Daniel Böcking nach Berlin

«Weihnachtsstimmung? Genau jetzt!»

«Die Fahnen hängen auf Halbmast. Am Tag eins nach dem Terror-Anschlag mit zwölf Toten auf dem Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche trägt die Stadt Trauer. Trauer und Bestürzung, vier Tage vor dem grossen Fest der Freude und der Liebe», schreibt BILD-Reporter Daniel Böcking in der deutschen Boulevard-Zeitung und ergänzt: «Bei mir kommt GENAU JETZT Weihnachtsstimmung auf. Oder passender: Weihnachtssehnsucht».

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Daniel Böcking, stellvertretender Chefredaktor der Bild
«Auf Facebook und Twitter schimpfen die Menschen auf das furchtbare Terrorjahr 2016», stellt Böcking fest und zitiert einen Twitter-Eintrag: «Wie soll bei diesen Nachrichten noch Weihnachtsstimmung aufkommen? Ganz ehrlich: Mich kotzt es an!» Dagegen hält Böcking fest: «Bei mir kommt GENAU JETZT Weihnachtsstimmung auf. Oder passender: Weihnachtssehnsucht. Denn zur Weihnachtsstimmung gehört auch die Hoffnung.»

Der Grund? «Die Weihnachtsgeschichte handelt schliesslich nicht vom pompösen Einmarsch und Siegeszug eines neuen Triumph-Königs. Sie ist eben keine fertige Geschichte mit Happy-Anfang und Happy-End in der Vergangenheit. Die Weihnachtsgeschichte ist eine Hoffnungs-Geschichte, die bis heute andauert. Sie beginnt mit Maria, die 'in guter Hoffnung' ist. Die Engel singen den Hirten das ultimative Hoffnungslied: 'Frieden auf Erden!', denn 'Euch ist heute der Heiland geboren.'» Böcking weiss: «'Frieden auf Erden' – das klingt fast peinlich naiv. Davon sind wir weit entfernt. Aber eben diese Hoffnung in der Weihnachtsgeschichte ist es, in der ich als Christ Kraft und Zuversicht finde nach Ereignissen wie dem Terror-Anschlag von Berlin.»

Und der Reporter bekennt: «Wir Christen glauben: Gott hat sich winzig klein gemacht, ist Mensch geworden und hat unsere Sünden (gestern wie heute) auf sich genommen. Er ist am Kreuz gestorben, um uns Freiheit und Vergebung zu schenken. Jesus ist der Erlöser, der uns zu Nächstenliebe und Barmherzigkeit aufgerufen hat. Und auch dazu, Leid zu ertragen. Den Geburtstag dieses Welt-Retters feiern wir am Wochenende.»

Ich bete für die Angehörigen

Böcking ist nicht naiv. «Inzwischen habe ich gelernt, dass solche christlichen Einwürfe manche Leute sofort zur Weissglut bringen. Aber ich möchte nicht vergessen, dass diese Weihnachtsgeschichte der Grund ist für all die schönen Momente und Gefühle, die Millionen von uns mit Weihnachten verbinden. Für die Hoffnung auf eine bessere Welt.»

Und er tut das, was viele – nicht zuletzt unter #PrayforBerlin – tun: «Ich bete für die Angehörigen der Opfer, für die Verletzten – und ich ahne, dass dieses Hoffnungsbild von Weihnachten für viele von ihnen vielleicht nur ein schwacher oder gar kein Trost ist.» Aber auf die Frage eines Bekannten: «Kann man jetzt noch mit gutem Gewissen 'Frohe Weihnachten' wünschen?» will Böcking antworten: «Jetzt erst recht! 'Frohe Weihnachten!' ist ein Wunsch. Eine Hoffnung. Weihnachten ist heute nicht fehl am Platze. Weihnachten – das Fest der Liebe – kann eine Antwort sein.» 

Zum Thema:
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Datum: 22.12.2016
Autor: Reinhold Scharnowski / Daniel Böcking
Quelle: Livenet / BILD

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