Unfaire Attacke auf Kuno & Co.

Blick und Infosekta stellen evangelische Kirchen Sekten gleich

Die Zeitung «Blick» berichtete am 22. Oktober über die 14 «auffälligsten Glaubens-Splittergruppen» und stellte dabei, gestützt auf Angaben der Sektenberatung Infosekta, evangelische Kirchen Sekten gleich. Die Schweizerische Evangelische Allianz SEA stuft dieses Verhalten als problematisch ein und nimmt Stellung.

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Steht mit der GPMC in der Kritik: Matthias «Kuno» Kuhn (hier bei einem Event in Frutigen)
In der Ausgabe vom Samstag, 22. Oktober berichtete die Zeitung Blick in einer Titelstory über die Macht so genannter Sekten in der Schweiz. In einer Auflistung von den 14 «auffälligsten Glaubens-Splittergruppen» diffamierte die Boulevardzeitung – offenbar nach Rücksprache mit Infosekta – Mitglieder der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA-RES), die vorbildlich arbeiten und teils bestens in der lokalen Zusammenarbeit mit reformierten Landes- und evangelischen Freikirchen engagiert sind.

Sekten und evangelische Kirchen gleichgestellt

Die «Stiftung Schleife» in Winterthur, die «GPMC» in Thun – beides SEA-Mitglieder – sowie das ICF in Zürich werden im Artikel auf dieselbe Ebene gestellt wie die fragwürdigsten Sekten unserer Zeit. Die SEA-RES verbindet in der Schweiz über 870 Landeskirchen, Freikirchen und christliche Organisationen, welche alle dieselbe Glaubensgrundlage der Europäischen Evangelischen Allianz teilen. Es widerspricht der grundlegenden journalistischen Sorgfaltspflicht und ist äusserst problematisch, wenn einzelnen Mitgliedern nun «sektenhaftes Verhalten» vorgeworfen wird, ohne auch nur im Geringsten die Vorwürfe zu begründen und zu belegen.

In den Sektionen gut integriert

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Meinrad Schicker, Pastor der Bewegung Plus Thun
Der Präsident der Evangelischen Allianz der Region Thun, Meinrad Schicker, bestätigt denn auch, dass die Zusammenarbeit mit der GPMC in den vergangenen Jahren zu keinen Problemen geführt habe – im Gegenteil: «Die Mitarbeiter von GPMC sind bestens integriert und pflegen keine Glaubenspraxis, die von der Evangelischen Allianz abweichen würde.»

Auch der Sektionspräsident in Winterthur, David Schneider, äussert sich positiv zum kritisierten Mitglied: «Die Stiftung Schleife leistet seit Jahren einen enorm wertvollen Dienst, gerade auch was die Seelsorge und die Begleitung von Menschen allgemein anbelangt.» Auch er kann die Kritik betreffend besonderer dogmatischer Inhalte nicht nachvollziehen.

Häufigkeit der Anfragen kein Kriterium für Gefährlichkeit

Fritz Imhof, Medienbeauftragter der Freikirchen Schweiz (VFG) meint dazu: «Es ist sehr problematisch, wenn Infosekta alle Jahre mit Angaben über die Häufigkeit von Anfragen zu Organisationen den Eindruck erweckt, dass Kirchen automatisch gefährlich seien, nur, weil häufig darüber Auskunft verlangt wird.» Das könne schlicht auch dadurch erklärbar sein, dass es sich um aktive und wachsende Glaubensgemeinschaften handle. Und das sei keineswegs verwerflich.

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ICF Zürich
Wenn drei Prozent der Anfragen bei Infosekta den ICF betreffen, dann ist wohl genau dies der Fall. ICF ist eine wachsende Kirche mit vielen Standorten in der Schweiz. In neun Sektionen der Evangelischen Allianz arbeitet ICF als aktives Mitglied mit und wird als Partner geschätzt.

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Datum: 24.10.2016
Autor: Debby Blaser
Quelle: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA)

Kommentare

Mir scheint, der Aufzählung fehle noch die wesentlichste sechste These, die zu ergänzen ich mich erkühnen will: Die Rolle der von Stadt und Kanton Zürich subventionierten «Infosekta» – Fachstelle für Sektenfragen. Die dem «Konsumentenschutz» verpflichtete Beratungsstelle schmeisst schon im Inhaltsverzeichnis ihrer Website in aller Selbstverständlichkeit in einem Atemzug Freikirchen, die der SEA angehören, über Fiat Lux, abstruseste Gruppierungen bis hin zum Satanismus in den Sektentopf. «Sektenexperte» Schmid hatte in diesem zweifelhaften Gremium eine führende Rolle inne. Ich spreche ihm nicht ab, um Fairness und Objektivität bemüht zu sein, was auch in seinen Beiträgen zum Ausdruck kommt.
Aber hätte ein ehemaliger Pfarrer der leider schrumpfenden evangelischen Landeskirche, die ja ihrerseits historisch gesehen eine Abspaltung von der Katholischen Kirche ist, nicht genug damit zu tun, sich in den eigenen Reihen kritisch um dringend anstehende offene Fragen zu kümmern? Um diejenige, zum Beispiel, warum abgesehen von wenigen Ausnahmen die allermeisten jungen getauften und konfirmierten Menschen mit der Konfirmation (Bestätigung der Taufe) der Kirche den Rücken kehren und im besten Fall wenigstens noch in Freikirchen abwandern?
schade, dass livenet keine bessere überschrift gefunden hat für diesen unsäglich schlechten blick-artikel. gerade wer weiss, wie selektiv das auge liest, sollte auf die verbindung des wortes "guru" mit einem namen verzichten können...

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