Silbermünzen statt Sparhefte

Vorsorgen wie Josef in Ägypten

Krisen sind möglich, aber auch Vorsorge. Davon ist Sam Kullmann überzeugt. Er orientiert sich dabei an der Josefs-Geschichte aus der Bibel und schlägt vor, Erspartes in Silbermünzen anzulegen.

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Sam Kullmann
Glaube und Politik gehören ebenso zusammen wie Glaube und Wirtschaft: Das ist für den 29-jährigen Berater Sam Kullmann keine Frage. Mit seiner Frau Nadine, Flight Attendant bei einer Schweizer Airline, lebt er Gastfreundschaft. Zur Hausgemeinschaft gehören auch Menschen anderer Hautfarben. Den christlichen Glauben im Alltag zu teilen und zu leben, ist für beide selbstverständlich.

Sam Kullmann ist in einer Missionarsfamilie aufgewachsen. Er wurde in England geboren, wo seine Eltern einen dreieinhalbjährigen Vorbereitungsaufenthalt absolvierten. Das Ziel: ein interkulturelles Engagement in der Mongolei. Die Ausreise erfolgte 1991. «Wir lebten in der Hauptstadt Ulan-Bator, in einem typisch sowjetischen Wohnblock», erinnert sich Kullmann. Zwölf Jahre lang waren die Eltern im Gemeindebau und in diversen anderen Projekten tätig. Mama Kullmann verfasste unter anderem ein Grammatikbuch und war im Unterricht ihrer Kinder involviert. Als die Familie vor dreizehn Jahren in die Schweiz zurückkehrte, schaffte Kullmann den Sprung ins Gymnasium problemlos. Seine Schwerpunktfächer: Wirtschaft und Recht.

Seine zukünftige Frau lernte Sam Kullmann schon während der «Gymerzeit» kennen. Dass Nadine, ebenfalls Missionarskind, berufshalber viel unterwegs ist, tut der jungen Liebe keinen Abbruch. «Wir gönnen uns zweimal im Jahr Ferien. Jeden zweiten Monat begleite ich meine Frau an ein fernes Reiseziel», verrät er. Anfang Februar 2014 machte Sam Kullmann einen Master in Politikwissenschaften. Zwei Praktika führten ihn als Mitarbeiter der Europäischen Evangelischen Allianz nach Brüssel und als Volontär an die Schweizer Botschaft in Äthiopien. Bis im Herbst 2015 war er politischer Mitarbeiter bei der EDU Schweiz. In der aktuellen Phase der Neuorientierung entwickelte er ein Projekt mit Vorsorge- und gleichzeitigem Evangelisationscharakter.

«Bereit sein für den Kollaps»

Die Kindheit auf zwei verschiedenen Kontinenten und der Kontakt mit Menschen aus aller Welt haben Sam Kullmanns Denkweise geprägt. Die Aufhebung der Euro-Franken-Untergrenze vor einem Jahr weckte sein Interesse an globalen finanziellen Zusammenhängen. Er betrachtet die Vorgänge in der Börsen- und Bankenwelt in einem grösseren Zusammenhang: «Die exponentielle Verschuldung von Staaten, Unternehmen und Privaten ist nicht mehr aufzuhalten. Das Bankensystem hat gravierende Fehler. 90 Prozent der Geldmenge in der Schweiz wird nicht vom Staat, sondern von Geschäftsbanken wie UBS und Credit Suisse hergestellt, wenn ein Kredit vergeben wird.» Das so durch ein Schuldverhältnis generierte Geld auf unserem Bankkonto sei im Grunde nichts anderes als ein Versprechen auf Auszahlung von Bargeld. Kullmann warnt: «Wollen nur wenige Prozent der Sparer ihre Einlagen abheben, bricht dieses System zusammen.»

Die Ankündigung der Europäischen Zentralbank, für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen von Mitgliedsländern aufzukaufen, war für Kullmann ein Alarmzeichen. «Solche Entscheidungen sind Verzweiflungsmassnahmen. Das globale Finanz- und Bankensystem dürfte erneut sehr stark erschüttert werden.» Kullmanns Empfehlung: Teilausstieg aus dem Bankensystem, das heisst virtuelle Werte wie Sparguthaben oder Aktien in real greifbare Werte wie Silber, Gold oder Immobilien umwandeln. Bekennende Christen auf den Kollaps des Finanzsystems vorbereiten, so heisst seine neue Mission.

