Hilfe aus dem Süden

Brasilianer unterstützen Athener Obdachlose

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Im Christlichen Zentrum Barnabas erhalten Obdachlose auch eine kostenlose Mahlzeit.
Das «Christliche Zentrum Barnabas» bietet den Obdachlosen der griechischen Hauptstadt praktische und geistliche Hilfe. Initiator des Zentrums ist eine brasilianische Familie.

Immer wieder hört und liest man von sozialen Projekten, die in Asien, Lateinamerika oder Afrika ausgeführt werden. Doch dass soziales Engagement für Europa aus einem Entwicklungsland kommt, geschieht nicht häufig. Valdenor Oliveira aus Brasilien ist eine Ausnahme. Als er vor über 10 Jahren als Missionar nach Athen kam, bekam er kaum Kontakt zu den Griechen. Niemand war an seinem Anliegen interessiert, Menschen von Gott zu erzählen.

20‘000 Obdachlose in Athen

Die Einzigen, die sich ihm näherten, waren Obdachlose, Menschen ohne ein Zuhause, ungewaschen und schmutzig. «Gott zeigte mir, dass dies Schafe sind, die keinen Hirten haben und dass ich ihr Hirte sein sollte», berichtet der Brasilianer. «Ich begann, sie zu lieben und in ihnen ‚Schafe‘ zu sehen, die jemanden brauchen, der sich um sie kümmert.»

Gerade in den Jahren der Krise hat die Obdachlosigkeit in Griechenland extrem zugenommen. Wie die «Welt» Anfang des Jahres berichtete, ist die Zahl derer, die durch Arbeitslosigkeit obdachlos wurden, seit 2010 um ein Viertel gestiegen. Laut der Hilfsorganisation Klimaka leben schätzungsweise 20‘000 Menschen auf den Strassen Athens.

Hilfe für Leib und Seele

Mit der Hilfe seiner Familie startete Oliveira das «Christliche Zentrum Barnabas», ein Hilfsprojekt für Menschen, die auf der Strasse leben. Jeden dritten Tag erhalten viele Obdachlose hier eine kostenlose Mahlzeit, können sich die Haare schneiden lassen und werden medizinisch versorgt. Zusätzlich hat der Pastor für sie ein offenes Ohr und vermittelt ihnen auch auf geistlicher Ebene Ratschläge und Motivation.

Die Menschen schätzen die Arbeit und den Einsatz der Mitarbeiter des Zentrums. Nicos Sajarof ist einer der regelmässigen Besucher. Nachdem sein Geschäft bankrottging, landete er auf der Strasse. Psychisch labil kam er zum Christlichen Zentrum Barnabas: «Ich kam wegen des Essens und der Hilfe, die man mir bot. Aber nach und nach spürte ich die Liebe dieser Menschen und die Liebe von ihrem Gott, deshalb blieb ich dabei. Heute helfe ich selber mit und erzähle den Menschen, die hierher kommen, dass Gott sie liebt.»

Mittlerweile ist die Familie Oliveira aus verschiedenen Gründen in die USA umgezogen. Das Sozialprojekt haben sie aber den guten Händen einer lokalen Gemeinde überlassen.

Datum: 10.12.2012
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mundo Cristiano / Welt

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