10. Gebetstag auf dem Säntis

Appenzell steht für «Haus des Vaters»

Zum Gebetstag trafen sich Christen auf dem Säntis. Beim Treffen wurde unter anderem bekannt, dass Appenzell für «Haus des Vaters» steht.

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Bettag auf dem Säntis
Der dritte Septembersonntag dieses Jahres war für die Säntisbahnen kein Kassenfüller, zeigte sich der höchste Berg der Ostschweiz doch nicht gerade von seiner besten Seite. Glücklicherweise wurde dieses Touristentief etwas gemildert durch eine Veranstaltung, die bereits zum 10. Mal am Bettag auf dem Säntis durchgeführt wurde: Das Treffen der Fahnenträger der Kantone AI/AR und SG.

Fahnenträger sind Personen, die eine Kantons- oder Gemeindefahne besitzen und für die Amtsträger und Angelegenheiten ihres Ortes beten.

Um 14 Uhr trafen sich alle Beteiligten unterhalb des Gipfels zum Singen der Landeshymne, des Landsgemeindeliedes und anderer Lieder, die von der Brassband Blaukreuzmusik Herisau begleitet wurden. Das gemeinsam gebetete «Unser Vater» bildete den Abschluss. Vier Alphornbläser umrahmten den Anlass, ein Älpler rief den Alpsegen. Anschliessend führte ein farbenfroher Fahnenumzug über den Gipfel hinunter zur Eventhalle.

136 Parlamentarier unterschrieben

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Brassband Blaukreuzmusik Herisau zum Bettag auf dem Säntis
Dort wurde gesungen, für Behörden und öffentliche Anliegen gebetet, der Bettagsaufruf der 136 unterzeichnenden Parlamentarier und eine Grussbotschaft von Landammann Marianne Koller verlesen. Sie wünsche sich, dass Vergeben, Bitten und Danken in unserer Gesellschaft nicht verloren gehen und christlicher Glaube und Werte zum Wohle unseres Volkes erhalten bleiben.

Ein Schwerpunktthema des Tages war die 500-jährige Zugehörigkeit des Kantons Appenzell zur Eidgenossenschaft. Interessant ist die Herkunft des Namens Appenzell. Christa Heyd, Bettag-Mitgestalterin, hat nachgeforscht: Er geht zurück auf die Kirche, die der Abt Norbert von St. Gallen im Jahr 1071 in Abba Cellae erbauen liess. «Abba» ist ein aramäisches Wort und heisst «Vater». «Cellae» ist die «Zelle» oder das «Haus». Übersetzt ergibt sich also der Name «Haus des Vaters».

Sehnsucht nach Frieden

Die Friedensurkunde zwischen Eidgenossen und Habsburgern von 1474 wurde «Ewige Richtung» genannt. So finden sich in diesen Bezeichnungen «Haus des Vaters» und «Ewige Richtung» Sehnsüchte nach Bleibendem, nämlich nach einem bleibenden Vaterhaus und bleibendem Frieden. Liegt im Namen Appenzell somit nicht etwas Göttliches?

Pfarrer Bernhard Rothen aus Hundwil hat in der ersten Appenzeller Chronik aus dem Jahr 1640 nachgeforscht. Unter anderem ist er dort auf Psalm 85, Vers 11 gestossen: «Güte (oder Gnade) und Treue begegnen einander, Gerechtigkeit und Frieden küssen sich. Wenn das geschieht, im Gehorsam gegenüber Gottes Wort, dient es dem Wohlergehen und der Freiheit eines Volkes.»

Webseite:
Gebet für die Schweiz

Zum Thema:
Dossier Bettag
Vielfältige Gründe für Dank und Bitte auf der Grossen Schanze

Datum: 17.09.2013
Autor: Werner Scheuermeier
Quelle: Jesus.ch

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