Zur Freude geschaffen

Wir müssen den Spass ernster nehmen

Spätestens mit dem Eintritt in die Schule geht es los. Irgendjemand verkündet uns: «Jetzt beginnt der Ernst des Lebens!» Und scheinbar lässt er uns von diesem Moment auch nicht mehr los. Doch was ist mit Spass und Freude? Welchen Raum haben sie im Leben von Christen?

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Sich freuen, an dem was Gott uns gibt.
Der US-Studentenpastor Jason Todd aus Missouri betont: «Ich habe gern Spass, aber manchmal fühle ich mich deswegen schuldig. Es fühlt sich nach Zeitverschwendung an. Sollte ich wirklich eine Frisbeescheibe werfen, wenn ich auch etwas Bedeutungsvolleres tun könnte? Ist es in Ordnung, mich mit einem Videospiel zu beschäftigen oder ist das nur Kinderkram? Müsste ich als verantwortungsbewusster Erwachsener Arbeit nicht höher schätzen als Spiel?»

Protestantische Arbeitsethik

Die Steigerung der preussischen Einstellung zur Arbeit ist die protestantische Arbeitsethik: Fleiss, Einsatz und Arbeit sind Werte, die unser Leben bestimmen. Wir arbeiten viel und hart für unser Geld. Und manch eine Predigt bestärkt uns noch darin, ja nicht faul zu sein. Daran ist erst einmal nichts verkehrt, doch wenn wir die gottgegebenen Freuden des Lebens nicht mehr geniessen können, dann arbeiten wir uns schnell zu Tode … Es geht jetzt nicht um einen Appell zur Faulheit, wohl aber darum, unseren Wert nicht an unserer Leistung festzumachen. Wer seine Identität nur aus der Arbeit zieht, verliert dabei leicht die Fähigkeit zu feiern und zu spielen.

Gott nimmt die Freude ernst

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Ich habe gerne Spass
Die Bibel ist bezeichnenderweise voller Aufforderungen zur Freude. Ob in der Bibel in 4. Mose, Kapitel 10, Vers 10 oder bei den konkreten Anweisungen für Erntedank und Pfingsten (die Bibel, 5. Mose Kapitel 16, Vers 9-17), immer wird das fröhliche Feiern betont. Essen, Trinken und Gemeinschaft sollen die Feste Israels bestimmen – allerdings nicht in der Art von Karnevalsfreude, die einem ein paar Tage später eher peinlich ist.

Nachdem das Volk aus dem Exil befreit ist, fordert Gott es geradezu auf: «Gesänge und der Jubel vergnügter Menschen sollen wieder zu hören sein …» (Die Bibel, Jeremia Kapitel 30, Vers 19, und in Jeremia Kapitel 31, Vers 4). Derselbe Jubel wird laut Neuem Testament nach der Rückkehr von Jesus bei seinem Hochzeitsfest mit der Gemeinde herrschen (Offenbarung, Kapitel 19, Vers 6-10). In diesen Zusammenhang passt es auch gut, dass Gott den Wein extra geschaffen hat, damit er die Menschen fröhlich macht (Psalm 104, Vers 15). Wenn Jesus schon bei der Hochzeit in Kana einen besonders guten Wein gemacht hat, dann wird der Jahrgang bei der «Hochzeit des Lammes» geradezu himmlisch sein. Typisch für all diese Erwähnungen von Freude in der Bibel ist, dass sie nicht nur gut und richtig sind, sondern letztlich in die Anbetung Gottes münden. Spass hat einen Zweck. Es soll uns zu Gott in der Anbetung zu zeigen.

Zum Spielen geschaffen

In der Bibel in Psalm 104, Vers 26 heisst es: «Sieh … den Leviatan, den du geschaffen hast, damit er im Meer spielt.» Was für ein Tier damit auch gemeint ist, ob ein Krokodil, ein Wal oder irgendein inzwischen ausgestorbenes Seeungeheuer, die Bibel nennt als Grund für sein Dasein das Toben, Spielen und Schwimmen im Meer. Was für ein Gott ist das, der solch ein Tier erschafft? Und was verrät uns das kindliche Wesen des Leviathans über Gottes Herz? Dass er tatsächlich einen Sinn für Verspieltheit hat. Wenn der «Prediger» unterstreicht: «Weinen hat seine Zeit wie auch das Lachen» (Die Bibel, Prediger Kapitel 3, Vers 4), dann gebraucht er für die Freude dasselbe Wort wie der Psalmist. Es mag also sein, dass uns gerade nicht nach Lachen und Spielen zumute ist, doch eines ist klar: Gott gibt uns den Freiraum dafür. Er liebt Spass und mag es, wenn sein Volk Spass hat, also sollten wir darüber nachdenken, was wir davon halten. Als Ebenbilder dieses Gottes können wir Spass nicht ernst genug nehmen. Natürlich sollen wir hart arbeiten. Natürlich sollen wir auch verantwortungsbewusst mit unserer Zeit umgehen. Doch derselbe Gott, der die Welt in sechs Tagen schuf, nahm sich am siebten Tag Zeit fürs Ausruhen. Offensichtlich sind wir nicht nur zum Arbeiten geschaffen, sondern auch zum Spielen, zur Freude.

Zum Thema:
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Datum: 11.09.2016
Autor: Hauke Burgarth
Quelle: Livenet

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