Sicherer Wert – evangelistisches Mittel

Silber war über Jahrtausende in vielen Ländern das Alltagszahlungsmittel. Sam Kullmann verweist auf die Schweiz: «Es ist noch keine 50 Jahre her, seit in der Schweiz mit Silbermünzen (Fünfziger bis Fünfliber) bezahlt wurde.» Und bei diesen Überlegungen kam ihm der zündende Gedanke: Silbermedaillen! Silberstücke kann man selber prägen lassen. Warum nicht eine evangelistische Silbermünze mit einem Glaubensbezug prägen lassen und bei einem Crash in Umlauf bringen? Gesagt, getan. Für die praktische Umsetzung entschied sich Kullmann für die Zusammenarbeit mit BB Wertmetall. Die Firma bietet Silberprägungen mit biblischen Motiven an.

Der gute Hirte in Silber

Für das Motiv des guten Hirten musste Kullmann die Bildrechte erwerben. Der erste Vers aus Psalm 23 soll Menschen auf Gott als ihre ultimative Sicherheit hinweisen – besonders in Zeiten der Not. Kullmann ist überzeugt: «Diese Medaillen bieten eine finanzielle Sicherheit und sind eine echte Alternative zum Bankensystem und auch zum Bargeld, das bald eingeschränkt, stark entwertet oder abgeschafft werden kann.» Bereits hat er Silbermedaillen im Wert von über 100'000 Franken in Umlauf gebracht.

Sam Kullmann: «Silber ist auch ein sehr wichtiges Industriemetall und hat eine Preisuntergrenze, die etwa bei den Förderkosten liegt. Diese Tatsache verleiht Silber ein ausserordentliches Risiko-Gewinn-Verhältnis. Aktuell liegt der Silberpreis noch nahe bei einem Siebenjahrestief. Dieser kann als sehr günstig bezeichnet werden.»

Nicht Panik, sondern Zuversicht

«Ich will nicht Panik verbreiten. Wir sollten auch nicht aus der Angst heraus handeln», sagt Sam Kullmann. Christen sollten grosszügig sein und nach göttlichen Finanzdimensionen leben. Er fände es schön, wenn Christen in einer grossen Krise für ihr Umfeld zum Segen werden.

Der junge Visionär erhielt bisher fast ausnahmslos positive Rückmeldungen auf seine Aktion. «Ich erkläre Interessierten, warum ich das gegenwärtige System für instabil und gefährdet halte, und ermutige sie, im Vertrauen auf Gott Vorbereitungen zu treffen. Dies kann im Bereich Finanzen, Lebensmittel, Energie usw. sein. Damit geht am besten auch eine emotionale und geistliche Vorbereitung einher. Wer die Möglichkeit hat, darf auch eine Josefs-Vision entwickeln, bei der es nicht nur um die Vorsorge für sich persönlich geht.»

Gemäss der Bibel führte Josefs Traum dazu, in Zeiten von Hunger und Not ganze Völker zu versorgen. Die Gefahr grosser Not bestehe heute wieder, meint Kullmann. Noch grösser aber ist seine Gewissheit, dass auch solche Zeiten zur Ehre Gottes werden können. Er blickt auf die Silbermünzen und sagt: «Gott hat immer einen guten Plan.»

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Datum: 04.04.2016
Autor: Thomas Feuz
Quelle: idea Spektrum

Kommentare

Sehr gute Idee. Es geht dabei nicht um Sorgen, sondern sich zu in verschiedenen Kanälen zu investieren. Wer sagt denn, dass das Bankkonto die einzige Form des Geldsparens ist? Man muss die Entwicklung der letzten Jahrzente kritisch beobachten. Es gibt nicht mehr genug Festgeld um alles Guthaben auf den Konten weltweit zu decken. Die Entwicklung geht mit grossen Schritten zur bargeldlosen Gesellschaft. Dann werden wir keinen eigenen Spielraum mit unseren Vermögen mehr haben. Lieber jetzt noch zusätzlich in Gold und Silber investieren und gute Verwalter sein.
Steht nicht in vielen Stellen der Bibel dass wir und nicht sorgen sollen? (z.B. Matthäus 6,19) Klar sollten wir nicht blauäugig durch die Welt gehen... Ich werte aber trotzdem die Worte von Jesus an uns höher als die Geschichte von Josef. Was meinst du dazu? (Man kann nichts verlieren wenn man nichts hat...)

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