Hamsterkäufe und Hungersnot
Und was hilft gegen den inneren Hunger?
Hunger ist in unseren Breiten kein Problem. Doch gibt es seit langem leere Supermarktregale. Wirkliche Versorgungsprobleme werden hingegen in Entwicklungsländern erwartet. – Doch wie steht es um den inneren Hunger?
Die Weltgesundheitsbehörde (WHO) meldete, dass in Europa so viele übergewichtige Menschen leben wie noch nie und bezeichnet es als Problem von «epidemischem Ausmass». Der Anteil der Männer mit Übergewicht (63 Prozent) ist danach höher als der bei Frauen (54 Prozent).
Weltweite Versorgung in Gefahr
Auf der anderen Seite warnen Fachleute, dass die weltweite Versorgung mit Weizen durch den Ukrainekrieg bedroht sei. Denn Russland und die Ukraine gehören zu den wichtigsten Lieferanten. Befürchtet werden Krisen und Hungersnöte, weil sich das Getreide extrem verteuert oder nicht mehr in den ärmeren Ländern ankommt.
Wie aber lässt sich das alles einordnen und verstehen? Leere Regale, Hamsterkäufe und Probleme mit Übergewicht in westlichen Ländern und drohende Hungersnöte in wirtschaftsschwachen Ländern? Die grösste Not trifft, wie so oft, die Ärmeren.
Probleme sind handfest und ernst
Jesus wurde einmal regelrecht verfolgt, nachdem er Tausende durch ein Wunder satt machte. Zu ihnen sagte er: «Ich weiss, weshalb ihr mich sucht: Doch nur, weil ihr von mir Brot bekommen habt und satt geworden seid; nicht weil ihr verstanden hättet, was diese Wunder bedeuten! Bemüht euch doch nicht nur um das vergängliche Brot, das ihr zum täglichen Leben braucht!» (Johannes-Evangelium, Kapitel 6, Verse 25–27).
Der Hinweis auf dieses Wort von Jesus könnte als zynische Ablenkung von den aktuellen und zu erwartenden Problemen verstanden werden. Das ist nicht gemeint; das wäre einfach nur billig und menschenverachtend. Denn diese Versorgungsnöte sind sehr ernst und sie verlangen ein Umdenken und die Bereitschaft zur Hilfe von uns.
Es gibt auch einen inneren Hunger
Und doch soll hier auch auf einen anderen Hunger hingewiesen werden, den Jesus in der genannten Situation anspricht: «Setzt alles dafür ein, die Nahrung zu bekommen, die bis ins ewige Leben reicht. Diese wird der Menschensohn euch geben. Denn Gott, der Vater, hat ihn als seinen Gesandten bestätigt und ihm die Macht dazu verliehen.»
Jesus sprach hier von Brot und Nahrung, aber es ging ihm darum, was uns innerlich satt macht. Er sagte, frei formuliert, Folgendes: «Ich kann und will euch diese Nahrung geben. Dazu bin ich gekommen.» Und weiter: «Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird niemals wieder hungrig sein, und wer an mich glaubt, wird nie wieder Durst haben.»
Wie mühen uns, innerlich satt zu werden
Um den inneren Hunger zu stillen, gibt es die verschiedensten Wege: Konsum, Dinge im Übermass kaufen, sammeln, horten und bevorraten, etwas Besonderes schaffen oder sich den Bauch vollstopfen. Doch die innere Leere lässt sich so nicht ausfüllen.
Andere lenken sich von ihrer Leere ab, indem sie viel Zeit vor dem Monitor verbringen oder sich in andere Situationen fantasieren. Das sind alles Dinge, die zunächst nicht grundverkehrt sind, aber eben nicht das bringen, was wirklich fehlt: Sinn und Bedeutung für das eigene Leben.
Reaktion auf die Worte von Jesus
Was Jesus jedem Menschen anbietet ist dies: «Komm zu mir und vertraue mir oder versuche mir zu vertrauen, dann werde ich deinen inneren Hunger stillen und deine innere Leere ausfüllen. Dann werde ich – bildlich gesprochen – zu dem Brot, von dem du lebst.»
Wie wirkt das auf Sie? Befremdlich oder schwer zu glauben? Die Menschen damals reagierten empört, weil sie Jesus als anmassend empfanden und ihn nicht als Sohn Gottes, sondern «nur» als einen faszinierenden und eindrucksvollen Lehrer sahen. Sie waren so empört, dass sie ihm den Rücken kehrten.
Auch Christen können innerlich hungern
Wenn Jesus sagt, dass er das Brot ist, das den inneren Menschen satt macht, ist das ein sehr grosses Versprechen. Vielleicht ist das für Sie schwer zu glauben. Doch Sie können auch mit Ihren Fragen und Zweifeln zu Jesus kommen. Das macht ihm keine Mühe. Vielleicht sagen Sie ihm Folgendes: «Jesus, ich fühle mich leer. Wenn du es kannst, dann fülle diese Leere. Berühre in mir, was hungert und sucht.»
Ein solcher erster Schritt wird Ihr Leben verändern. Doch machen Sie nicht den Fehler, es dabei zu belassen. Kommen Sie immer wieder zu Jesus und vertrauen Sie ihm immer wieder neu. Denn wenn Sie das nicht tun, können Sie auch als Nachfolger von Jesus im Hunger leben.
Zum Thema:
Glauben entdecken
Mit Leid leben: Ein Helfer in den schlimmsten Zeiten
Nachhaltige Entwicklung: Wie können wir den Hunger überwinden?
Stark durch Beziehung: «Beim gemeinsamen Essen wird mehr als der Hunger gestillt»
Autor: Norbert Abt
Quelle: Jesus.ch