalismus und Politik betreiben können, ohne die eigene Glaubensgrundlage zu verleugnen.

Seit jeher sind Wort und Bild Mittel der Verführung und der Herrschsucht gewesen, doch haben uns die elektronischen Medien und die internationale und nationale Politik in der jüngeren Vergangenheit in neue Dimensionen der Halbwahrheit und Lüge katapultiert.

In den sozialen Medien und auf Nischenblogs kursieren Falschmeldungen völlig unkontrolliert. Nicht umsonst ist «postfaktisch» zum Wort des Jahres 2016 gekürt worden. Im amerikanischen Wahlkampf wurden die Fake News gar mehr geglaubt als die echten News. Es scheint, als ob die Menschen nur noch denjenigen Meldungen glauben wollen, die in ihr Weltbild passen, und es sie gar nicht mehr interessiert, ob eine Meldung wahr ist oder nicht.

Und die Christen da drin?

Es scheint erstaunlich, dass die Christen sich kaum zu dieser Frage zu Wort gemeldet haben, obwohl es hier um das 9. Gebot geht: «Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten» (2. Mose, Kapitel 20, Vers 16). Kümmert uns die Wahrheit noch? Glauben auch wir, was wir glauben wollen und was unserer vorgefassten Meinung entspricht?

«In der Politik scheuen auch Christen nicht davor zurück, ungeprüfte Gerüchte und Vorurteile, Halbwahrheiten und Lügen zu verbreiten», schreibt Markus Meury von ChristNet in seiner Vorschau auf den Anlass «Alles Fake?». Die Gefahr bestehe, dass man sich auch als Christ in einem gigantischen Kampf wähne, in dem alle Mittel erlaubt seien, weil man ja «das Gute» verteidige. «Doch wo die Wahrheit fehlt, nimmt das gegenseitige Misstrauen zu. Misstrauen aber zerstört die Nächstenliebe.»

Zurück zu Wahrheit und Verlässlichkeit

Für das Denk-, Bet- und Aktionslabor ChristNet ist diese Entwicklung der Anlass, um ein Forum mit Vertretern aus Theologie, Medien und Politik auf die Beine zu stellen. ChristNet sei überzeugt, dass die Christen das Zeug haben, Werte wie Aufrichtigkeit, Wahrheit und Verlässlichkeit wieder ins Zentrum zu rücken, ja zu verkörpern, heisst es in einer Mitteilung zum Anlass.

Und weiter schreibt ChristNet-Autor Markus Meury: «Wahrheit heisst eigentlich Verlässlichkeit. Wir fragen uns, wem man noch trauen kann. Doch die Frage könnte auch anders lauten: Wie können wir prüfen, was wahr ist und was nicht? Und wie können wir von Politik und Medien, vor allem von den sozialen Medien und Autoren auf dem Internet Rechenschaft verlangen? Wie können wir Wahrheit zum Thema machen? Und nicht nur bei den politischen Gegnern, sondern auch in unseren eigenen Kreisen?»

Und Meury macht zehn Tage vor dem Forum auch schon ein paar konkrete Vorschläge, wie Politiker und Journalisten zu mehr Verlässlichkeit zurückfinden könnten: «Wie wäre es mit einem Werkzeugkasten zum Reality Check? Oder ein Übereinkommen, was wir unter Wahrheit verstehen? Oder einer Kommission, welche Nachrichten, Gerüchten und Verschwörungstheorien auf den Grund geht?»

Impulsreferate, Workshops, Podium

Am Forum werden dazu Ideen generiert. Und zwar in Impulsreferaten, in Workshops sowie in einer Podiums- und Publikumsdiskussion. Im Anschluss an das Forum findet ein gemütliches Mittagessen (Teilete) statt.

ChristNet-Forum «Alles Fake – Wahrheit in Medien und Politik»
Samstag, 11. November 2017, 10:00 bis 12:45 Uhr, CTS Biel, Zentralstrasse 60, 2501 Biel (5 Min. vom Bahnhof). Der Eintritt ist frei (Kollekte). Weitere Infos unter www.christnet.ch

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